Rund 80 Städte und Gemeinden in Baden-Württemberg und sieben Landkreise fordern gemeinsam mit der Landeregierung Maßnahmen gegen Motorradlärm – von der Europäischen Union, der Bundesregierung, den Herstellern von Motorrädern sowie von den Motorradfahrenden. Damit schließen sich die Baden-Württemberger nach den Eifelgemeinden zu einem weiteren großen Interessensbündnis gegen Motorradlärm zusammen. Der FGorderungskatalog deckt sich mit dem, was der VAGM und der Arbeitskreis Motorradlärm im BUND vor Jahren vorgelegt hat. Kernthema für den BUND sind die 80 dB(A) max über alle Betriebszustände hinweg.
Die „Initiative Motorradlärm“ und den Forderungskatalog haben Minister Hermann, der Lärmschutzbeauftragte Marwein und Sonja Schuchter, Bürgermeisterin von Sasbachwalden und Sprecherin der kommunalen Mitglieder der Initiative, in der zweiten Februarwoche im Rahmen einer Landespressekonferenz in Stuttgart vorgestellt.
Mit Blick auf die Mitgliederzahl sagte Hermann: „Das ist ein deutlicher Weckruf für die politischen Entscheidungsträger beim Bund und der Europäischen Union, Maßnahmen zu ergreifen, die Lärmbelastung durch Motorräder wirkungsvoll zu senken. Ich freue mich, dass sich innerhalb eines halben Jahres so viele Kommunen und Landkreise aus Baden-Württemberg der Initiative angeschlossen haben. Ich bin sicher, dass weitere folgen werden.“
Mit gemeinsamer Stimme für mehr Ruhe
Motorradlärm ist ein zunehmendes Problem in vielen Gemeinden Baden-Württembergs, insbesondere in den landschaftlich reizvollen, bergigen und touristischen Gebieten. Im Juli 2019 hatte sich auf Einladung des Offenburger Abgeordneten und Lärmschutzbeauftragten Marwein und Bürgermeisterin Schuchter eine Initiative von Land und Kommunen gegen Motorradlärm mit anfangs 29 Mitgliedern gegründet. Mittlerweile zählt die „Initiative Motorradlärm“ 81 Mitglieder (74 Städte und Gemeinden sowie sieben Landkreise, Stand 13. Februar), die sind:
Teilnehmende Städte und Gemeinden
Abtsgmünd, Aichtal, Albershausen, Amtzell, Bad Rippoldsau-Schapbach, Bad Saulgau, Bad Schönborn, Bad Urach, Baden-Baden, Badenweiler, Bärenthal, Berglen, Bernau im Schwarzwald, Beuren, Beuron, Biederbach, Bietigheim-Bissingen, Blumberg, Bodman-Ludwigshafen, Dachsberg (Südschwarzwald), Eschenbach, Essingen, Feldberg (Schwarzwald), Freiamt, Freudenstadt, Fridingen an der Donau, Gaggenau, Gammelshausen, Geislingen an der Steige, Gerlingen, Gernsbach, Göppingen, Großerlach, Gütenbach, Heidelberg, Herbolzheim, Jagsthausen, Kappel-Grafenhausen, Karlsbad, Kernen im Remstal, Kißlegg, Lenningen, Leutenbach, Lichtenwald, Mainhardt, Mühlheim an der Donau, Münsingen, Nusplingen, Nußloch, Oberwolfach, Oppenau, Ottenbach, Ottenhöfen im Schwarzwald, Owen, Römerstein, Rudersberg, Sasbachwalden, Schelklingen, Schwäbisch Gmünd, Seebach, St. Blasien, St. Märgen, Stuttgart, Todtmoos, Todtnau, Trochtelfingen, Untergruppenbach, Vaihingen an der Enz, Waiblingen, Wangen im Allgäu, Weinstadt, Wiesensteig, Wildberg, Zwiefalten.
Teilnehmende Landkreise
Alb-Donau-Kreis, Hohenlohekreis, Landkreis Lörrach, Rems-Murr-Kreis, Landkreis Schwäbisch Hall, Landkreis Waldshut, Zollernalbkreis.
Ziel der „Initiative Motorradlärm“sei es, das jeder in seiner Verantwortung und Zuständigkeit dazu beiträgt, dass Motorräder leiser werden, dass sie leiser gefahren werden und rücksichtsloses Fahren deutliche Folgen hat. Dazu gehört auch, dass das Land und die Kommunen mehr rechtliche Möglichkeiten bekommen, den Motorradlärm einzudämmen.
