Geht das Thema Motorradlärm an: BW-Staatssekretärin Elke Zimmer.

Die Baden-Württembergische Staatssekretärin des Ministeriums für Verkehr, Elke Zimmer, hat sich mit Vertreterinnen und Vertretern der Tuning Szene über Lärmschutzfragen ausgetauscht. Dabei führte sie auch Gespräche mit Hubert Sommer, dem Gründer und Inhaber der Firma Hattech, Erbach an der Donau. Der Spezialist für Auspuffanlagen ist „Leiser-Tuner“. Er führt Geräuschreduzierungen an Motorrädern durch. Die Staatssekretärin plädierte für die Herstellung von leiseren Motorrädern und Kraftfahrzeugen: „Die Hersteller sind nun dran, leisere Fahrzeuge auf den Markt zu bringen. Es ist doch absurd, wenn wir als Gemeinschaft auf der einen Seite horrende Summen für Lärmschutzmaßnahmen ausgeben. Auf der anderen Seite wird völlig unnötig Lärm erzeugt, indem Hersteller laute Sounddesigns verbauen. Firmen wie Hattech zeigen: Motorradfahren geht auch leiser.“ 

Hattech bietet neben „normalen“ Sport-Auspuffen auch zulässige Lärmreduzierungs-Sets an, die extrem laute Modelle von BMW und Audi/Ducati im Fahrzeugbrief auf das Level von 95 dB Standgeräusch bringen – damit dürfen die reduzierten Krachmacher auch im Geltungsbereich des Tiroler Modells fahren. Ein Beweis, dass es technisch leiser geht – und dass das Tiroler Modell auch psychologisch funktioniert. Ohne das Tiroler Modell würden solche Umbausets sicherlich nicht angeboten. Ansonsten bietet Hattech auch Zubehörauspuffe an, bei denen der Hinweis „DB-Killer entnehmbar“ zeigt, wes Geistes Kind die Techniker sind. Ergo: Ohne Druck geht in dieser Szene gar nichts

Hubert Sommer, Geschäftsführer der Firma Hattech sagte: „Uns persönlich liegt das Thema Geräuschreduzierung schon seit langem am Herzen, da wir selbst viel und gerne Motorrad fahren. Gerade bei langen Touren ist uns ein guter Sound wichtig, der aber nicht unangenehm für die Fahrerin/den Fahrer und das Umfeld ist. Daher haben wir schon früh angefangen, Schalldämpfer und Geräuschreduzierungen zu entwickeln, die einen tollen Klang haben, aber gleichzeitig angenehm von der Geräuschentfaltung sind.“ Eine Studie des Umweltbundesamtes (UBA) vom vergangenen Jahr hat ergeben, dass fabrikneue Motorräder und Sportwagen unnötig laut sind. Demnach erfüllen die Fahrzeuge zwar formal die europarechtlichen Voraussetzungen von Typprüfungen und sind somit auf dem europäischen Markt zulassungsfähig. Allerdings werden die gesetzlich festgelegten Lärmgrenzwerte nur innerhalb der abgeprüften Fahrmodi eingehalten. In der Praxis sind die Fahrzeuge deutlich lauter.  Das Land Baden-Württemberg fordert schon seit langem mehr Unterstützung vom Bund zu diesem Thema. Der müsste sich in den europäischen Gremien dafür einsetzen, dass die Typprüfung von Fahrzeugen stärker den realen Fahrbedingungen auf der Straße entspricht. Ziel ist, dass die Fahrzeuge nicht nur im Labor die Grenzwerte einhalten, sondern auch auf der Straße unter normalen Fahrbedingungen hörbar leiser unterwegs sind. „Verkehrslärm ist eine der größten Umweltbelastungen unserer Zeit. Er beeinträchtigt die Gesundheit und Lebensqualität von Anwohnerinnen und Anwohnern sowie Erholungssuchenden zunehmend. Nur leise Mobilität ist nachhaltige Mobilität“, betonte Staatssekretärin Zimmer. Hubert Sommer präsentierte der interessierten Staatssekretärin seine umgebauten, leiseren Fahrzeuge. „

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Letzte Kommentare
  1. Ladendiebstahl und Unfallflucht sollen auf FDP-Wunsch Ordnungswidrigkeiten werden. Bei der Denkweise werden Rasen und Lärmen eher noch staatlich subventioniert.

  2. In Sachen Umweltschäden werden ja inzwischen weltweit gegen deutsche Unternehmen mit hohen Schadensersatzforderungen gerichtliche Verfahren nah dem Verursacherprinzip geführt. Vielleicht…

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