Screenshot aus ADAC Einladung: Verein erweckt bei Veranstaltung falschen Eindruck – von der Motorradlobby abgeschaut? Es gibt keine Forderungen nach pauschalen Wochenendfahrverboten.

Der ADAC hat das Thema Motorradlärm entdeckt. Er will Schilder aufstellen und jetzt sogar das Thema diskutieren. Fatalerweise lässt sich schon im Titel das Lobbyinteresse des ADAC ablesen, denn eingeladen wird in populistischer Manier. Wir haben den Auto- und Motorradfahrerverein schriftlich um Stellungnahme gebeten:


Sehr geehrte Damen und Herren,

Sie erwecken mit Ihrer im Betreff genannten Veranstaltung den Eindruck, dass allgemeine, flächendeckende Fahrverbote für Motorradfahrer an Wochenenden drohen. Mit dieser Formulierung hetzen Sie Motorradfahrer gegen Politik und lärmbetroffene Anwohner auf. 

Völlig unnötig, denn niemand hat je allgemeine Fahrverbote gefordert!

Wir empfinden es als unerträglich, dass der ADAC sich in dieser Form an einer einseitigen Stimmungsmache beteiligt, die einen Keil in unsere Gesellschaft schlägt. Es wird ganz eindeutig Zeit, dass Sie die Weiterverbreitung dieser Fake-News stoppen und sich auf eine sachliche Diskussionsebene besinnen!

Und wenn Sie dabei sind, denken Sie bitte auch darüber nach, dass ADAC-Mitglieder nicht nur Fahrzeugführer sind, sondern eben auch irgendwo wohnen – viele davon auch an Straßen. Damit sind sie nicht nur Luftschadstoffen durch Abgase ausgesetzt, sondern auch dem sinnfreien Lärm von Poserautos und Motorrädern – die aufgrund von Lücken in den Typzulassungsverfahren zwar legal sind, aber auf den Straßen im realen Fahrbetrieb eine enorme Lärmbelastung verursachen – einschließlich künstlicher Fehlzündungen, die geeignet sind nachts jeden Anwohner aus dem Bett zu werfen. Der Abgasskandal lässt grüßen!

Wie konnte es nur dazu kommen, dass sowas in Massen auf die Straßen gelassen wurde?

Auch das Umweltbundesamt stellte unlängst Handlungsbedarf fest:
https://www.umweltbundesamt.de/presse/pressemitteilungen/laute-motorraeder-pkw-sorgen-zunehmend-fuer

Durch immer lautere Fahrzeuge auf den Straßen unseres dicht besiedelten Landes leidet die Akzeptanz von Individualmobilität auch gerade in den Städten. Die Verbannung des gesamten Verkehrs ist die Folge – wie sie vielerorts bereits diskutiert wird. Ein Thema, dessen sich der ADAC aus unserer Sicht unbedingt annehmen sollte.

Wir bitten dringend um eine Stellungnahme dazu!

ANTWORT DES ADAC MITTELRHEIN e.V.:

Der Auto- und Motorradfahrerverein hat geantwortet. Mirco Hillmann, Leiter Kommunikation & Marketing des ADAC Mittelrhein, begründet die Fake-News-Themensetzung folgendermaßen:

„Die Headline zum Fahrverbot ist mit einem Fragezeichen versehen, daher ist dies keine Feststellung. Wir wollen beide Seiten anhören und ganz wichtig…“

Unsere Antwort: Dieser Versuch einer Mauseloch-Ausrede ist leider komplett missglückter Blödsinn. Das Fragezeichen in „Wochenend-Fahrverbote für Biker – überzogen oder sinnhaft gegen Motorradlärm?“ bezieht sich auf die im zweiten Teil gestellte Frage und nicht auf die im ersten Teil des Satzes formulierte falsche Behauptung. Schöner Manipulationsversuch: Der ADAC (der auch beim Autotesten schon gelogen haben soll) will den Teil seiner Mitglieder mobilisieren, die Krach toll finden. Na – wenn sich die Normalmitglieder da nicht mal ebenfalls gestört fühlen! Eine Mehrheit der Deutschen wäre nämlich laut Spiegel-Umfrage offen für beispielsweise das Tiroler Modell, das Fahrverbote für besonders laute Kräder auf besonders belasteten Strecken vorsieht.


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Letzte Kommentare
  1. Ladendiebstahl und Unfallflucht sollen auf FDP-Wunsch Ordnungswidrigkeiten werden. Bei der Denkweise werden Rasen und Lärmen eher noch staatlich subventioniert.

  2. In Sachen Umweltschäden werden ja inzwischen weltweit gegen deutsche Unternehmen mit hohen Schadensersatzforderungen gerichtliche Verfahren nah dem Verursacherprinzip geführt. Vielleicht…

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