Der Lärmschutzbeauftragte der Landesregierung erklärte: „Die Genehmigungs- und Zulassungsregelungen schützen nicht genug vor Motorradlärm! Auf EU-Ebene müssen niedrigere Lärmgrenzwerte und realitätsnahe Messzyklen geschaffen werden. Auf Bundesebene muss die Straßenverkehrsordnung angepasst werden. In den nächsten Monaten soll die Initiative mit einem entsprechenden Entschließungsantrag in den Bundesrat eingebracht werden.“
Bürgermeisterin Schuchter sagt: „Uns eint ein gemeinsames Problem, das nicht ohne Hilfe von EU, Bund, Herstellern und Motorradfahrern gelöst werden kann. Während sich die „Genussbiker“ an unserer Landschaft erfreuen, toben sich einzelne Motorradfahrer auf Kosten unserer Bürger und Gäste aus. Dem müssen wir mit allen Möglichkeiten entgegenwirken.“
Forderungskatalog an Bund und EU (und an die Hersteller)
Zehn Forderungen hat die Initiative formuliert, die sie nun an Entscheidungsträger auf Bundes- und europäischer Ebene herantragen wird: Motorräder müssen leiser werden
- Genehmigungs- und Zulassungsregeln müssen überarbeitet werden
- Hersteller und Händler sollen leisere Motorräder produzieren und anbieten
- Umstieg auf nachhaltige und lärmarme Mobilität, insbesondere Motorräder mit Elektroantrieb
- Motorräder müssen leiser gefahren werden
- Motorradfahrer sollen rücksichtsvoll und leise fahren
- Stärkere polizeiliche Verkehrsüberwachung und Ausweitung der rechtlichen, technischen und personellen Kontrollmöglichkeiten
- Geschwindigkeitsbeschränkungen und Verkehrsverbote an Wochenenden und Feiertagen aus Gründen des Lärmschutzes in besonderen Konfliktfällen müssen möglich sein
- Rücksichtsloses Fahren muss deutliche Folgen haben
- Höhere Bußgelder für vorsätzlich lärmerzeugende Fahrweise und Manipulationen am Motorrad
Der Bund soll eine Lösung finden, Raser oder Belästiger zu bestrafen
- Alternativ soll der Bund die Einführung einer Halterhaftung prüfen
- Pflicht zur Führung eines Fahrtenbuchs
Mit Blick auf die Forderungen, betonte Schuchter: „Es ist wichtig, dass alle – die Politik, die Hersteller und die Motoradfahrenden – ihren Beitrag leisten. Denn nur gemeinsam können wir wirkungsvoll gegen Lärm vorgehen.“
Minister Hermann ergänzte: „Motorräder müssen tatsächlich leiser werden, das heißt auf der Straße und nicht nur bei bestimmten Bedingungen auf dem Prüfstand. Die Bundesregelungen der Straßenverkehrsordnung und die dazugehörigen Regelwerke verhindern zurzeit, dass Kommunen ihre Anwohner effektiv vor Motorradlärm schützen können. Es macht doch keinen Sinn, wenn man zur Beurteilung des Motorradlärms das ganze Jahr zu Grunde legen muss. Motorräder werden doch in der Regel nur bei schönem Wetter in landschaftlich reizvollen Gegenden gefahren.“
Wichtig sei auch, dass rücksichtsloses Fahren und unzulässiges Manipulieren strenge Konsequenzen nach sich ziehen müsse, forderte der Lärmschutzbeauftragte: „Wer vorsätzlich Lärm erzeugt, muss mit höheren Bußgeldern bestraft werden.“
56 Responses
Das klingt alles erst einmal sehr vernünftig. Ich bezweifle jedoch die Umsetzung und die Wirksamkeit der Maßnahmen.
Das neue Motorräder von Werk aus leiser werden sollen ist ein guter Ansatz. Wird aber nicht viel ändern.
a) Die Zubehörindustrie wird Leuten mit Interesse mit Soundgeneratoren (bekannt aus dem PKW Bereich), „Race only“ Anlagen o.ä. zur Verfügung stehen. Und so wird auch das leiseste Motorrad röhren können. Wer laut will, wird laut machen. Ob das nun Legal ist oder nicht interessiert jene Leute nicht.
b) Der derzeitige Bestand an „zur Lautstärke fähigen“ Motorrädern (sei es durch legale oder illegale Modifikationen) ist nun einmal da.
Und daran wird sich nicht viel ändern da die meisten Motorradfahrer ihr Motorrad besser pflegen als die meisten Autofahrer ihr Auto.
c) Streckensperrungen funktionieren solange, wie sich die Leute dran halten.
Und die Fahrer, denen schon die Abgas- und Lärmvorschriften wurscht sind, sehen das Bußgeld mehr als „Eintritt“ und fahren dennoch.
