Applauskurve umgepflügt: Unfall an der Sulzbacher Steige. Foto: Jörg Fiedler

Applauskurve umgepflügt: Sonntag-Nachmittags-Unfall an der Sulzbacher Steige. Foto: Jörg Fiedler

Der schwere Motorradunfall vom vergangenen Sonntag auf der „Sulzbacher Steige“/B14 zwischen Backnang und Schwäbisch Hall (die Backnanger Kreiszeitung berichtet hier)  ist typisch für die Zustände, die auf dieser Strecke seit Jahren herrschen. Crashs und permanenter Rennbetrieb bei Schönwetter in Erholungszeiten belästigen die Menschen mit Lärm – und bedrohen Leib und Leben von Passanten (hier oder hier gibt es Raserfilme von der Strecke). Rund 20 Mal haben in diesem Jahr Anwohner die Polizei informiert, dass derzeit Rennen gefahren werden. In keinem dieser Extremfälle konnte festgestellt werden, dass die Polizei der Anzeige akut nachging. Auch am Sonntag das typische Bild: In der Haltebucht mit Picknickbänken „rasten“ laut Polizeibericht einige Motorradfahrer – ein Biker rast die Steige herab, verliert inmitten des Sonntagsausflugs-Verkehrs die Kontrolle über sein Motorrad, stürzt in den Gegenverkehr und in die hier parkenden Motorräder. Ein Schwerverletzter, Rettungshubschrauber, 40.000 Euro Sachschaden, – die Steige ist fast zwei Stunden gesperrt. Das im Polizeibericht vermittelte Bild der „Rastenden“ trügt jedoch: In Wirklichkeit steht diese Haltebucht in einer Applauskurve. Die hier stehenden Bänke sind Tribüne/Boxenstopp und der herabjagende Biker wollte möglicherweise seinem Publikum zeigen, was er drauf hat. An anderen Orten werden behördlicherseits solche Applauskurven entschärft, indem Parkmöglichkeiten unterbunden werden. Im Rems-Murr-Kreis hingegen fühlt man sich an einen leitenden Polizeibeamten erinnert, der vor einigen Jahren vor dem Kreistag kund tat, bei der Steige handele es sich per Definition nicht um einen Unfallschwerpunkt genau so wie die Kreisverwaltung mitteilte, per Definition sei es an dieser Strecke nicht zu laut. Ob die Definitionen hier noch passen? Was tut die Gesellschaft gegen den rechtsfreien Raum, der sich da auftut?

 

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25 Responses

  1. An dieser Stelle muss ich hier auch mal einlenken. Sicherlich nicht schön, was da passiert ist.

    Aber sind Sie wirklich der Meinung, dass eine Sperrung dieses Parkplatzes für Motorradfahrer die Lösung ist? Meine „Hausstrecke“ befindet sich in Eichstätt und auch hier wurde auf der Schönblick-Strecke der Parkplatz an der „Panoramakurve“ für Motorradfahrer gesperrt. Wirklich Sinn macht es jedoch nicht, da jeder sein Motorrad einfach ein Paar hundert Meter weiter oberhalb der Kurve abstellt und dann zu Fuß auf den Parkplatz geht, um den Kollegen beim Fahren zuzuschauen.

    Auch in Eichstätt kommt es regelmäßig zu schweren Unfällen, ich habe dieses Jahr dort selbst 5 Unfälle miterlebt, weil ich häufig dort bin um zu fahren und mich mit anderen Motorradfahrern zu treffen.

    Aber eine Problematik wird hier immer wieder totgeschwiegen: Welche Alternative haben wir Motorradfahrer? Überall, wo es schöne Strecken (Kurven, Serpentinen, sauber und glatt asphaltiert) gibt, will uns Motorradfahrer niemand haben. Mich wundert, dass hier nicht wieder das Argument „Rennstrecke“ fällt. Gibt es in Süddeutschland Rennstrecken, die für uns Motorradfahrer permanent geöffnet sind? Nein. Es gibt nicht eine einzige unddort wo es welche gibt, beschweren sich die Anwohner ebenfalls. Solange das so ist, wird diese Problematik bestehen bleiben. Und dann wundern sich alle, warum sich die sportliche Fahrweise auf öffentliche Straßen verlagert.

