Die TAZ veröffentlicht eine digitale Landkarte mit 170 nachgewiesen Motorradlärm-Hotspots. Die Republik ist voll davon, dass die Einen ihr akustisches Mütchen auf Kosten und Gesundheit Anderer kühlen. An der Karte wird weiter gearbeitet – Meldungen mit Medienbeleg bitte an: kfzlaerm@taz.de
In der EU-Verordnung Nummer 540/2014 über die Autozulassung heißt es nämlich: „Es besteht keine Pflicht, bei der Beantragung der EU-Typgenehmigung die tatsächlichen Prüfungen durchzuführen. Eine schriftliche Versicherung, dass die Modelle die Norm einhalten, genügt.“ Eine schriftliche Versicherung von Herrn Winterkorn und Konsorten – das sollte doch nicht das Problem sein…
Ob diese Versicherungen zutreffen, kontrolliert etwa das in Deutschland zuständige Kraftfahrtbundesamt kaum. Es teilte der TAZ nun mit, es habe 55 Motorradtypen genehmigt, seit die Vorschriften über die zusätzlichen Geräuschprüfungen im Januar 2017 für diese Fahrzeugklasse in Kraft getreten seien. Überprüft hat es nach eigenen Angaben nur ein Motorrad und drei Austauschschalldämpfer. Sanktionen wegen falscher Herstellerangaben habe es bislang weder für Motorräder noch für Autos verhängt. Ja – Vertrauen ist alles im Staate Germany, wo munter weiter manipuliert und betrogen wird bei den Fahrzeugzulassungen. Da muss nicht eine nachgewiesenermaßen eh schon bescheuert unwirksame Zulassungsnorm auch noch kontrolliert werden.
Noch ein Sätzchen am Rande: Schön, dass es die journalistischen Wadenbeisser von der TAZ gibt. Der Skandal ist offensichtlich, aber es finden sich nicht viele Journalisten, die hier Witterung aufnehmen. Regelmäßig wird – wie beispielsweise bei der sonst so super-investigativen „Süddeutschen Zeitung“ – an den Motorreporter verwiesen, der dieses Thema dann als „alten Hut“ unter den Tisch redet. Was Wunder: Immerhin gibt die Fahrzeugindustrie Milliarden an Schweigegeldern bei den Verlagen und Sendern aus. Erst kommt das Fressen, dann (was Gott verhüten möge) das Ende des Journalismus… Nur auf diesen Gekauften könne ich persönlich verzichten. Das ist auch ein Plädoyer für Öffentlich-Rechtlich…
Ladendiebstahl und Unfallflucht sollen auf FDP-Wunsch Ordnungswidrigkeiten werden. Bei der Denkweise werden Rasen und Lärmen eher noch staatlich subventioniert.