Die Tageszeitung „taz“ berichtet exklusiv von Versuchen des Umweltbundesamts (UBA): Viele Motorräder und Sportwagen sind viel lauter als bisher bekannt. Hersteller nutzen technische Tricks, um den „Grenzwert“ zu umgehen und werden zu Helfern der zwei – und vierrädrigen Belästiger. Wenn sogenannte sportliche Fahrzeuge – Autos und Motorräder – mit hohen Motordrehzahlen gefahren werden, sind sie regelmäßig ein vielfaches lauter als der gesetzliche Grenzwert. Das zeigen lang erwartete Messergebnisse, die die taz exklusiv einsehen konnte. Dabei erhöht Straßenverkehrslärm das Risiko von Herzinfarkten, belästigt Anwohner und ruiniert die Lebensqualität vieler Menschen.

Krach-Poser werden von der Fahrzeugindustrie vollversorgt

Manche Motorräder und sogenannte Sportwagen sind einer Studie des
Umweltbundesamts zufolge viel lauter als bisher bekannt. Wenn sie
provokativ gefahren werden – also mit besonders hohen Motordrehzahlen –
spielt der gesetzliche Grenzwert keine Rolle. Das zeigen Messungen des Umweltbundesamts, die die Tageszeitung „taz“ (Dienstag-Ausgabe) exklusiv einsehen konnte.

So präsentiert das der BMW Händler (Foto wurde in einem Showroom aufgenommen): Die R NineT mit abgenommenem Klappen-Auspuff, damit auch der letzte potenzielle Kunde kapiert, dass hier „legaler“ Betrug im Spiel ist. Im Straßenverkehr ist die Erfolgs-Krachtüte der Bayern so laut wie 160 Fahrzeuge mit „Normallärm“ 77 Dezibel.

BMW und Audi – immer vorn mit dabei

Ein Beispiel ist das Motorrad BMW R NineT Urban G/S: Im Lärmtest für die Typzulassung nach EU-Recht kam das Modell laut Umweltbundesamt bei 50 Kilometern pro Stunde in 7, 5 Meter Entfernung auf rund 74 Dezibel. 77 Dezibel waren für diesen Typ erlaubt. Als der Testfahrer aber absichtlich hochtourig fuhr, maß das Amt gleich 99 Dezibel. Eine Zunahme von zehn Dezibel entspricht ungefähr einer Verdopplung der empfundenen Lautstärke. „Ein Fahrzeug mit dem gemessenen Wert verursacht einen Geräuschpegel wie rund 160 Fahrzeuge mit 77 Dezibel“, erläutert Michael Jäcker-Cüppers, Vorsitzender des Arbeitsrings Lärm der Deutschen Gesellschaft für Akustik.

Die Kawawsaki Ninja beim Test des Berliner Umweltbundesamts: An sich normkonform. Nur wenn man Gas gibt unerträglich laut. Foto: Wikipedia, Rainmaker47

Die ebenfalls vom Umweltbundesamt getestete Kawasaki Ninja ZX-10R KRT
kam sogar auf 102 Dezibel. Wenn sie im offiziellen Zulassungsverfahren
gemessen wird, war sie nur rund 76 Dezibel laut, also etwa in Höhe des
Grenzwerts. Auch die Harley Davidson Softail Heritage Classic lag bei den „Worst Case“-Fahrten weit über dem in den offiziellen Testfahrten erlaubtem Limit.

Das trifft nicht nur bei den drei getesteten Motorrädern zu, sondern auch bei den drei untersuchten Autos. Das Audi TT RS Coupé etwa verursachte bei der Fahrt mit besonders hohen Drehzahlen einen Geräuschpegel von 102 Dezibel. In der Zulassungsprüfung sind nur rund 76 Dezibel zulässig.