    Das ist das selbe Problem wie das Argument, dass unsere Kinder an Übergewicht leiden und nur in ihren Kinderzimmern hocken. Aber um wirkliche Alternativen (Bolzplätze, Spielplätze, Freizeitangebote usw.) zu schaffen, darum kümmert sich keiner. Denn auch davon könnte ja Lärm ausgehen. Unsere Gesellschaft ist zu einer MECKER-GESELLSCHAFT geworden. Da könnte ich noch hunderte Beispiele bringen, u.a. auch der Ökostrom, den die ganzen Grünen-Wähler super toll finden, aber ein Windrad will von denen keiner vorm Haus haben…

    • Ich kann „sportliche“ Fahrweise nicht sportlich finden, sondern nur gesetzeswidrig und gefährlich auch für andere. Und deshalb hat sie auf öffentlichen Straßen nichts zu suchen. Der Rest ist schlicht verallgemeinender Humbug, den Sie da verzapfen. Beispiel: Im 700 Meter Umkreis meiner Wohnstube finden sich ein Abendteuerspielplatz, ein Kleinkinderspielplatz, ein Freizeitgelände mit Bolzplatz und Seilbahn – und keiner meckert. Ganz im Gegenteil – wir finden das super. Meiner Wahrnehmung nach blockieren auch die Bayern die Energiewende – werden die jetzt auch Grün regiert? Das sind doch alles Stammtisch- und Schei…hausparolen: Wenn Sie fragen, welche Alternative die Motorradfahrer haben? Genausogut könnte man fragen: Welche Alternative haben denn Jugendliche, die sich gerne prügeln? Kaufen Sie sich doch eine Maschine, die niemanden belästigt und halten Sie sich an die Verkehrsregeln. Dann hat doch niemand was gegen Sie.

  2. Vielleicht sind ja die Kinder von CBR1100XX übergewichtig. Vermutlich, weil ihr Papa Motorradfahren für einen kalorienezehrenden „Sport“ hält. Unsere sind schlank. 😉

      • Wenn sich einer schon einen Namen gibt, als wäre er selber ein Motorrad … Motorräder haben keine Kinder und sind sportlich … aber was drauf sitzt, ist regelmäßig unsportlich, auch im Sinne von rücksichtslos. Aber wenn man ein so schweres Schicksal hat … keine Rennstrecken für Motorradfahrer, ganz schlimm.

  3. Dieser Bericht mit den Videos zeigt eindrücklich wie auf dieser Straße gefahren wird. Das alles was hier berichtet wird deckt sich mit meinen Erfahrungen. Viele Motorradfahrer benehmen sich als gelten die Regeln des Straßenverkehrs nur für die anderen. Egoismus in Reinkultur, der auch aus jeder Zeile der Kommentare tropft. Und dann zeigen solche Unfälle, dass sich die Raser auch noch gegenseitig ab schiessen!

  4. Hallo zusammen,
    man kann nur hoffen, dass es dem Fahrer wieder besser geht.

    CBR1100XX und seine Kollegen sind einer der Gründe, weshalb wir Motorradfahrer so einen schlechten Ruf genießen.
    Das eigene Vergnügen/Hobby skrupellos über das Gesetz und das Wohlbefinden von Anwohnern zu stellen und darauf auch noch stolz zu sein, ist allerhand…

    Ich wohne selbst an einem sog. Hotspot, den ich vor meinem Umzug selbst auch befahren habe. Jetzt ist mir mehr als bewusst, was das für die Anwohner bedeutet!

    Man kann den Fahrern nur wünschen, dass es ihnen mal so geht, wir mir!
    In diesem Sinne!

    Grüße
    DL1000

  5. ich nochmal…
    Wie ich gerade am Martinshorn, dem Blaulicht und dem landenden Hubschrauber mitbekomme, arbeiten die Jungs wieder am Streckenprädikat „Unfallschwerpunkt“.

    Hoffentlich wird’s bald für unsereins gesperrt.

    Mahlzeit!

  6. Diese Seite ist in Wirklichkeit eine Couch, auf der sich Patienten mit Motorradnamen langlegen und über ihre Seelendefekte in Zusammenhang mit motorisierten Zweirädern berichten. Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom, Totalverlust von Empathie, Rücksichtslosigkeit und Egoismus heißen die Diagnosen. An sich ist das in dieser Zeit nichts besonderes nur wird selten so offen darüber geredet.

