Ja, es geht hoch her auf unseren Straßen: Mit Helm anonymisiert und 200 PS unterm Hinterteil geht sonntags die STVO in Wochenendruhe. Rasen, Lärmen, der Polizei die lange Nase zeigen. Ein Polizeibericht aus Bad Segeberg. An einem Sonntagnachmittag Mitte Juli führten sechs Beamte vom Polizeiautobahn- und Bezirksrevier  Bad Segeberg zusammen mit zwei Polizeibeamten vom Polizeirevier Kaltenkirchen und zwei Angestellten eine Verkehrskontrolle mit dem Schwerpunkt Motorräder durch. Ein Grund für den Kontrolleinsatz waren drei schwere Motorradunfälle im Kreis Segeberg in der laufenden Saison. Ein Motorradfahrer ist dabei gestorben und zwei weitere wurden lebensgefährlich verletzt. In der Zeit von 15.00 bis 18.30 Uhr wurde an insgesamt drei Messorten kontrolliert. In der Hauptstraße in Struvenhütten wurde mit einer ESO-Messanlage die Geschwindigkeit kontrolliert. Zwischen Kaltenkirchen und Schmalfeld wurden im Bereich der Schmalfelder Kurven (L 234) und auf der L 34, im Bereich eines Überholverbotes, mit dem Lasermessgerät TraffiPatrol Kontrollen durchgeführt. Es wurden insgesamt 1574 Fahrzeuge kontrolliert. Es gab 239 Geschwindigkeitsüberschreitungen, davon 19 Motorräder (der höchste Wert lag bei 151 km/h bei erlaubten 70 km/h), einen Verstoß gegen das Überholverbot, drei Ordnungswidrigkeiten-Anzeigen mit Erlöschen der Betriebserlaubnis nach einer Schallpegelmessung der Auspuffanlage an Motorrädern, drei Ordnungswidrigkeiten-Anzeigen gegen Motorradfahrer wegen Missachten von Zeichen und Weisungen eines Polizeibeamten. Außerdem wurde ein Strafverfahren wegen Gefährdung des Straßenverkehrs eingeleitet. Besonderheiten: Ein Motorradfahrer (BMW) durchfuhr gegen 15.20 Uhr die ESO-Messstelle zunächst mit 117 km/h (erlaubt 70 km/h). Der Anhalteposten in Struvenhütten gab Anhaltezeichen, worauf der Motorradfahrer wendete und in Richtung Kaltenkirchen flüchtete. Hier durchfuhr er mit 119 km/h abermals die Messstelle. Der gegenüberliegende Anhalteposten gab ebenfalls Zeichen, die der Motorradfahrer wiederum ignorierte. Eine Verfolgung mit dem Videowagen sowie eine Nahbereichsfahndung wurden nach kurzer Zeit aus Sicherheitsgründen abgebrochen. Ähnlich verhielt sich ein Fahrer einer Yamaha R6 mit HH-Kennzeichen gegen 16.20 Uhr. Er wurde 151 km/h bei erlaubten 70 km/h gemessen. Er umfuhr ebenfalls den Anhalteposten und gefährdete dabei die Polizeibeamten. Auch hier wurde nach kurzer Fahrt mit dem Videowagen die Verfolgung abgebrochen. Beide Fahrzeughalter stehen durch die Videoaufzeichnungen fest. Die Fahrerermittlungen dauern hierzu an. Wobei die gefertigten Lichtbilder der Motorradfahrer erfolgversprechend sind. Ein Fahrschüler aus Hamburg wurde ebenfalls mit nicht angepasster Geschwindigkeit festgestellt. Er folgte mit seinem Fahrschulmotorrad seinem Fahrlehrer. Das Duo war zudem nicht wie vorgeschrieben als Fahrschulfahrt gekennzeichnet. Ein weiterer Motorradfahrer wollte hinter der Messstelle in der Hauptstraße in Struvenhütten seinen „Unmut“ zeigen und drehte kräftig am Gasgriff. In der nachfolgenden Kontrolle wurde mit einem Schallpegelmessgerät die Geräuschentwicklung seines Motorrades gemessen. Der war mit 114 dB deutlich lauter als die Eintragungen es erlaubten. Neben einer offiziellen Kraftfahrzeugüberprüfung erwartet den Motorradfahrer nun auch ein Bußgeld von mehr als 100 Euro.

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Letzte Kommentare
  1. Ladendiebstahl und Unfallflucht sollen auf FDP-Wunsch Ordnungswidrigkeiten werden. Bei der Denkweise werden Rasen und Lärmen eher noch staatlich subventioniert.

  2. In Sachen Umweltschäden werden ja inzwischen weltweit gegen deutsche Unternehmen mit hohen Schadensersatzforderungen gerichtliche Verfahren nah dem Verursacherprinzip geführt. Vielleicht…

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