Auch die „Saubermänner“ von Audi schaffen es mit dem TT RS mit 102 dB aufs Prolltreppchen (hier als Ohne-Dach-Variante für die von der Marke eh verwöhnten Frischluftfreunde).
Foto: Wikipedia Alexandre Prévot at https://flickr.com/photos/32569229@N06/11910947404

Umfragen zufolge fühlen sich etwa drei Viertel der Bevölkerung durch Straßenverkehrslärm gestört oder belästigt, also in ihrer Lebensqualität eingeschränkt. Dabei können chronische Lärmbelastungen Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Schlaganfälle verursachen, warnt das bundeseigene Robert-Koch-Institut. Dennoch bauen BMW und andere Konzerne Motorräder oder Autos so, dass sie lauter sind als zum Fahren nötig. Der Grund: Gerade männliche Kunden finden es schön, wenn die Fahrzeuge einen kräftigen „Sound“ haben. Legal ist das, weil der Schallpegel für die Zulassung nur in „zahmen“ Situationen mit niedrigen Motordrehzahlen und Geschwindigkeiten beispielsweise von 50 Kilometern pro Stunde gemessen werden.

Lärm macht krank: Die Folgen reichen von Schlafstörungen über Depressionen und Bluthochdruck bis hin zu Herzinfarkt und Schlaganfall. Das Umweltbundesamt hat eine Meta-Studie beauftragt: Nach diesem Bericht ist zu befürchten, dass rund drei Prozent aller Herzinfarkte in Deutschland durch Straßenverkehrslärm hervorgerufen werden. 2013 waren Herz-Kreislauf-Erkrankungen (ohne Schlaganfälle) für 354.493 Todesfälle verantwortlich.(Quelle)

Verkehrslärmbedingte Infarkte kosten
1,8 Milliarden/Jahr

Die Folgekosten für das Gesundheitssystem sind immens: Prof. Kerstin Giering (Hochschule Trier) errechnete 2015 allein für verkehrslärmbedingte Myokardinfarkte Kosten von rund 1, 8 Milliarden Euro pro Jahr berechnet. Dazu kommt volkswirtschaftlicher Schaden: Krankzeiten, Wertverlust der Immobilien, Umsatzeinbußen in der Touristik, etc. Die Kosten für die Volkswirtschaft summieren sich in Deutschland laut Professor Giering auf 9, 1 Milliarden Euro pro Jahr (Quelle).

Link zum Originalartikel:
https://taz.de/Verbotene-Lautstaerke-von-Motorraedern/!5602800/

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29 Responses

  1. Die Modellbezeichnung „Ninja“ ist von Kawasaki ein wenig unglücklich gewählt. Im Japanischen bedeutet es so viel wie „Meuchelmörder“, auf unseren Straßen treiben sie ihr Unwesen allerdings in aller Offenheit mit amtlicher Unterstützung. Vielleicht wirft BMW mal ein Modell „Haarmann“ auf den Markt, das Vorbild brachte allerdings nur 24 Menschen um die Ecke. Audi trifft mit dem Schlagring auf dem Kühlergrill wiederum den Nagel voll auf den Kopf.
    Ob der deutsche Schlafmützenträger durch unnötigen Lärm oder unnötige Vergiftung (z. B. Glyphosat) beeinträchtigt wird, scheint ihm egal zu sein. Sonderbarerweise treibt die „Schädigung“ durch „Migration“ mehr Leute auf die Straße als existenzielle Fehlentwicklungen. Es wird Zeit, dass Menschen, denen das „Wohl des Volkes“ am Herzen liegt, Entscheidungsbefugnis bekommen, aber das wird noch eine schwere Geburt.

  2. Das Baden-Württembergische Umweltministerium hat auch schon nachgemessen 2016. Mit ähnlichen Ergebnissen, allerdings damit unter der Decke gehalten. Dann hiess es nur „Zulassung bildet die tatsächliche Lärmentwicklung nicht ab“ oder so. Es ist unsäglich, wie langsam hier alles geht, was die Fahrzeugindustrie so anrichtet.