    • An Leonie Keller:

      Sie (die Lärmgegner) unterstellen uns (den Motorradfahrern) Seelendefekte? Tun Sie mir bitte mal den Gefallen und sehen Sie sich einmal das Video an, was Sie unter diesem Link finden:

      http://youtu.be/ajkLx2jrAnk?t=5m35s

      Und dann hören Sie sich mal die Aussagen von Ihren lärmgeplagten Kollegen an, die bei Minute 5:30 fallen.

      -„Was tut man für uns Bürger?“

      Sind wir Motorradfahrer keine Bürger?

      -„Es werden extra Leitplanken doppelt ausgeführt, damit die Motorradfahrer nicht unten durch geschleudert werden.“ „Und was ist falsch daran?“ „Es sind unsere Steuergelder, die hier eingesetzt werden!“

      Okay. Also indirekt wünscht man uns Motorradfahrern den Tod und man würde billigend in Kauf nehmen, dass ein Motorradfahrer nach einem Sturz unter der Leitplanke hindurchrutscht und dabei enthauptet wird (ja in der Tat, sowas gab es schon) oder einen Abhang hinunterstürzt? Auch wenn er den Unfall selbst gar nicht verschuldet hat? Und nur um Steuergelder zu sparen, die dann für sinnlose Rüttelstreifen oder Lärmpegel-Messende Verkehrsleitpfosten ausgegeben werden, anstatt doppelte Leitplanken zu bauen, die der Verkehrssicherheit dienen und Menschenleben retten können?

      Sie wollen mir etwas von „Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom, Totalverlust von Empathie, Rücksichtslosigkeit und Egoismus“ erzählen, wenn es in Ihren Reihen solche Leute wie in diesem Video gibt?

      Ich hoffe, dass dieser Beitrag freigeschaltet und nicht wieder gelöscht wird.

      • Man könnte auch die Leitplanken generell abmontieren und Ränder von Motorradstrecken grundsätzlich links und rechts 100 Metern als Energievernichtungszonen abholzen bzw. an Böschungen die Topographie auffüllen. Das würde endlich beweisen, dass man Rücksicht nimmt auf die Interessen und die Gesundheit von Motorradrasern. Weil: hunderttausende montierte Meter Unterfahrschutz ist noch nicht genug!

      • Bürger definiert sich nicht nur über Anspruchsdenken, sondern auch über Leistungen für die Allgemeinheit (Rechte und Pflichten). Und von einem Bürger erwarte ich, dass er sich an die Gesetze hält. Darauf pfeifen aber Sie und Ihre „Kollegen“ – außer es geht um Ihre Rechte, dann sind Sie alle Rechtschutzversichert und wohlinformiert. Allein die Tatsache, dass Sie im Rahmen Ihrer Belästigung sinnlos Sprit verbrauchen und dafür Steuer bezahlen rechtfertigt noch nicht, dass Sie allen anderen Menschen belästigend auf die Nerven gehen bzw. sie gefährden dürfen. Im übrigen: Zum Kinder kriegen gehört eine gewisse Reife… Nicht nötig, dass Sie betonen, keine zu haben.

        • Aaaah ja… Zum Kinder kriegen gehört also eine gewisse Reife?!

          Offensichtlich gehört das zum Bullshit labern im Internet nicht.
          Ich weiß nicht, was Sie in Ihrer Freitzeit machen. Wahrscheinlich am Fenster stehen und über Motorradfahrer zu meckern.

          Ich weiß auch nicht, warum Sie hier andere Menschen persönlich angreifen müssen. Aber von einem gesunden Menschenverstand zeugt das nicht unbedingt.
          Setzen Sie sich doch bitte ans Steuer ihres emissionsfreien Autos und fahren Sie lärmfrei zu dem Bundestagsabgeordneten Ihres Vertrauens und erzählen Sie dem was sie bedrückt. Den interessiert Ihr beleidigendes, inhalstloses Gebrabbel vielleicht mehr.

          Einen schönen Tag noch!

          • Da muss ich Frau Keller eingeschränkt Recht geben: Zum Kinderkriegen sollte eine gewisse Reife gehören. Aber auch zum Argumentieren im Internet. Und wer anderen vorwirft, sie seien pauschal gegen Kinderspielplätze, weil davon potenziell Lärm ausgeht, der steht ebenfalls im Verdacht „inhaltsloses Gebrabbel“ abzuliefern. Es ist ja schön dokumentiert, welche „sachlichen“ Positionen Sie hier beziehen. Lesen Sie sich die „Statements“ doch mal durch …

  7. @Reto: Könnte man auch sein lassen.