Es gibt nur zwei Möglichkeiten das Problem zu lösen:
1. Konsequente, zahlreiche und fachkundige Kontrollen.
Die Bußgelder können so hoch sein wie sie wollen:
Wenn man die schwarzen Schafe nicht kontrolliert, kann man sie auch nicht aus dem Verkehr ziehen.
Und wenn man sie kontrolliert, aber aufgrund mangelnder Fachkenntnisse nicht überführen kann, bringt es auch nichts.
Wie man vllt. erkennt bin ich selber Motorradfahrer (jedoch Lärmgegner!). Und was man teilweise in Kontrollen erlebt gleicht einer Farce. Es fehlt dem normalen Streifenbeamten einfach an der Kenntnis wie man ein deaktiviertes Klappensystem, einen abgesägten DB Killer, eine offene Ansaugung etc etc erkennt. Am Messequipment meist ohnehin.
Und das mache ich den Beamten auch nicht zum Vorwurf. Niemand kann alles wissen und nicht jeder Streifenwagen mit einer geeichten Ausrüstung für Lärmmessungen ausgestattet sein.
Aber für die Lärmsünder ist das ein Freifahrtschein. Wer selten kontrolliert wird, noch seltener von Beamten die Ahnung haben und somit extrem selten oder nie ein Bußgeld oder schlimmeres sieht, wird sein Verhalten nicht ändern.
2. die Motorradfahrer im Kopf zu erreichen.
Gute Neuigkeiten vorweg: Der Nachwuchs bleibt aus. Aufgrund des demographischen Wandels gibt es weniger junge Menschen und davon nehmen weniger den Motorradführerschein in Angriff.
Und die lärmende „Altrockerfraktion“ wird in ein paar Jahren das Bein nicht mehr über die Maschine bekommen.
In ein paar Jahren hat sich das Thema von selbst erledigt.
Kritisch (und anstrengend) ist die die jetzige Übergangsperiode.
Es muss in den Köpfen der Motorradfahrer ankommen dass ihr Lärm Auswirkungen auf andere hat. Es wäre allen Beteilligten schon ein Stück weit geholfen, wenn jeder Motorradfahrer im sechsten Gang (in legaler Auspuffkonfiguration) durch den Ort fährt. Und in dieser Hinsicht bringen beim „normalo“ Motorradfahrer Lärmddisplays und Hinweisschilder schon Erfolge.
Ich hoffe dass die Initative mit Erfolg umgesetzt wird.
Ich bezweifle jedoch dass der harte Kern der Lärmverursacher nur im Ansatz davon getroffen wird.
Danke für Ihren guten Kommentar.
Es ist wichtig zu sehen dass es in der Motorradwelt eben nicht nur lärmende Trolle gibt.
Ich gebe ihnen so ziemlich in allen Punkten recht, außer was den Ausblick angeht.
Die Neuzulassungen von Motorrädern ist m.W. nicht im Sinkflug, im letzten Jahr wurden sogar mehr Motorräder als 2017 und 2018 verkauft.
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/74254/umfrage/anzahl-der-neuzulassungen-von-kraftraedern-in-deutschland/
Motorradonline bestätigt den Trend:
https://www.motorradonline.de/ratgeber/neuzulassungen-september-2019-top-20-beliebteste-modelle/
Dennoch, es regt sich immer mehr Widerstand gegen (leicht) vermeidbaren Lärm und auch auf technischer Seite zeichnen sich Lösungen ab (siehe Artikel über die französische „Meduse“ hier in motorradlaerm.de).
Der Weg ist sicher noch lang und steinig, aber es besteht zumindest Hoffnung.
Ich freue mich über ihre Antwort. 🙂
Die Neuzulassungen sind ein zweischneidiges Schwert.
Es gibt neue Motorräder die leiser sind als die alten Modelle. Und diese Modelle sind ein Schritt in die richtige Richtung. Beide Seiten (Anwohner und Motrorradfahrer) profitieren davon.
Dann gibt es aber auch wieder Modelle (vor allem jene mit Klappensystemen) die die Absenkung der Lautstärke mit Füßen treten. Und ich und alle meine Motorrad fahrenden Bekannten können einfach nicht verstehen wie es immer noch möglich ist für bestimmte Modelle und Nachrüstanlagen eine Zulassung zu bekommen.
Mit etwas Glück wird die kommende Euro 5 dem endlich einen Riegel vorschieben. Ich bin
Optimist, ich habe nach dem Euro 4 Fiasko noch Hoffnung.
Die Neuzulassungen sind jedoch (meiner Meinung nach) kein wirklich guter Anhaltspunkt für die Entwicklung der Motorradfahrer.
