Vom Sachsenring hört man seltsame Töne, die so gar nicht ins Bild der lärmenden Fraktion passen. Große Teile der Motorradlobby – darunter auch Marktführer „Motorrad“ verbreiten immer noch die Milchmädchenrechnung, dass Motorräder ja im Laufe der Jahre immer leiser geworden seien. Dem geben wir recht, ergänzen aber: nur auf dem Zulassungs-Papier. In der Praxis sieht das ganz anders aus, wie jetzt aus berufenem Munde zu hören ist: Ruben Zeltner, der Geschäftsführer des Verkehrssicherheitszentrums (VSZ) am Sachsenring, teilte laut „Freier Presse“ mit, dass es sich beim Sachsenring in Sachen Lärm um eine der am strengsten überwachten Rennstrecken in Deutschland handele. Und jetzt kommt’s: Die in Serie hergestellten Autos und Motorräder seien heute prinzipiell lauter als früher. Deshalb sollen auch die Motorräder, die auf der Rennstrecke fahren, mit speziellen Auspuffanlagen ausgerüstet werden. So wurde laut Zeltner bereits in der vergangenen Woche an einem Porsche GT 3 ein eigens entwickelter Zusatzschalldämpfer getestet. Dieser Autotyp mache besonders viel Krach. Resultat: Mit dem neuen Schalldämpfer war er zehn Dezibel leiser.

Auf gut Deutsch: Die hier bewegten „sportlichen“ Serien-Fahrzeuge – ob Autos oder Motorräder – sind mutwillig lauter als technisch machbar. Und allein durch ein aufgestecktes Zubehörteil sind sie zehn Dezibel leiser zu machen. Das wird die Anwohner an den Straßen und Hotspots aber freuen. Denn laut §49 Straßenverkehrszulassungsordnung (STVZO) müssen Kraftfahrzeuge so beschaffen sein, dass die Geräuschentwicklung das nach dem jeweiligen Stand der Technik unvermeidbare Maß nicht übersteigt. Aber wer von den Petrolheads wäre bisher dadurch aufgefallen, dass er sich einen „leiseren“ Zusatzauspuff an die Kiste schraubt. Hier gehts zum Artikel in der Freien Presse Chemnitz.

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Eine Antwort

  1. Also, ich wohne seit Ende 2011 in Hohenstein-Ernstthal und gehöre auch zu den Betroffenen, was den Dauerlärm vom Sachsenring angeht. Dies übrigens mit steigender Tendenz denn als ich herzog war es noch um einiges ruhiger als heute, was die Rennstrecke angeht.
    Und selbst unser Bürgermeister teilte mir neulich im Gespräch mit, das die Motorräder, Autos etc. heutzutage immer lauter werden und das er „nichts machen kann“ gegen die Lärmbelästigung vom Sachsenring. Fakt ist auf jeden Fall, das die Lärmbelästigung mit der wir, Mensch und Natur hier behelligt werden (mittlerweile sogar oft bis 18/19 Uhr abends, wie z.B. letzten Freitag und auch gestern Abend gegen 18 Uhr wurde auf der Rennstrecke gefahren) eine Körperverletzung und Umweltbelastung ist und normalerweise bestraft werden muss, wie es bei allen anderen gezielten Körperverletzungen und Umweltbelastungen auch geschieht.
    Und es stellt sich mir schon lange die Frage, welche „Sonderrechte“ der Herr Zeltner und der ADAC Sachsen hat, das Dauerlärmbelästiging und sogar Zerstörung unserer Natur (Wald roden in der Nähe Claußmühle FÜR den Sachsenring) so durch geht hier – meiner Ansicht nach geht es da NICHT mit Rechten Dingen zu…
    Ich hoffe das dieser Lärmbelästigung schnellstmöglich ein Ende bereitet wird.
    Gruß
    Michaela-Alexandra

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Letzte Kommentare
  1. Ladendiebstahl und Unfallflucht sollen auf FDP-Wunsch Ordnungswidrigkeiten werden. Bei der Denkweise werden Rasen und Lärmen eher noch staatlich subventioniert.

  2. In Sachen Umweltschäden werden ja inzwischen weltweit gegen deutsche Unternehmen mit hohen Schadensersatzforderungen gerichtliche Verfahren nah dem Verursacherprinzip geführt. Vielleicht…

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