    Es wird ja immer so hingestellt, als wären die doppelten Leitplanken ein seidig weiches Kissen bzw. eine Überlebensgarantie für Motorradfahrer, wegen der man keine Angst mehr vor Stürzen haben braucht und deswegen mitten reinballern kann. Das ist mal wieder die Ansicht der Nur-Motorradfahrer. Fahren sie auch lachend gegen eine Hauswand, weil sie wissen, dass ihr Auto über Airbags verfügt und Ihnen deswegen nichts passieren wird? Können Sie denn einfach nicht einsehen, dass man die doppelten Leitplanken dort nur hinbaut, um tödliche Unfälle zu vermeiden? Es gibt genügend Unfälle die verursacht werden, weil Autofahrer Kurven schneiden und auch genügend Unfälle wegen nasser oder verschmutzter Fahrbahn, wo man als Motorradfahrer nichts dafür kann und in so einem Fall können diese Leitplanken lebensrettend sein. Ich sage nicht, dass es nicht auch eine gewisse Zahl selbst verschuldeter Motorradunfälle gibt, bei denen nur der Motorradfahrer beteiligt ist. Was aber in dem Zusammenhang auch immer ganz gerne verschwiegen wird: Schauen sie sich mal an wie viele PKW-Unfälle ohne Fremdbeteiligung passieren, besonders bei Fahranfängern mit übermotorisierten Autos…

    @Leonie Keller: Aha. Unser Freizeitvergnügen verbraucht also „sinnlos“ Sprit, den wir nicht verbrauchen würden, wenn wir den ganzen Tag zuhause sitzen würden. Nun gut. Wenn Sie uns vorschreiben wollen, dass wir zum Freizeitvergnügen nicht mehr Motorrad fahren und „sinnlos Sprit verbrauchen“ dürfen, dann können Sie das ja auch direkt mal auf sich selbst umlegen und nicht mehr mit dem Flugzeug in den Urlaub fliegen. Oder keine Kreuzfahrt mehr machen… Denn das ist ja alles Freizeitvergnügen, was „sinnlos Sprit verbraucht“.

    Und „allen anderen“ Menschen gehe ich gewiss nicht auf die Nerven, denn vom Straßenrad hat noch niemand mit Tomaten nach mir geworfen. Eher bekomme ich von der jüngeren Generation öfters mal signalisiert, dass ich doch mal am Gas drehen soll.

    • Mit Tomaten nach Motorradfahrern werfen ist ein schwerwiegender Eingriff in den Straßenverkehr – so was tut man nicht und wird im Übrigen mit Gefängnis oder schwerer Busse bedroht.

      • Tja, die Motorradfahrer hingegen dürfen offensichtlich mit ihrem gesundheitsschädigen Lärm die Anwohnern „bewerfen“ – bei beidem handelt es sich ja wohl um Emissionen (wobei man die Tomaten da ja fast für weniger gesundheitsschädlich halten kann, als den erwiesenermaßen krankmachenden Motorradlärm) Die einen dürfen werfen – die anderen nicht, die sollen stillhalten! Schon interessant, wie hier mit zweierlei Maß gemessen wird, oder?
        Was Motorradfahrer angeblich alles „dürfen“, um die Anwohner zu quälen, können wir ja wirklich überall im Netz lesen – da sind die einfach (im Moment noch) aktiver als die Lärmopfer.
        Was „dürfen“ denn die Leidtragenden eigentlich? Gibt es denn dafür eigentlich auch so einen einen „Katalog“ den die Motorradfahrer nicht müde werden, herunterzubeten, was alles so „legal“ ist?

      • Ich habe mal einem Motorradfahrer einen Schneeball an den Kopf geworfen. Er konnte nicht mehr weiter fahren..
        War vor ca. 40 Jahren…

    • Dass noch keiner mit Tomaten geworfen hat, ist kein Beleg, dass sich keiner belästigt fühlt, sondern eine Frage eines gesunden Menschenverstandes!

      So muss man eben auf ungefährliche und legale Methoden zurückgreifen.

      Da scheint jedoch bei den Lärmrasern der blinde Fleck zu sein…

      Seien Sie sich gewiss: Ihre Fahrweise stört und belästigt die Menschen !

  8. So,
    allmählich hab ich auch den Kanal voll! Hier werden Motorradfahrer als Patienten mit psychischem Schaden hingestellt, deren potentielle Kinder „bestimmt übergewichtig sind“ etc.

