Die Plakate gegen Biker-Lärm haben der Odenwald-Gemeinde Mossautal keine Ruhe gebracht, berichtet Radio FFH. Gemeinsam mit der Stadt Oberzent werde er bis zum kommenden Frühjahr neue Ideen gegen die Lärmbelästigung entwickeln, sagte Bürgermeister Dietmar Bareis der Deutschen Presse Agentur (DPA). Aus anderen Bundesländern hätten auch schon einige Kommunen Interesse an der Aktion bekundet. Als Beispiel nannte Bareis die Eifel. „Wir bleiben dran, das kann so nicht weiter gehen und grenzt schon an Körperverletzung.“ So denke die 2400-Einwohner-Gemeinde Mossautal unter anderem darüber nach, eine Stelle für die Überwachung von Motorrädern einzurichten.
Tausende Motorradfahrer fahren an den Wochenenden durch das Mossautal. Die Gemeinde habe nichts gegen Biker, die ja auch touristischen Nutzen brächten. Einige seien aber einfach zu laut. „90 Prozent verhalten sich auch vorschriftsmäßig, aber zehn Prozent nicht“. Das sei bei der Menge unerträglich. Mossautal hatte sich im Frühjahr entschieden, mit Plakaten in seinen fünf Ortschaften an die Motorradfahrer zu appellieren, Rücksicht auf die Bevölkerung zu nehmen. „Mossautal gegen Bikerlärm“ stand unter einer Figur, die an Edvard Munchs (1863-1944) Gemälde „Der Schrei“ erinnert. Viele positive Reaktionen „Anfangs gab es eine spürbare Verbesserung“, sagte Bareis. „Zum Schluss aber nicht, da haben einige bewusst provoziert und noch mal aufgedreht.“ Die Plakate hätten jedoch zur Diskussion angeregt, die meisten Reaktionen seien positiv gewesen. Allerdings habe es auch kritische Stimmen gegeben: Vereinzelt hätten Leute mitgeteilt, sie machten jetzt keinen Urlaub mehr in Mossautal oder kauften keine Produkte mehr von den Firmen dort.
23 Responses
Manche Menschen fühlen sich wohl von den Plakaten angesprochen? O wie unangenehm für uns Mossautaler, das wir künftig auf Urlauber mit lauten Auspuffen verzichten müssen. Und unser gutes Schmucker-Bier trinken sie künftig auch nicht mehr. Da werden wir kaum drüber wegkommen.
Das Ergebnis im schönen Mossautal zeigt auch, dass alle „gutgemeinten“ Aktionen, wie eben diese Plakate, Schilder, Hinweise, Bitten, etc. wenig nützen. Ein paar gehirnamputierte regt es offenbar sogar an, noch mehr Lärm zu produzieren.
Es hilft nur eins: schärfere und realitätsnahe Gesetze ohne Schlupflöcher, wesentlich höhere Sanktionen (also höher Geldbußen und ggf. sofortige Stilllegung) und ausreichend Kontrollen.
Alles andere ist Augenwischerei.
Es ist doch unvorstellbar was den Bürgern von vielen sog. „Bikern“ zugemutet wird. Vorsätzliche Körperverletzung ist „eigentlich“ strafbar, aber der Motorradlärm kümmert unsere Politiker offenbar immer noch nicht. Unfassbar, was wir uns bieten lassen.
Im Übrigen wäre es „schön“, wenn nur 10% der Maschinen zu laut wären; es sind wesentlich mehr !
Richtig, „Die“ werden es nie begreifen. Zuerst war es gedankenlose Wichtigtuerei. Als die ausuferte und die Betroffenen protestierten, kam Böswilligkeit dazu und hat jetzt ein Maß erreicht, welches eine normale Denkweise übersteigt. Die Gier der Hersteller und deren Nutznießer ist mit der von Kriegswaffenproduzenten vergleichbar: Je mehr Unheil, desto größer der Gewinn. Das Gefühl von einem G36 in der Hand und das von einem angst- und krankmachenden Auspuff unter dem Körperteil, wo bei denen der Verstand sitzt, ist anscheinend vergleichbar.
Sie sollten die Vereinten Nationen anschreiben. Evtl. wird eine Blauhelmmission ins Leben gerufen, die die kriegswaffenähnlichen Abgassysteme in D ausfindig macht und vernichtet.