Viele ältere, fest im Berufsleben stehende Fahrer haben mehrere Motoräder in der Garage. Der Führerscheinneuling bzw. junge Menschen am Anfang des Berufslebens haben eher selten eine Tuono, eine Panigale etc in der Garage. Und noch seltener zwei oder mehr Maschinen.
Ich bleibe jedoch dabei das Hoffnung besteht.
a) Laute Motorräder sind teuer.
Wenn man sich die „legal“ lauten Motorräder anguckt, merkt man schnell das diese verdammt teuer sind. Die erlaubten DB Werte hängen meist mit der Leistung des Motorrads zusammen.
Die Führerscheinneulinge unter 24 (bzw. 21 mit Aufsteigerprüfung) dürfen diese Motorräder gar nicht erst fahren. Zudem sind in diesem Alter meist nicht die Mittel für eine Aprilia Tuono oder Ducati Panigale oder deren Unterhaltskosten vorhanden.
Im Bereich der jungen Fahrer stellen meiner Erfahrung nach illegale Manipulationen der Auspuffanlage das größte Problem dar.
Dagegen helfen nur Kontrollen.
Es gibt jedoch immer weniger junge Leute die den Motorradführerschein in Angriff nehmen und somit wird diese Gruppe in Zukunft eher ubedeutend sein.
Im Bereich der älteren Fahrer, die die Mittel und die Fahrerlaubnis für eine der stärkeren/lauten Maschinen haben, ist die Einsicht des sozialverträglichen Fahrens das Mittel zum Erfolg. Diese Fahrer und Fahrerinnen haben meist eigene Familienangehörige/Bekannte die betroffen sind und haben die geistige Reife das Problem auch bei sich zu suchen.
Aus meiner Erfahrung heraus hilft bei diesem Klientel der persönliche Kontakt bzw. das Aufmerksam machen auf das Lärmproblem.
Es gibt aber natürlich auch unbelehrbare Idioten die bei „Lärm macht krank/Bitte leise“ Schildern extra laut fahren. Bei manchen Exemplaren der menschlichen Spezies ist die Herkunft vm Affen halt noch deutlicher erkennbar.
b) Der Zenit des lauten Motorrads/bzw. des Verbrenners ist erreicht.
Die immer höheren Umweltauflagen und das kollektive Bewusstsein für den Hersteller Beschiss bei Zulassungsverfahren (Lärmklappen/Dieselgate etc etc) wird auf kurz oder lang zu leiseren Verbrennern bzw. dem Aus für den Verbrenner führen.
Auf lange Sicht wird der Lärm aussterben bzw. nur noch sporadisch durch Oldtimer entstehen.
Aber es braucht einen langen Atem.
Wir werden sehen wie es weiter geht.
Ich und meine Bekannten werden weiterhin so leise wie möglich fahren.
Ich wünsche allen einen unfallfreien, leisen und sozialverträglichen Saisonstart und Sommer 🙂
Ich kann mich (auch selbst Motorradfahrer) den Ausführungen von Hannoveraner nur anschließen, was Kontrollen, Sperren und dergleichen betrifft. Für mich ist das der falsche Weg und es trifft dann doch eher sicherlich die Vielzahl derer, die das Motorrad (so wie ich) als alltägliches Verkehrsmittel oder als Reisegefährt am Wochenende oder für Urlaube nutzen.
In meinem Umfeld sehe ich, daß tatsächlich der Nachwuchs ausbleibt und es schon vorwiegend die „ältere“ Fraktion ist, die an Lautstärke festhält. Und das auch trotz bereits auferlegter Sanktionen und Stilllegungen nach Kontrollen. Leider wird das dann aber eher als Bestätigung und Trophäe gesehen…
Was ich allerdings auch beobachte und als zunehmend belastend empfinde, sind dieses Pseudo-Sportwagen diverser Autohersteller, die mit zuschaltbaren oder drehzahlabhängigen Abgasanlagen verstärkt lärmend unterwegs sind. Auch die sind vollkommen regelkonform zugelassen! Und gerade hier sind doch eher die Jüngeren am Start.
An dieser bergigen Stichstraße, an der ich wohne, hält sich allerdings dadurch mittlerweile der Lärm durch Motorräder und diese Autos (deren Fahrer die Straße für sich entdeckt haben) in der Waage.
Vielleicht wäre es daher mal sinnvoll, den „gesamten Stall auszumisten“ und die Zulassungsregeln und Bestimmungen für alle zu überarbeiten.
Den Kommentar von Hannoveraner kann ich nur vollumfänglich unterstützen.