  3. Ich komme aus der Gegend von Heilbronn. Audi Mitarbeiter haben hier einen extrem schlechten Ruf bei haushaltsnahen Dienstleistungen und Handwerkern. Völlig uncharmante, großkotziges Volk. Das gibt ein rundes Bild: Der Laden hat so ziemlich bei jedem Umweltskandal rund um den Fahrzeugverkehr die dreckigen Finger drin. Gibt’s eigentlich Vorsprung durch Technik(Tricks) noch?

    • „Missbrauch durch Technik!“

      Anders kann man die Situation kaum beschreiben. Wenn Audi die Speerspitze des deutschen Ingenieurwesens darstellt, dann schäme ich mich dafür, Ingenieur zu sein.

      • Bitte nicht immer nur auf die Deutschen. Ich verstehe Sie absolut, weil deutscher Erfindungsgeist und Technik schon einmal etwas Besonderes WAREN, aber jetzt hält im Entwickeln von Unsinn der Rest der Welt tapfer mit. Industrie und Wirtschaft haben mittlerweile das Sagen, und zwar international. Da ist schwer wieder rauszukommen, falls doch, werden die notwendigen Änderungen für die meisten katastrophal. Ich habe keine öffentlichkeitsfähige Idee, wie man die jetzigen Lärmer, Raser, Verpester und Verschwender ruhig halten soll, falls ihre Spielzeuge nicht mehr benutzt werden dürfen. Dann wird die Schuld nicht bei den Verursachern der Missstände, sondern bei den Beseitigern gesucht. Wenn die, die sich jetzt schon derart daneben benehmen, sich ungerecht behandelt fühlen – ich will es mir nicht vorstellen. Im Fernsehen kam eine Reportage über Gerichtsurteile bei Rasern, die Menschen umgebracht haben. Beim Wahrnehmen der Gruppierungen um Motorwahnsinn und deren Sprüchen wird einem Angst und Bange. Was sich so lange und in solcher Masse unter der schützenden Hand der Regierung fehlentwickelt hat, ist nicht kurzfristig in Ordnung zu bringen. Wohlstandsverwahrlosung!!

  4. Hier wird schon seid Jahren gegen das Grundgesetz verstoßen, nämlich dass Recht auf Unversehrtheit. Schon Traurig und die Politik schaut zu und betreibt Arbeitsverweigerung endlich den Gesetzesmurks zu bereinigen.

  5. Zur BMW 9T ein journalistischer Erguß aus dem Motorradmagazin Roadster:

    „Wie er sich unter publikumswirksamem Trompetenschmettern wirkungsstark die lange Drehzahlleiter hochschnorchelt, dabei fast vibrationsfrei bleibt, sich mit gleichbleibender Macht punktgenau zusammenstauchen lässt und dann mit sattem Schmatz die Kurve durcheilt, das hat was. Umso mehr nach dem jüngsten Euro-4-Update“.

    Da steht jetzt, das auch nach Euro 4 das Trompetenschmettern geblieben ist. Und wie das geht, steht in der TAZ: Die Hersteller legen nämlich selber fest, ob ein Motorrad neu einer Typrüfung unterzogen werden muss. In diesem Falle war das gar nicht nötig, denn das Motorrad war ja laut genug für die Kundschaft. So laut wie 160 Motorräder, die dem Grenzwert entsprechen nämlich.

    • Eben! Weiter unten stehts:
      Emotionen: Der reifste luft-/ölgekühlte Boxer ever mit der dynamischen Wucht einer Bowlingkugel, verpackt im klassischen ­Roadster-Chassis. Dazu ein Bomben-Sound und ein Komfort, der unseren Gebrechen gerecht wird. Dass wir das noch erleben dürfen …
      Ergo:
      Bomben-Sound und alles legal

  6. Laubbläser erreichen einen Schallleistungspegel von bis zu 115 dB(A)
    Der gesetzlich vorgeschriebene Grenz wert für kleinere Rasenmäher liegt bei 96 dB(A)

  7. @ J. Schmidt

    Wie oft wird in ihrem Umfeld das Laub pro Jahr zusammengeblasen ? Jedes WE, Sommer, Herbst und vielleicht sogar noch Winter ?

