von Hamburger und Reto
Der Spiegel berichtet über eine Initiative grüner Politiker, die vermitteln wollen zwischen motorradlärm-geplagten Anwohnern und (ja wem?) – der aktuellen Lärmsituation. Laut wird es mit diesem „Entgegenkommen“ an den Hotspots auf lange Zeit bleiben. Die Grünen schlagen (hier gibts das Papier als Download) sensationelle Maßnahmen vor nach dem Muster: „wir tun so, als ob wir was tun – am Ende wird sich nichts ändern, aber wir können wenigstens sagen, wir haben ganz viel getan“:

Besonders knuffig ist diese Passage: „Biker sollen vor allem zu mehr Rücksichtnahme bewegt werden, da die aktuellen Maschinen, die legal sehr laut gefahren werden dürfen, noch lange auf den Straßen unterwegs sein werden. Der Bund sollte deshalb Lärmdisplays sowie Kooperationen zwischen Betroffenen, Motorradfahrerinnen und Motorradfahrern fördern.“
Ist das nicht spitzenmäßig!?
Ich schlage vor, der Bund verdonnert die Lärm- und Gesundheits-Geschädigten dazu, den Krachmachern, wenn sie bei ihnen vorbeibrettern, Kaffee und Kuchen ausgeben zu müssen. Bei der Gelegenheit können sie ja dann – wenn sie es unbedingt wollen – Bettel-Flyer reichen mit „Bitte, bitte, bitte, bitte, bitte, bitte ein bisschen leiser, aber natürlich nur, wenn’s wirklich keine Umstände macht …“
Freizeitspaß vor Gesundheitsschutz und Lebensqualität – das ist doch mal eine überzeugende Prioritätensetzung
Das Prinzip könnte Schule machen. Man erlaubt einfach alles, die Umwelt verschmutzen, Sondermüll illegal entsorgen, Menschen diskriminieren, belästigen, schädigen, zusammen schlagen, in Corona-Zeiten auch wieder Massenveranstaltungen, Partys etc … – dafür pflanzen wir aber die ganze Republik mit Displays zu (das Stück zu 15.000 Euro, hilft aber so sicher wie Placebo): „Bitte, bitte, bitte, bitte, bitte, bitte, bitte, bitte, bitte nehmt Rücksicht, benehmt euch nicht unbedingt wie asoziale Hornochsen! Und wenn doch… – ach komm, macht auch nix“.
Ladendiebstahl und Unfallflucht sollen auf FDP-Wunsch Ordnungswidrigkeiten werden. Bei der Denkweise werden Rasen und Lärmen eher noch staatlich subventioniert.