Ich spreche aus Erfahrung, wenn ich schreibe, daß die Zubehörindustrie keinerlei Interesse an leiseren Motorrädern/Auspuffsystemen hat. 2019 habe ich mir ein neues Modell der Honda Africa Twin Adventure Sports gekauft. Der Auspuff macht ab Werk so einen Lärm, daß ich durch die Helmsprechanlage meiner Frau nur noch die Auspuffgeräusche gehört habe. Ganz zu schweigen von den Lärmgeräuschen während der Fahrt für die Anwohner. Ein geringfügiges beschleunigen nach dem Ortschild (ich spreche hier nicht von deutlich schneller fahren), führt zu einem ohrenbetäubenden Lärm in den Straßen. Unfassbar, wie so ein Motorrad eine Zulassung bekommt. Ich habe alle mir bekannten Hersteller von Auspuffsystemen angeschrieben, um einen leiseren Auspuff zu bekommen.
Kein einziger von 13 Herstellern konnte/wollte einen leiseren Auspuff liefern.
Erst durch Zufall bin ich auf einen Hersteller auf der Alb gestoßen, der mir dann (mit großer Verwunderung: „Alle wollen doch einen lauteren…“) einen leiseren gebaut hat. Da dieser leise Auspuff keine ABE hat, fahre ich jetzt mit einem illegalen, aber leisen Auspuff durchs Land.
Ansonsten vermisse auch der Seite den Hinweis, daß es nicht nur um laute Motorräder, sondern genauso auch um laute Autos gehen sollte. Auch hier sehe ich in letzte Zeit eine deutliche Zunahme von „modifizierten“ Auspuffgeräusche, die teilweise von „legalen“ Tunern oder ab Werk eingebaut werden.
Ich bin selbst dieses Jahr schon in einer Polizeikontrolle gewesen und kann da auch nur bestätigen, daß die Polizei eigentlich völlig hilf- und machtlos ist. Da stehen dann sonntagmorgens acht Polizeibeamte auf einem Parkplatz und geben mir mehr oder weniger zu verstehen, daß sie gegen die lauten Raser eh nichts machen können.
Meiner Meinung nach müßten die lauten Fahrzeuge konsequenter aus dem Verkehr gezogen werden, nur das hilft wirklich. Wenn Strecken wegen zu lauten Fahrzeugen gesperrt werden, trifft es alle. Das wäre, wie wenn eine Bank schließt, weil sie überfallen wurde um einen weiteren Bankraub zu verhindern.
Ohne deutlich mehr Kontrollen und Konsequenzen (Fahrzeug stilllegen)sehe ich kaum Chancen auf eine Verbesserung.
Es gibt das Problem seit vielen Jahren und es passiert nichts. Ich beobachte seit Jahren, dass der Lärm immer schlimmer wird. Es handelt sich um eine kleine Gruppe von Motorradfahrern und Autotunern, die die breite Mehrheit bewusst mit ihren illegalen Änderungen terrorisieren. Das geschieht ganz bewusst. Es ist aber nur eine kleine Minderheit! Warum lassen wir uns als Mehrheit das gefallen? Ich habe schon Angst vor dem Sommer wenn man raus in die Natur will und total zugedröhnt wird mit dem Lärm. Es geht in Richtung Körperverletzung. Polizei, Politik, Gesetze, helfen uns nicht. Ich habe hier kein Vertrauen mehr in unseren Rechtsstaat. Wenn diese illegalen Manipulationen geduldet werden, wenn man Schalldämpfer abmontieren darf ohne Konsequenzen, wenn die Zubehörindustrie solche Teile legal verkaufen darf, dann darf auch der normale Bürger „illegale Manipulationen“ durchführen: Nachts mit Bauschaum aus dem Baumarkt die Auspüffe zuspritzen. Dann ist Ruhe. Alles andere Geschwätz bringt nichts.
Bei den Posern auf vier Rädern ist es eine Minderheit in der Masse. Bei den leistungsstarken Motorrädern inklusive BMW GS-Tourern (meistverkauftes Motorrad) ist mittlerweile (seit 2005) die Mehrheit mit Auspuffklkappe unterwegs (= viel zu laut und werksseitig „legal“ manipuliert).
Ich verstehe ihren Ärger.
Ich wohne selbst an einer Hauptverkehrsader in Hannover und werde nachts oft von lautem Motorenlärm geweckt.
Aber Selbstjustiz kann und darf keine Option sein.
Die einzige Möglichkeit dem entgegen zu wirken sind stärkere Kontrollen. Diese sind nun einmal teuer und die Polizei bekanntermaßen unterbesetzt und zu großen Teilen nicht ausgebildet bzw. fortgebildet die Kontrollen durchzuführen.
