Der Südkurier (Ausriss anbei) berichtet von einer neuartigen Geschwindigkeits- und Lärmpegelmessanlage für Motorräder in Todtmoos (Schwarzwald). Beim Vorort-Termin mit viel Medieninteresse waren Staatssekretärin Gisela Splett in ihrer Funktion als Lärmschutzbeauftragte der Landesregierung Baden-Württemberg, sowie der Initiator und Ideengeber Gerhard Scholl vom Verkehrsministerium anwesend. Ziele der Landesregierung im Kampf gegen das Rasen und Lärmen sind neue Kontrollmöglichkeiten und eine neue Regelung der Zulassungsnormen auf EU-Ebene (dickes Brett) – außerdem eine Halterhaftung für Verkehrsverstöße mit Motorrädern. Das Gerät misst sowohl Lärm als auch Geschwindigkeit. Gemeindevertreter wie Bürgermeisterin Janette Fuchs hoffen durch solche Maßnahmen auf Besserung – derweil in den einschlägigen Internet-Foren schon die hartgesottenen Biker feixen: „Da muss man mal hinfahren und eine Lärmprobe abgeben“ „Oder zieht doch auf den Mond… Manche können nur Meckern. Keine anderen Sorgen halt im Leben…“ etc. etc. Kritiker solcher Anzeigegeräte befürchten, dass die Anlage als Anreiz gesehen wird, möglichst laut an ihr vorbeizufahren. Im Gegensatz zu den ähnlich funktionierenden Geschwindigkeits-Gesichtern drohen ja keine Sanktionen.

Der Südkurier berichtet aus Todtmoos von einem Lärmmessgerät-Prototypen.

Der Südkurier berichtet aus Todtmoos von einem Lärmmessgerät-Prototypen.

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3 Responses

  1. „außerdem eine Halterhaftung für Verkehrsverstöße mit Motorrädern“
    Das ist natürlich sehr realistisch: Eine Halterhaftung nur für bestimmte Verkehrsteilnehmer. Wird von den Gerichten gottseidank genauso kassiert werden, wie Strassensperrungen nur für Moppedfahrer. Welch eine Steuergeldverschendung , nur damit sich die Lokalpolitikdarsteller wieder profilieren können.

  2. Appelle an geräuchsüchtige Motorradfahrer sind sicher vergebliche Liebesmüh. Die rücksichtslosesten Fahrer scheren sich einen Dreck um die Menschen, die an den entsprechenden Straßen unter Lärm leiden. Schön wäre es, wenn es (wie bei den Geschwindigkeiten) Geräuschobergrenzenfür Fahrzeuge im Straßenverkehr geben würde. Diese Obergrenzen könnten so ausgelegt werden, dass sie sicher bei der jeweiligen Geschwindigkeit dem „Stand der Technik“ entsprechend erreicht werden. Damit könnten die gröbsten Krawallterroristen mit der Zeit (und den entsprechenden Kontrollen) aus dem Verkehr gezogen werden.

  3. Letztes Wochenende durfte ich Todtmoos besuchen und bin mit meinem serienmäßigen Motorrad an der Mess-Stelle vorbeigefahren. Geschwindigkeit war grün, Lärm leider rot.
    Ich habe nicht extra Gas gegeben, sondern bin bewusst mit Tempo 50 auf diese Mess-Stelle zugefahren.

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Letzte Kommentare
  1. Ladendiebstahl und Unfallflucht sollen auf FDP-Wunsch Ordnungswidrigkeiten werden. Bei der Denkweise werden Rasen und Lärmen eher noch staatlich subventioniert.

  2. In Sachen Umweltschäden werden ja inzwischen weltweit gegen deutsche Unternehmen mit hohen Schadensersatzforderungen gerichtliche Verfahren nah dem Verursacherprinzip geführt. Vielleicht…

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