Stammtisch-Rhetorik
Richtig, den Beitrag von Herrn Rau bezüglich des Vergleiches zwischen einer todbringenden Waffe wie dem G36 und Auspuffanlagen, kann man nur als übelste Stammtischrhetorik bezeichnen.
stimmt leider nicht, lieber Allgäuer, wie die Herzinfarktstatistik der Hochschule Trier (Prof. Kerstin Giering) nachweist. Danach sterben in Deutschland weniger Menschen durch Schusswaffen als durch Verkehrslärm. Diskutieren Sie ruhig weiter unter Ihresgleichen, dort bekommen Sie Recht.
Vielleicht sollten sie auf die Straße gehen wie die Franzosen, allen Grund hätten sie ja oder? Nur leider sieht man Deutsche selten auf der Straße.
https://www.sueddeutsche.de/kultur/dieselskandal-fahrverbote-mobilitaet-1.4212504
Das zeigt beispielhaft die Ungerechtigkeit in unserer Gesellschaft – zur Zeit ein wichtiges Thema:
Mein Kommentar missfällt EINEM, aber wenn der Freigang hat, belästigt es TAUSENDE.
@Rainer Rau
Dem kann ich nur zustimmen – Sie bringen es mal wieder auf den Punkt!
@Rainer Rau
Ihr Kommentar missfällt mir keineswegs. Ich bin sogar wieder mal froh über den Selbigen.
Zeigt er doch beispielhaft , auf welcher Ebene hier diskutiert, argumentiert und übertrieben wird.
Somit: Vielen Dank für die vielen Kommentare Ihrerseits, die die meisten Menschen mit einem Kopfschütteln aufnehmen.
Weiter so!
@allgeuer
… die meisten Menschen die Sie kennen vielleicht;-)
Lärm ist und bleibt Körperverletzung. Es ist doch Perversion, dass man absichtlich Lärm produziert, obwohl es so einfach durch eine gute Auspuffanlage auf ein Minimum reduziert werden kann. Manche Leute brauchen eben Schranken um ihren persönlichen Egoismus einzuschränken und andere Personen zu schädigen.
@Andi
Sehen Sie, so passt es. Genau richtig. Lärm kann verletzen und unnötiger Lärm ist zu vermeiden . Lärmer sind zu sanktionieren.
Allgäuer – Ihre Dialogbereitschaft ist geheuchelt. Ich habe mittlerweile eine Sammlung von Provokationen von Ihnen, die ich dieser Seite erspare.
In Wahrheit sind Sie nur ein armer Troll und deshalb nehme ich Sie jetzt hier aus dem Rennen. Tschüss.
Hmm,
da sieht man ganz klar und deutlich , wie sehr Sie an einem vernünftigen Dialog interessiert sind.
Hut ab!
Ja, das sieht man hier klar und deutlich. Danke!
Tino: Zu gefährlich!
Oder es machen mehr Lärm-Geschädigte so, wie im angehängten Pressebericht der Polizei.
Auspuff ausgiessen mit Beton 🙂
Ist zwar eine Sachbeschädigung als Revanche für die Körperverletzung, aber ruhig dürfte das Moped jetzt sein. 🙂
https://www.presseportal.de/blaulicht/pm/117683/4167761
Ein interessanter Beitrag in Forum-Motorrad.net, Motorrad allgemein, Feldbergregion, Fahrverbote für Motorräder im Mai und September, 21. 01. 2019 von Ronin
Ja, so ist das Lärmempfinden verschieden. Mich stört z. B. der Fluglärm des von mir 30 km entfernten Großflughafens mehr als alle lauten Motorräder und Autos zusammen. Wegen der enormen Fluglärmbelastung überlege ich schon, weg zu ziehen
Ja, komisch gell! Ihr Fluglärm würde mich (begeisterter, co2 kompensierender Vielflieger) überhaupt nicht stören. 30 km entfernt! Vorschlag: Sie kriegen mein Haus und meine Raserstrecke. Dann gehts Ihnen besser! Sie können ja schlechten Lärm (Ihrer) von gutem Lärm (meiner) unterscheiden! (Rolling eyes, whataboutism-Bekämpfung ausschalt…)