    Donnerlütchen !

  8. Entscheidend ist doch nicht, wo der Lärm herkommt, sondern dass Lärm da ist. Es geht also gar nicht darum, einzelne Lärmerzeuger zu verbieten, denn wenn diese durch andere Lärmerzeuger ersetzt werden, hat niemand etwas gewonnen. Das Ziel muss die breitflächige Reduzierung des Lärms sein. Dazu müssten Lärmbegrenzungsregeln eingeführt werden, die den Betrieb jedes lärmerzeugenden Gerätes betreffen und am Gerät jeweils messbar sind, damit sie vom Benutzer auch eingehalten werden können. Neben Geschwindigkeitsmessung also auch Lärmmessung (beim Rasenmäher vielleich nur die Lärmmessung). Damit wird dann auch der Betrieb von Kreissägen, Laubbläsern und allen anderen Lärmerzeugern eingeschränkt. Wichtig ist nur, dass bitte alle gleich behandelt werden. Das Verbieten eines Tuns, auf das man selbst keinen Wert legt, ist schon sehr einfach und kein Zeichen von sozialer Größe.

  9. Die Gesetze werden von teuerbezahlten Bundesbeamten geschrieben und sind erfüllt. Die Fahrzeuge sind eigentlich legal nach deren Kriterien.

    “Falsche“ Fahrzeugverbräuche, Rund um die Uhr Fluglärm, Schienenlärm, Sportwagenlärm, Motorradlärm, LKW-lärm, überfüllte Wälder mit Wanderer und Fahrradtouristen die ihren Dreck neben den Pfäden entsorgen.

    Der Zeigefinger von „Motoradlärm.de“ sollte nicht auf dem steuerzahlenden Kunden oder Hersteller, sondern auf die Politik zeigen die die Strategien und Regeln präzise festlegen. Am Anfang stehen die Beamten die dafür zuständig sind. Die Überlast entwickelt sich nach deren expliziten Vorgabe.

    Die symptomatische Fingerzeigung ist zwar eine bekannte emotionale Reaktion die aber nicht zur Lösung führt. Wenn schon geklagt wird dann bitte an die Quelle des Übels: Die besonders löchrigen, schlecht geschriebenen, Gesetze und deren Verfassern. Das töten des Berichterstatters hat niemals zum Erfolg geführt.

    • Henry, das ist natürlich Bullshit.
      Wer ein Motorrad so bewegt, wie es die Anwohner an Motorradhotspots in den Gesundheitsschaden treibt – und sich dann herausredet, die Politik sei Schuld, der benimmt sich asozial. Es gibt viele Dinge, die man eben so oder so betreiben kann. Und viele davon sind eben nicht per se verboten. Noch nicht. Der Rest ist Whatabtoutism: du rechtfertigst deinen akustischen Müll mit dem Mülle der Wanderer, die alles wegwerfen. Wo hast du eigentlich diskutieren gelernt? Andersrum wird ein Schuh draus: weil es vielen in der Motorradgemeinde nicht laut genug sein kann, schafft sich die Industrie eine Möglichkeit, damit Geld zu verdienen. Und Ihr bezahlt auch noch dafür, dass Ihr andere belästigt. Und – wie geht es so einem Belästiger. Ich meine emotional?

  10. Sie legen pauschal die Verantwortung beim Nützer der ein Produkt gekauft hat was nach behördlichen Vorgaben auf dem Markt gebracht werden darf und normal eingesetzt werden darf. Wenn dieses Produkt jetzt Sicherheitstechnisch oder Umwelttechnisch in jeder Hinsicht legal homologiert wurde, ist das was vom Staat vorgeschrieben wurde, nach deren Standard erfüllt. Sonst ist das Fahrzeug illegal.

