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VON DEN TÜTEN:

Die EU schafft es, kostenlose Plastiktüten zu verbieten. Unter anderem, weil der Plastikmüll die Weltmeere verdreckt. Das hat bestimmt seinen Grund – auch wenn er nicht offensichtlich ist: Wir sortieren unseren Müll, statt ihn in die Weltmeere zu schmeißen. Und wir gehen davon aus, dass die Gelbe Tonne nicht direkt über die Kaimauer gekippt wird. Obwohl…

Zum Saisonbeginn fragt man sich, was es so leicht macht, die geschenkten Plastiktüten zu verbieten. Und warum es so schwer sein soll, die lauten Motorrad- (und Auto-) tüten komplett zu verbieten? Sie sind völlig nutzlos und belästigen. Sie machen Anwohner an Hotspots krank und werten die Wohnlagen ab. Die Lebensqualität der Menschen an den Strecken bleibt auf der Strecke.

Behörden und Polizei sagen, es gebe keine Handhabe. Die Hersteller (allen voran die „Umwelt-Motorrad-Marke“ BMW) sagen, es sei alles legal. Die Normenkommission tagte 15 Jahre lange und lobt die neue Norm als großen Schritt (auf dem Papier). Und schließlich noch der Teil der Motorradgemeinde, der meint, Motorradfahren gehe nicht ohne Krachschleppe und solange die Tröten einen Stempel haben, dürfe sich niemand belästigt fühlen. Weil jeder hören muss, was keiner sehen kann: Dass hier ein ganzer Kerl (w/m) seinen Spaß hat. Auf Kosten derer, die ihm/ihr zuhören müssen. Die Politik schließlich zeigt nach Brüssel und kann nichts tun. Und Brüssel verbietet die falschen Tüten.

Manchmal kann man sich EU- und Politikverdrossenheit an diesen kleinen Dingen erklären. Dann erübrigt sich auch die Frage, ob die Tüten- oder die Motortüten-Lobby besser aufgestellt ist.

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8 Responses

  1. Keine Handhabe? Dass ich nicht lache.

    Selbst wenn alte Krachmaschinen Bestandsschutz haben, wäre es ein Leichtes, an allen Hotspots Überholverbot und Geschwindigkeitsbegrenzungen einzuführen. Das würde ohnehin Leben retten und wäre nebenbei auch noch ökologisch sinnvoll. Die Motorradfahrer, die sich ein extra lautes Bike gekauft haben, dürften zwar nach meinem Rechtsempfinden nicht nachträglich bestraft werden (Adressat sind hier die Industrie und die Politiker), aber Manipulationen könnten viel stärker bestraft werden, nach dem Motto, wer manipuliert, verliert die Fahrerlaubnis. Schalldämpferanlagen könnten gefördert werden – das wäre immerhin billiger als bauliche Schallschutzmaßnahmen und eine maximale DB-Grenze könnte eingeführt werden. Wo es zu extrem wird, müsste tatsächlich über zeitliche Streckensperrungen oder zumindest an Wochenenden über extreme Geschwindigkeitsbegrenzungen nachgedacht werden.

    Eines bleibt zu hoffen: Motorradfahren ist nicht mehr cool und der Nachwuchs bleibt aus. Will heißen: Die alten Herren auf ihren lauten Bikes werden wohl nicht mehr 20 Jahren fahren können und junge Biker bleiben aus. Bis dahin dürfte es die EU vielleicht geschafft haben, das Problem tatsächlich sinnvoll und wirksam in den Griff zu bekommen.

    Die Analogie zur Plastiktüte gefällt mir übrigens sehr und wenn ich mir so den Müll neben der Straße anschaue, dann fände ich auch hierfür eine höhere Strafe für angemessen.

    Gute Fahrt!