Gut Ding will Weile haben. Und die Rechtschaffenden brauchen einfach nur den längeren Geduldsfaden.
Nein, Selbstjustiz ist keine Option. Aber es wäre an der Zeit dass die Politik (und die sehe ich gefordert) Optionen für Sanktionen schafft.
Die Mehrheit lässt sich oft zu viel gefallen, wenn eine Minderheit rücksichtslos und aggressiv auftritt. Beispiel gab und gibt es mehr als genug. Illegale Aktionen gegen gefühlt und realistisch gesehen illegale Handlungen eskalieren meist, die Politik und die Behörden werden auf Seiten der „Rechtsinhaber“ stehen. Wenn Proteste der Lärmgeschädigten nicht ein Ausmaß der Umweltzerstörungsgegner (die Raser und Lärmer sind zweifellos Umweltschädlinge) annehmen, wird seitens der Zuständigen und Verantwortlichen nichts passieren. Geredet wurde schon viel, vielleicht folgen so langsam auch mal Taten. Beschweren, hinweisen, sensibilisieren und so oft wie möglich auf den Missstand aufmerksam machen, geeignete Volksvertreten in geignete Positionen bringen – beim Egoismus, der Rücksichtslosigkeit und der Aggressivität (und zwar wachsend) in großen Teilen der Bevölkerung wirds noch dauern, wenn sich das Problem nicht durch andere Umstände von selbst erledigt. Und der Redakteur hat recht: Gerade in Zweiradkreisen kann man schon lange nicht mehr von einer Minderheit sprechen.
Es ist schon krass: Da fegen noch Sturböen über die Wälder, Schnee und Coronavirus legen einiges lahm, aber der baden-württembergische grüne Verkehrsminister Winfried Hermann und sein grüner Lärmschutzbeauftragter Thomas Marwein machen schon mal Stimmung gegen Motorradfahrer. Denn die stören doch bald wieder ganz gewaltig, und Lärm macht ja schliesslich auch krank. Dabei wollen wir niemanden krank machen, sondern einfach nur Gemeinschaft erleben, Fahrtwind, Kurven und Motorkraft geniessen! Eine schöne Minderheit hat man sich da wieder ausgesucht. Nicht etwa die Tausende Lkw, die durch die Gegend rumpeln, die Hunderte Flugzeuge, die täglich in Stuttgart starten und landen. Auch nicht die lauten Autobahnen, die sich durchs Ländle fräsen, oder die tosenden Windkrafträder, die die Anwohner nerven, sind ein Thema. Nein, wir Motorradfahrer sind die Bösen. Unsere Maschinen seien schon serienmässig zu laut, die Polizei müsse mehr kontrollieren und, und, und. Da muss ich doch gerade mal mein Fenster aufreissen und rausbrüllen! Aber komisch, mich kann keiner hören. Wie auch? Draussen rauschen etwa 1200 Autos, Transporter und Laster pro Stunde vorbei. Null Motorräder. Das Schöne an Deutschland ist: Die Strasse dürfen alle benutzen. Auch Motorradfahrer. Und Politiker dürfen auf Minderheiten herumhacken, um sich bei einer vermuteten Mehrheit einzuschleimen. Wir sind ein freies Land.
Lieber Thomas,
Minderheitenschutz gilt nicht den Minderheiten, die sich über ihre Taten identifizieren – sonst könnten ihn zum Beispiel auch Fußballrowdies beanspruchen (Sie verwechseln da ethnische oder religiöse Minderheiten mit Ihrer „Gemeinschaft“). Und ganz richtig: Demokratie hat etwas mit Mehrheiten zu tun, die sich von Belästigern und ihren Lobbygruppen eben doch nur bedingt auf der Nase herumtanzen lassen wollen. Wir machen hier auch übrigens nicht Stimmung gegen Motorradfahrer an sich. Nur gegen mutwillige (und oft hirnlose) Lärmer und Poser auf zwei und vier Rädern. Wenn Sie sich angesprochen fühlen, sind Sie hier also genau richtig.
@Hannoveraner, @BD, @Rainer Rau und auch alle anderen.
Herzlichen Dank für die guten Analysen und Kommentare! Im Gegensatz zu den Taten der Poser (eine kleine Minderheit der Autofahrer; eine große Menge der Motorradfahrer) sind die Kommentare intelligent und überlegt.
Leider ist es richtig: „Es geht in Richtung Körperverletzung. Polizei, Politik, Gesetze, helfen uns nicht. Ich habe hier kein Vertrauen mehr in unseren Rechtsstaat.“
Das sehe ich genauso und da kann mal schon mal an Bauschaum im Auspuff nachdenken. Unser lieber Nachbar (über 50 Jahre alt) fährt mit einem Höllenlärm seine Harley spazieren, aber ein Mal vor seiner Wohnung falsch geparkt (ohne wirkliche Behinderung !) und schon hängt ein Zettel „Arschloch“ an der Windschutzscheibe. So sind viele (natürlich nicht alle) dieser Ignoranten leider drauf.