    Die momentane Situation, besonders mit dem Klappenauspuff im PKW- und Motorradbereich, ist ein Auswuchs den man auch bei schlechte steuerliche Vorgaben findet: Es gibt nicht nachvollziehbare, interpretierbare, Lücken in der Gesetzgebeung die Markttechnisch „optimiert“ werden und dann erst im Gebrauch zu einem Problem führen. Sie legen dann einfach mal das Problem grundsätzlich beim Kunden;
    Verständlich als schnelle Umgangslösung aber auch eindeutig eine ignorante, doch etwas populistische Meinung. Ihre plakative Deutung das ich wohl auch „wie ein asozialer herumfahren muss“ ergibt sich daraus. Bleiben Sie bitte sachlich. Ich fahre rücksichtsvoll.

    Wenn ein Fahrzeug z.B. die Abgase nach legalen Vorgaben erfüllt und ein Nützer danach angeprangert wird die Umwelt zu verpesten wenn er damit fährt liegt zuerst die Verantwortung beim Staat wasserdicht prüfbare Gesetze zu schreiben damit alle Hersteller, nach gleichen Maßstäben, saubere Produkte entwickeln für den Markt. Viel braucht es dazu nicht an Text. Die Beamten haben da die steuerende Verantwortung.

    Das Problem wird genau so kommen mit häßliche, laute Wärmepumpen die nicht angepasst am Straßenbild optisch angepasste Vorgaben erfüllen müssen. Wenn die dann überall stehen und billige Marken laut und besonders hässlich sind ist der einzige Grund das die Politik dies mal schnell und dumm erlaubt hat.

    Ebenso wie Laternen mit quasi LED-baustrahler mit einer Farbtemperatur über 1800 K . Die Verantwortung liegt nicht bei den Herstellern sondern beim Staat. Es ist eine Schande diese Unfähigkeit beim Kunden zu legen der das nicht kontrollieren kann sondern nur am Ende den Schaden hat.

    Ebenso bei Streckensperrungen „nur für Motorräder“ aber nicht für genau so laute Sportwagen. Wobei Elektro-motorräder pauschal einfach mal so mitbestraft werden.

    Der Staat hat teuerbezahlte professionelle Beamten die präzise steuerende Vorgaben definieren und diese sollen leicht verständlich und wasserdicht sein. Damit vermeidet man solche unnötigen Problemen und hätten wir diese Diskussion nicht.

    • Wie Sie vielleicht wissen, wird die Norm, die den Gesetzen zugrunde liegt, von der Fahrzeuglobby geschrieben. Eine 5 % Partei blockiert zudem, dass sich etwas daran ändert. Freiheit bedeutet Verantwortung. Und leider trifft man bei diesem Thema kaum auf „verantwortungsvolle“ Fahrer. Machen wir’s anders herum: Nennen Sie mir Ihr Motorrad und ich sage Ihnen, ob es sich damit verantwortungsvoll fahren lässt. Und sagen Sie mir nicht, dass Sie nicht vorher gewusst haben, was Sie da für eine Krawallschachtel kaufen. Wetten?

      • Der Staat hat bzgl. der Gesetzgebung immer die volle Verantwortung. „Die Lobby“ wird vom Staat toleriert zur technischen Beratung. Wenn die Qualitätskontrolle der Vorgaben nicht vorhanden ist beim Staat dann ist das eindeutig deren Problem. Auch der KBA hat professionelle Ingenieure die ganz genau wissen wo der Schuh drückt. Das sind Ausreden die nur bedingt gelten.