    • Überholverbot und Speedlimit sind lustige Sachen, über die Biker nur lachen.
      Den Rest erledigt die Verkehrsteilnehmer-Community, die vor jeder Radarfalle (Lichthupe, Facebook, Radio) warnt, wenn doch mal Polizei unterwegs sein sollte. Ist ja alles Wegelagerei in Uniform, so lange die eigenen Kinder nicht überfahren werden…

    • Grüße Sie,

      Unrecht haben sie nicht aber paar Dinge stören mich bei ihrem Text

      1. (aber Manipulationen könnten viel stärker bestraft werden, nach dem Motto, wer manipuliert, verliert die Fahrerlaubnis.) Welche Manipulationen meinen Sie? Laut der Seite hier stellt bereits das Anbauen eines EU-ABE eine Manipulation dar und bei sowas der Verlust der Fahrerlaubnis? Soweit wird es nie kommen. Bestraft sollte aber der Umbau eines EU-ABE Auspuffes sein, noch lauter als bereits erlaubt sollte nicht sein, darunter verstehe ich auch den Ausbau des DB-Eaters.

      2. (Motorradfahren ist nicht mehr cool und der Nachwuchs bleibt aus.) Das halte ich für sehr unrealistisch. Gerade in dem Zeitalter wo das Motorrad ein Freizeitmobil ist und den Motorrädern die die Hersteller anbieten sehe ich keinen Grund warum Motorradfahren uncool werden sollte/könnte.

      Aber das mit der DB Obergrenze hatte ich auch in einem anderen Beitrag vorgeschlagen und ist meine persönliche „Lösung“ für das Problem.

      Aber ich glaube auch an zwei andere Dinge die passieren könnten:

      Einzug von Elektro Motorrädern, wo nicht alle mit Sound Generatoren ausgestattet sind. Oder etwas was ich immer öfter in den Motorradmagazinen lese. Und zwar die „Entschleunigung“ beim Fahren. Persönlich finde ich das auf gewisse Art auch reizvoll aber die Interessengruppe dafür wird sehr klein sein und in Zukunft wohl nicht allzusehr wachsen.

      Der Vergleich mit den Plastiktüten finde ich als Motorradfan aber leider sehr treffend. Die Plastiktütenlobby ist wohl nicht so stark wie die der Motorräder…..

  2. Das Ausmaß des Plastikmülls der eigentlich kein Abfall sondern wertvoller Rohstoff ist, wird in den Medien für jeden eindrucksvoll in Bild und Film dargestellt. Lärm dagegen ist nicht sichtbar darzustellen und muss über längere Zeit selbst erlebt werden um zu verstehen wie tiefgreifend die Folgen sind. Wer unnötig Lärm, egal welcher Herkunft produziert verhält sich nicht weniger rücksichtslos wie jemand der seinen Müll auf die Straße wirft, nötigt aber dabei andere diesen zu ertragen. Beides ist unsoziales und hirnloses Verhalten unserer zunehmenden Ichgesellschaft, wer zum Nachdenken oder Ändern des persönlichen Tuns auffordert wird oft als Nörgler und Weltverbesserer belächelt.
    Noch vor ein paar Jahren haben wir uns über laute und dreckige Städte im Ausland gewundert, heute haben wir genau diese Zustände 1:1 in unserem „zivilisierten“ Deutschland.
    Fakt ist, wo eine Mülltüte an der Straße liegt braucht man auf die Zweite nicht lange zu warten, wenn einer ungestraft lärmen darf machen es andere nach. Solange das jedoch nicht direkt vor den Wohnhäusern unserer Politiker geschieht ändert sich daran nichts.
    Auch an dieser Stelle danke an alle die sich in Sachen Lärm und Umwelt engagieren, unzählige unbezahlte Stunden, Geld und Neven investieren um etwas zu verbessern. Wer selbst betroffen aber nicht in der Lage ist mitzuwirken, sollte zumindest durch seine Spende mithelfen das Initiativen arbeiten können. Wünschenswert wäre, das genügend Geld zusammenkommt um einen findigen Anwalt bezahlen zu können der schneidig genug ist, den Bestandsschutz zu kippen. Denn mit Tempo 30 oder auf einem Flüsterbelag neben einer Poserkarre mit geöffneter Auspuffklappe zu fahren macht nicht wirklich Sinn, das wird hoffentlich irgendwann auch die lobbygesteuerte EU begreifen.