Die spannende Frage aber ist jetzt: bringt die Aktion der Städte und Landkreise in Baden-Württemberg wirklich was, außer etwas mehr an Aufmerksamkeit? Ich fürchte, wir müssen mit dem Lärm noch lange leben. Gestern am 1. März war ja ein wenig Sonne. Da gab es schon mal einen Vorgeschmack auf die Motorradsaison. Mir graut davor !
Lieber Thomas,
hier im Schwarzwald gibt es keine tausende Lkw, die durch die Gegend rumpeln, oder hunderte Flugzeuge. Auch keine lauten Autobahnen, die sich durchs Ländle fräsen, und die Windräder tosen nicht, sondern wuschen leise. Das ist daher kein Thema.
Was aber ein Thema ist, sind die Motorräder (und ja, ich schere inzwischen alle über einen Kamm), die die Wochenenden, Abende und auch die Zeit zwischendrin zerfräsen. ‚Zerfräsen‘ ist ein guter Ausdruck dafür, übrigens.
Ja, wir freuen uns hier gemeinschaftlich schon alle sehr auf die Motorradsaison (die anscheinend bereits losgeht). Und ja, ihr macht uns krank.
Hmpf, Rossi
@ Thomas: auf die anderen zu verweisen, die auch Lärm machen ist billige Retoure, weil Ihnen wirkliche Argumente gegen den vermeidbaren! Krach fehlen. Ihre „Argumentation“ zeugt nicht von Intelligenz. Jeder Lärm ist schädlich.
Gestern 5.3. um 20 Uhr ein Beitrag im SWR Fernsehen in „Zur Sache BW“ zu der Initiative (siehe Mediathek).
Darin die Aussagen einiger MotorradfahrerInnen: egoistisch, selbstbezogen, keinerlei Nachdenken auf die Auswirkungen des Lärms für andere. Nur die junge Frau hat mal Zweifel an ihrem Tun geäußert; die Männer NullKommaNull.
Danke Winfried Hermann, danke der Bürgermeisterin von Sasbachwalden (übrigens CDU-Mitglied und nicht bei den ach so bösen Grünen) und danke all den anderen Kommunen und Landkreisen für die längst überfällige Initiative !
Matthias,
ich habe die Statements der Motorradfahrer genau so empfunden wie du es in Worte fasst.
Wie kann man sich mit so einer Haltung ins Fernsehen wagen? Merken die, was sie da verzapfen?
Der SWR Bericht ist grundsätzlich gelungen.Er zeigt die zentralen Probleme und die Ursachen gut auf.
Im Fernsehen werden leider Gottes (vllt auch Gott sei dank) immer nur die größten Deppen vor die Kamera gezogen. Die gezeigten Fahrer sind das Problem.
Der „stille“ Rest will niemanden belästigen.
Hoffentlich versuchen sich jetzt die Motorradfahrer von den gezeigten Deppen extra abzugrenzen.
Ein kleiner Hinweis: Der Beitrag hat es leider unterlassen eine kleine Hinweisbemerkung bzgl. der eingebundenen Youtubevideos zu geben: Die Youtube Videos die als Beispiele gezeigt wurden, zeigen Motorräder mit NICHT zugelassenen Auspuffanlagen.
Und ja, es gibt leider Leute die diese Anlagen auch in Deutschland montieren und/oder fahren, dies ist dann aber illegal. -> erneut: hier helfen nur Kontrollen.
Die Harleys mit der Klappenanlage (die vom SWR aufgenommen wurden) sind, wenn vorschriftsmäßig angebaut und benutzt legal. Die Betonung auf „wenn“. Eine MANUELL VERSTELLBARE Klappe, im Straßenverkehr zu öffnen ist NICHT zulässig.
Nur AUTOMATISCHE Klappensteurungen sind zulässig, sofern sie das Messverfahren erfüllen.
Und in Bezug auf diese bringt es der Herr Spengler in seinem Interview auf den Punkt: ein Motorrad muss erst einmal so laut können und die Behörden müssen es zulassen.
Die Freiheit des einzelnen hat dort zu enden, wo die Freiheit des anderen beginnt.
Der Gesetzgeber hat zu diesem Zweck die Aufgabe in Gesetzen einen gesellschaftlichen Konsens abzubilden. In Bezug auf Verkehrslärm ist dies leider (noch) nicht gelungen.