        Die „5%“ Partei ist demokratisch gewählt. Ich verstehe nicht was das jetzt damit zu tun hat? Das Problem ist nicht die Lobby sondern verantwortungsvolle Politik und das macht vermutlich genau die Partei, in ihren eigenen Dunstkreis, am besten wenn Sie das vielleicht meinen.

        Mein Motorrad ist 20 Jahre alt und hat <95 dB, was damals normal war, und die Frage „ob es sich da mit verantwortungsvoll fahren lässt“ lasse ich Ihnen lieber nicht beantworten ;-). Sie haben sich schon mehrmals etwas befangen geäußert und sind bewusst nicht auf gewisse, zum Thema besonders relevante, Punkte eingegangen. Ich sage Ihnen das ich damit rücksichtsvoll fahre; Ich mag selber keinen Lärm….Fluglärm ganz besonders nicht.

        Hoffen wir mal das die schwarzen Schafe aus dem Verkehr gezogen werden, die Gesetzesschreiber ordentlich lernen zu arbeiten und das rein stigmatisierende Pauschalstrafen, Sie wissen was gemeint ist, nicht zur Normalität werden. Das ist nämlich reine Diskrimination.

        • Genau, die Gesetzgebung hat die Verantwortung. Aber warum hört man die lärmtoxischen Fahrzeuge immer noch kilometerweit? Mit Absicht lärmende Motorräder, vierrädriges Selbstdarstellungsequipment inclusive der „Musik“, die ganze Ortschaften und Stadtteile beglückt, fliegende Rasenmäher ganz ohne Schalldämpfung – die Gesetzgebung kann es abstellen.
          Natürlich hat die KFZ-Lobby darauf keinen Einfluss, sie bringt bei ihren Besuchen der zuständigen Politiker höchstens mal eine Schachtel „Merci“ höflichkeitshalber mit. Und selbst die wird meistens wohl noch abgelehnt.
          Nur die gesellschaftsunverträglichen KFZ und ihre Nutzer herauszufiltern wäre kein Problem, würden ein paar der Zuständigen an entsprechenden Hotspots leben müssen. Bei Tempobeschränkungen in der Nähe von einflussreichen Kommunalpolitikern oder ihren Sponsoren klappts ja auch.

  11. Sie bewegen sich genau in ihren eigenen lokalen Scheuklappenbereich.

    Es gibt viel mehr Hotspots bezüglich Fluglärm oder Lkw/ Pkw-lärm als Motorradlärm. Das scheint man aber gerne mal so hinzunehmen.

    Das gesamte Jahr unaufhörlich bei uns: Dröhnende Flugzeugstarts und kreischende Überflüge über Wohngebiet rund um die Uhr, 18-24 Stunden lang. Autobahn und Landstaßenlärm bis tief in die Nacht. Hundertausende Beschwerden interessieren die Politik nicht. Fluglärm und Pkw-lärm führen nicht zu Verbote.

    Wenn in irgendeinem Gebiet „x“ Motorräder fahren dann fahren dort schnell mal „5x“ so viele pkw und lkw die annäherend so laut sind. Da relativiert sich prozentual der Vergleich von „50%“ zu „10%“ der Fahrzeuge, die zu genau so laut sind durch einen Klappenauspuff oder Ultrabreite Saisonreifen.

    Der einzige Grund warum legale Motorräder pauschal gesperrt werden dürfen ist weil die Verbote eine nicht respektierte Minderheit betreffen. Dafür gibt es ein Wort was auch Sie kennen: „Diskrimination“. Sollte es sich um Personen handeln hieße es „Rassismus“.

    Daran beteiligt sich hierzulande die Mehrheit der Befürwörter. Wenn diese Motorräder illegal sind sollten sie von der Straße genommen werden und vom Hersteller oder Halter umgehend repariert werden. Ein BMW, Mercedes Hyundai, Audi oder Porsche „Sport“ kann auch geprüft werden und die Zulassung entzogen werden wenn es dafür eine Rechtsgrundlage gäbe. Wenn man will.

