„Motorradlärm Weserbergland e.V.“ lässt für Grundrechtsdemonstration Straße sperren

Die Motorradszene hat im August deutschlandweit zu zahlreichen Demos mit viel Lärm aufgerufen – um ihr Grundrecht auf Belästigung anderer zur verteidigen. Der Verein Motorradlärm Weserbergland e.V. hat einen anderen Plan: Er lud alle Freunde der Ruhe und Erholung aus den lärmbetroffenen Ortschaften herzlich ein, gemeinsam diesen Termin in der Rühler Schweiz mit Liegestuhl, Buch und Getränk als „TAG DER STILLE“ für die Region Weserbergland zu begehen: Die Strecke wird von 12-15 Uhr gesperrt. Die Teilnehmer konnten ihre mitgebrachten Stühle aufstellen, sich bei einem Getränk oder Lektüre entspannen und die Stille im Landschaftsschutzgebiet genießen. Der NDR berichtet. Im Vorfeld gab es mit den örtlichen Behörden unterschieldiche Einschätzungen darüber, ob so eine Demo „verhältnismäßig“ sei. Die Verwaltung war zunächst der Meinung, dass zwar Großdemos mit Lärm, Staus und erheblichen Belästigungen zulässig seien – nicht jedoch diese kleine, feine Aktion. Die Behörden mussten ihre ursprüngliche Position aber revidieren. Grundrechte sind unteilbar und nicht den Lärmern vorbehalten – wissen jetzt auch Polizei, Bürgermeister und Landratsamt.

Da vor allem der Motorradlärm an den stark frequentierten Strecken besonders an den Wochenenden immer stärker zugenommen hat, bis hin zum Unerträglichen, ist er für viele Betroffene zum Problem geworden. Um erfolgreich mit den Vertretern der Politik und der Behörden zusammen zu arbeiten, soll zukünftig der Verein ein starker Ansprechpartner für die Anwohner sein.

Der Verein hat es sich zum Ziel gesetzt, eine gemeinsame Plattform zu schaffen, um die Interessen der lärmgeplagten Anwohner zum Schutz ihrer Gesundheit und auch zum Schutz unserer einzigartigen Natur und Umwelt, gegenüber der Politik und den Behörden zu vertreten. Frei nach dem Motto „Gemeinsam sind wir stark!“ können nun alle vom Verkehrslärm geplagten Bürger aus den Hotspots der gesamten Region Weserbergland in einem Verein organisiert zusammen an einem Strang ziehen.Dabei geben die geführten Gespräche durch Mitglieder des Vereins mit den Behörden und der Politik bereits Anlass zur Hoffnung: die Glaubwürdigkeit der Zusagen werden sich hoffentlich in Kürze an Taten und ersten Ergebnissen messen lassen. 

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Letzte Kommentare
  1. Ladendiebstahl und Unfallflucht sollen auf FDP-Wunsch Ordnungswidrigkeiten werden. Bei der Denkweise werden Rasen und Lärmen eher noch staatlich subventioniert.

  2. In Sachen Umweltschäden werden ja inzwischen weltweit gegen deutsche Unternehmen mit hohen Schadensersatzforderungen gerichtliche Verfahren nah dem Verursacherprinzip geführt. Vielleicht…

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