    Die Diskussion hier auf dieser Seite nimmt langsam wirklich unschöne Züge an und ist gelinde gesagt kontraproduktiv.

    Sie wollen die Motorradfahrer von Ihrem Anliegen überzeugen? Gut – aber Ihr Verhalten hier im Internet provoziert absolut das Gegenteil.
    Stellen Sie sich doch vor, sie selbst werden so vehement angegangen, wie das Leonie Keller und Freunde hier machen. Was ist ihre Reaktion? – Richtig, Trotz! Und genau das passiert hier gerade.

    Das ist hier alles nicht mehr sachlich, Sie sind wütend, verzweifelt und das merkt man hier einigen an!

    Keimrich und Reto sind meist um einen angemessenen Ton bemüht, allerdings ist der Rest der Bande als extremistisch einzustufen.

    Ich wünsch Ihnen allen noch viel Spass und eine erholsame Zeit im Winter, wenn Sie uns Lärmterroristen nicht mehr ertragen müssen, aber das nächste Frühjahr kommt bestimmt und ich kann Ihnen allen versprechen:

    Wenn wir alle leise fahren würden, hätten Sie trotzdem etwas zu meckern. Und das Schöne daran ist: unterm Helm höre Ich nur meinen Auspuff!!!!

    Ich hoffe, dass mein Beitrag hier nicht gelöscht wird, schließlich habe ich mich ja bisher um einen vernünftigen Dialog bemüht.

    • Zur Info: Keimrich und Reto (meine Wenigkeit) moderieren u.A. diese Seite.
      Aber selbst wenn ich im Ruf stehe, hier moderat aufzutreten, kann ich manchmal nicht leugnen, dass mir manche Stellungsnahme von Lärmbetroffenen auch aus der Seele spricht. Die Gemeinplätze (Kirchenglocken, Kinderspielplatz, Laubbläser, Flugzeug-Pauschalurlaub) sind für die Betroffenen unerträglich. Genauso wie Themen wie „Loud pipes save lives“. Und wenn dann einer darauf hinweist, wie egoistisch sich die Biker benehmen, dann hört man das sei unsachlich. Nur eine Aussage von Ihnen: „Wenn wir alle leise fahren würden, hätten Sie trotzdem etwas zu meckern“. Nein. Hätten wir nicht, wenn Sie das leise Fahren ohne Gefährdung anderer hinkriegen.
      Noch kurz zur Motivation dieser Seite: Wir glauben nicht, dass wir notorische Lärmer bekehren können. Wir möchten nur, dass sich die Hotspots organisieren, den Anwohnern gegenüber den Politik ein Sprachrohr bieten – und so langfristig die Situation ändern. Wenn Sie sehen, wie viele Hotspots sich mittlerweile organisieren, haben wir schon manches erreicht. Es ist schön, dass Sie hier mitdiskutieren – aber wir werden bei Ihnen nichts ändern, denn der Lärm, den Sie produzieren, ist Ihre Weltanschauung. Jetzt kommt dann bals das Stereotyp zur Antwort: „Sie haben ja selber keine Hobbys – nur Meckern.“ Darauf kann ich nur sagen: Ein Hobby, das andere belästigt, ist kein Hobby.

      • Mir ist durchaus bewusst, dass sie sich hier organisieren und eine Plattform geben wollen… Und ich finde es wirklich gut, dass sie hier auch Motorradfahrer zu Wort kommen lassen!

        Nur: Stellen Sie sich vor, sie sind an einem Hotspot und die Menge an Motorradfahrern, die so oder so vorbeifahren haben alle einen originalen Auspuff montiert. An den schönen Tagen in der Saison wäre Ihnen das doch genau so ein Dorn im Auge, schon allein wegen der schieren Anzahl der Motorräder.

        Das Argument „dann fahren Sie doch ein BMW-Motorrad“ zieht hier auch nicht, denn das Argument „dann fahren sie doch einen Polo Bluemotion“ der Umweltschützer ist genauso an den Haaren herbei gezogen.

        Und zu „Ein Hobby, das Andere belästigt, ist kein Hobby“ folgendes: Durch Fußballfans stehe ich hier alle paar Tage im Stau, wenn die Polizei die Durchfahrt am HBF dicht macht, da fühle ich mich auch belästigt. Ist Fußball so gesehen also kein Hobby?