    Ihnen gebe ich recht: Dazu müssen auch die Fahrer „erzogen“ werden damit man rücksichtsvoller und sicherer, vor allem, im urbanen Bereich fährt. Jedoch wird leider nichts wirklich konkret gemacht außer dann halt die einseitigen Fahrverbote für Motorräder.

    • Wenn das nicht immer die gleiche Tour des Argumentierens wäre. Hier kommt einer an wie Sie und beschwert sich, dass ihm die Freiheit genommen werden soll, andere zu belästigen. Im gleichen Satz Whataboutism (Autos, Laubbläser, Kirchnglocken). Dann erfährt man, dass der arme Motorradfahrer (Sie) selber am allerschlimmsten betroffen ist und in einem Gleisdreieck zwischen Flughafen, Bundesstraße und Großbaustelle wohnt und selber ein Lied davon singen kann, was lautes Wohnen ist. Und zur Krönung des Ganzen: „Sie bewegen sich im lokalen Scheuklappenbereich“. Aua,aua – große Schmerzen.

    • Ich vergass die Grundrechstkeule: Natürlich sind Motorradfahrer eine Rasse, deshalb ist es Rassismus! Aua,aua – noch größere Schmerzen.

    • Besonders interessant ist der Passus über „Respekt für eine Minderheit“. Das fehlt gerade noch, Lärmer und Raser zu respektieren, bewundern tun sich sich ja selbst ausgiebig. Dass es hier genau um diese geht, könnte jedem, der es begreifen will, klar sein. Die Zivilisierten waren noch nie ein Thema, aber wenn man sich angegriffen fühlt, ist es natürlich ein schönes Gefühl, wenn die Gruppe, der Angegriffenen so groß wie möglich ist, die Argumente dazu sind weniger als zweitrangig.

      Aber es ist ja so üblich: Die Glocken, die Flugzeuge, die Laubbläser, die Chinesen… – warum sollte man selbst denn anfangen, etwas zu verbessern.

      • Leider sehe ich mich bestätigt. 🙁
        Schade.

        Ich habe versucht eine faire ausgeglichene Diskussion zu führen mit m.M.nach, vernünftige Argumente, Jedoch muss ich feststellen dass, obwohl ich mich als verantwortlicher Familienvater ausgesprochen vernünftig und rücksichtsvoll im Verkehr geäußert habe, hier von Ideologen als Hooligan und asozialer Extremist dargestellt werde.

        Sie „diskutieren“ hier nicht sondern „diktieren“ ihre ideologische Propaganda gespickt mit pauschale persönliche Meinungen.

        Gehen Sie doch in der Politik wenn sie etwas erreichen wollen…dort ist die Quelle des Übels eher als beim Volk

        • Es geht doch gar nicht darum, wie Sie sich im Verkehr bewegen. Es geht um die leider unsinnige Art, wie Sie hier versuchen, zu diskutieren. Und leider ist die Quelle des Problems nicht die Politik, sondern die verblödeten Teile der Motorradgemeinde, die diese hirnrissge Körperverletzung weiter pflegen – und immer wieder dieselben Ausreden finden: Autos auch laut, Trecker auch, Rasenmäher auch, Kirchenglocken auch, wir sind nicht Schuld sondern die Lamborghinis, die Politik, Brüssel oder die Polizei. Nur wichtig: Alles so weiter wie bisher, bitte lasst uns „in Ruhe“ weiterrasen.

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Letzte Kommentare
  1. Ladendiebstahl und Unfallflucht sollen auf FDP-Wunsch Ordnungswidrigkeiten werden. Bei der Denkweise werden Rasen und Lärmen eher noch staatlich subventioniert.

  2. In Sachen Umweltschäden werden ja inzwischen weltweit gegen deutsche Unternehmen mit hohen Schadensersatzforderungen gerichtliche Verfahren nah dem Verursacherprinzip geführt. Vielleicht…

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