  3. Hallo Werner P,
    ganz meine Meinung! Sie haben so Recht: Ein Normen- und Politikskandal! Wie Sie sehen, stehen Sie mit Ihrer Meinung nicht allein!

    Wenn Sie direkt selbst etwas unternehmen möchten:

    Wie wäre es mit einer Anfrage/Beschwerde-E-Mail an das Verkehrsministerium? Man kann Herrn Dobrindt sicher mal fragen, inwiefern er den Krach moderner Motorrräder im Einklang mit dem §49 StVZO Abs.1 sieht. Oder warum es auf den Strassen auch sonst immer lauter wird. Warum wir Anwohner noch immer keinen Anspruch auf Lärmschutz haben. Warum es so schwer ist, temporäre Streckensperrungen aus Lärmschutzgründen durchzusetzen. Warum Lärmerzeuger so wenig und wenn dann so erfolglos kontrolliert werden. Warum das Thema offenbar niemanden von den Verantwortlichen interessiert. Etc.

    Verkehrsministerium: buergerinfo@bmvi.bund.de

    Und hier kann man sicher auch mal nachfragen:
    Umweltministerium: service@bmub.bund.de
    Innenministerium: poststelle@bmi.bund.de

    Und wie bei Skandalen üblich, kann man die Medien fragen, ob sie das Thema weiter recherchieren möchten. Zum Beispiel warum Politiker und Behörden dieses Thema im Interesse der Hersteller-Lobby aussitzen. Ähnlich dem Abgas-Skandal. Je mehr Leute sich dort melden, umso eher kommt das Thema auf die Agenda! Mögliche Adressaten sind hier beispielsweise die bekannten Polit-Magazine im Fernsehen:

    report@br-online.de
    report@swr.de
    monitor@wdr.de
    mail@spiegel-tv.de
    frontal21@zdf.de

  4. […] Nachschlag zu der Tütenfrage: Zwei Kölner „Sportfahrer“ haben ein 19jähriges Mädchen auf dem Gewissen. Die junge Frau war mit ihrem Fahrrad zur falschen Zeit am falschen Ort. Die beiden jungen Herren, die nach dem Richterspruch wohl drei Jahre auf ihren Führerschein verzichten müssen (in unserem Rechtssystem die Höchststrafe), haben sich ein veritables Hochgeschwindigkeitsrennen (mit mehr als 100 km/h) in der Kölner Innenstadt geliefert. Der eine soll sich nach dem Knall vor allem um den Zustand seiner Sportfelgen gesorgt haben, dem anderen tut die Sache wenigstens leid. Bewährungsstrafe und Sozialstunden – das ist es, was dem Richter zu diesem Thema einfiel. Und selbst wer sich angesichts dieses Richterspruchs nicht an den Kopf fassen will (weil es ja die Politik ist, die Gesetze macht), der sei daran erinnert: Wer keine Rundfunkgebühren zahlt, den lässt dieses Rechtssystem in den Knast einweisen. Wo bitte bleibt im Land der Raser und Lenker die abschreckende Wirkung für all jene, die auf Kosten anderer Verkehrsteilnehmer „nur mal ein bißchen Spaß“ haben wollen? Egal ob auf zwei oder vier Rädern? […]

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Letzte Kommentare
  1. Ladendiebstahl und Unfallflucht sollen auf FDP-Wunsch Ordnungswidrigkeiten werden. Bei der Denkweise werden Rasen und Lärmen eher noch staatlich subventioniert.

  2. In Sachen Umweltschäden werden ja inzwischen weltweit gegen deutsche Unternehmen mit hohen Schadensersatzforderungen gerichtliche Verfahren nah dem Verursacherprinzip geführt. Vielleicht…

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