        Das Ding ist: Ein wenig Verständnis von beiden Seiten wäre Ihrer Sache dienlicher als auf Konfrontation zu gehen, Gesetzesänderungen zu fordern und Motorradfahrern den Tod zu wünschen – ganz einfach!

        Kaum einer der „Belästigten“ hat jemals den direkten Kontakt mit den Motorradfahrern gesucht! Man hängt Transparente auf, man tritt in ZDF-Dokumentationen auf und macht betroffene Gesichter, man richtet Internetseiten ein etc. aber ich hab noch nie einen Belästigten an einem Hotspot gesehen, der Anständig mit den Leuten ins Gespräch geht.

        Warum ist das Projekt der Rennleitung 110 denn so erfolgreich und einflussreich? Weil Sie in einem vernünftigen Ton in den Dialog gehen und mit den Menschen vor Ort reden! Im Gegensatz dazu lese ich Artikel von Lärmgegnern, die an der Löwensteiner Platte die Straßen blockieren wollen oder sehe in einem Video wie jemand ÖFFENTLICH im Fernsehen den Abbau von Unterfahrschutzmaßnahmen fordert!

        So kommt man nicht ans Ziel.

        Und im Gegensatz zu so manchem Lärmgegner sind Leute wie Ich zu einem Dialog bereit: Morgen Abend am Lärmvortrag von Dr. Gisela Splett werde ich teilnehmen! Sie sind alle herzlich eingeladen!

        • Es gibt etliche Aktivisten, die haben schon dutzende Male (offiziell und informell) den Kontakt mit Motorradfahrern gesucht. Da kommt leider nicht viel dabei heraus. Sie (also SIE persönlich) verstehen schon nicht einmal, dass die Industrie (weil ihre Kunden das wollen) Maschinen auf dem Papier immer leiser rechnet, aber in der Praxis immer lauter werden lässt (Klappen, EU ABE). Es geht nicht um legal oder illegal. Es geht hier ganz einfach um unnötig viel zu laut. Im übrigen wünschen wir keinem Biker den Tod – von einem fünfköpfigen Vorstand haben vier einen Motorradführerschein und drei fahren immer noch, davon zwei regelmäßig (zur Arbeit). Im übrigen haben wir das Thema Rennleitung 110 diskutiert, frage mich allerdings, warum Sie das Projekt als „erfolgreich“ bezeichnen, nur weil sich Raser und Lärmer dort wohlfühlen. So viel Kuschelei können wir leider nicht bieten. Und mit Einsicht bei der Zielgruppe rechnen wir leider auch nicht. Irgendwann ist Schluss.

  9. Die eigene Freiheit hört da auf, wo sie die Freiheit und Lebensqualität des anderen einschränkt! Man könnte meinen, wir entwickeln uns zu einer asozialen Gesellschaft wo jeder nur seine Vorteile und Rechte sieht. Ich wohne in Inzell und muss feststellen, es sind sehr wenige Motorradfahrer die sich rücksichtsvoll und gesetzeskonform verhalten. Die Masse lässt auf Kosten der anderen die Sau raus. Anhand der Beiträge kann man klar erkennen, dass es bei den meisten „Bikern“ keine Einsicht für ihr rücksichtslosen Verhaltens gibt, leider…….. Wobei das auch für Fahrer von sogenannten „Sportwagen“ gilt…… Ich kann den Spaß am Motorrad fahren, verstehen, aber bitte nicht zu Lasten anderer und wenn schon dann auf ausgewiesenen Strecken!
    Und wenn „Spaß“ beim Motorrad fahren scheinbar hauptsächlich über Lautstärke und Schnelligkeit definiert wird, sind offensichtlich andere Defizite (beim Fahrer) vorhanden. Ich bin beruflich sehr viel mit dem PKW unterwegs und erlebe jeden Tag nicht nur unnötige Lärmemissionen, sondern auch unsinnige Fahrmanöver im dichten Verkehr.

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Letzte Kommentare
  1. Ladendiebstahl und Unfallflucht sollen auf FDP-Wunsch Ordnungswidrigkeiten werden. Bei der Denkweise werden Rasen und Lärmen eher noch staatlich subventioniert.

  2. In Sachen Umweltschäden werden ja inzwischen weltweit gegen deutsche Unternehmen mit hohen Schadensersatzforderungen gerichtliche Verfahren nah dem Verursacherprinzip geführt. Vielleicht…

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