Hallo Hannoveraner,
danke für den Beitrag – das mit den Youtube-Videos kann ich allerdings nicht beurteilen.
Bei der aktuellen Kontrolldichte spricht einiges dafür.
Zu den Klappenschaltern:
Wissen das auch alle Harleyfahrer, dass sie die Klappen nicht aufmachen dürfen?
Was die „größten Deppen“ angeht:
Wenn ich mit Motorradfahrern rede (und das mache ich häufiger), kommen exakt dieselben Argumente.
Es fehlen noch die Kirchenglocken, die auch belästigen.
Rede ich immer mit den Falschen oder ist die Deppendichte bei Bikern höher?
Was den interviewten Polizisten angeht:
Untätigkeit, Unmöglichkeit oder gar Totalversagen zuzugeben, ist nicht Sache eines Deutschen Beamten.
Wenn die Polizei jedenfalls so erfolgreich ist, wie der Wachtmeister schildert, ist das bei den Belästigten jedenfalls noch nicht angekommen.
Wie Bukowski so schön sagte: „Das Problem dieser Welt ist, dass die intelligenten Menschen so voller Selbstzweifel und die Dummen so voller Selbstvertrauen sind.“
Die Leute die sozialschädlichen Lärm veranstalten, sind meist sogar noch Stolz darauf. Und vertreten diese Meinung auch lautstark in sozialen Medien und in der Öffentlichkeit.
Reflektoren, Farbenfrohe Schutzkleidung und vorausschauendes Fahren bringen was.
„Loud pipes save Lives“ ist Schwachsinn. Und das weiß auch jeder. Welcher Autofahrer hört beim Fahren kein Radio oder hat andere Personen im Auto die das Hörvermögen einschränken?
In Bezug auf Fußgänger, insbesondere Kinder, könnte dies in begrenztem Maße noch angeführt werden (In Hannover hatten wir bei Einführung der neuen Stadtbahnen einige Unfälle weil Leute die Bahnen nicht mehr gehört hatten), aber nicht in der Interaktion mit anderen motorisierten Verkehrsteilnehmern.
Jeder vernünftige Mensch trennt Kinder“lärm“ und notwendige Gartenarbeiten etc von Motorrengeräuschen. „Whataboutism“ ist leider mittlerweile ein großes Problem. In jedem Diskurs der geführt wird.
Diejenigen die leise fahren, suchen auch keine Diskussionen mit Anwohnern oder Lärminitativen. Weil sie mit dem Konform gehen was diese sagen.
Ich argumentiere auch nicht mit Greenpeace wenn sie gegen den Walfang demonstrieren, weil ich die gleiche Meinung vertrete.
Und in Bezug auf die Klappenanlagen und die gezeigten Auspuffanlagen:
a) die gezeigten Videos:
Diese stammen nahezu alle aus amerikanischen oder asiatischen Videos. Man sieht deutlich aus dem Auspuff schießende Flammen (seit der Katalysatorpflicht für Motoräder ab 2006 nicht mehr möglich) und gekürzte Systeme. Als Motorradfahrer entwickelt man einen Blick.
In Deutschland würde die in den Videos gezeigten Motorräder bei Kontrolle a) stillgelegt werden b)die Auspuffanlagen vernichtet werden als Tatmittel.
Ein Verbau solcher Anlagen in Deutschland führt sowohl zur Erlöschung der Betriebserlaubnis sowie einem Verfahren der Steuerhinterziehung aufgrund des fehlenden Katalysators. Die hat aber nichts in der Diskussion zu suchen bzgl. von „Legal lauten“ Motorrädern. Illegale Umbauten müssen gesondert beobachtet und aus dem Verkehr gezogen werden. Die gesetzlichen Möglichkeiten bestehen, sie müssen nur umgesetzt werden.
Das beste Gesetz bringt nichts wenn es nicht von Personal umgesetzt wird.
b) bzgl. der Klappensteurung
Ja. Das weiß jeder der sich so ein System beschafft.
Bei jedem Nachrüstauspuff mit DB Killer, jeder verstellbaren Klappenanlage, jedem offenem Luftfilter mit Akkustikblende etc. liegt ein klarer Hinweis bei: Bei Entfernen des DB Killers, Öffnen der Klappen, Entfernen der Akkustikblende etc erlischt die Betriebserlaubnis.
Und das ist jedem Motorradfahrer bewusst. Wer es dennoch tut, dann weil ihm die Konsequenzen gleichgültig sind bzw. er diese in Kauf nimmt.
Messverfahren – die funktionieren ja auch woanders hervorragend, d. h. sie taugen so gut wie nix, und selbst das wird nicht mal durchgesetzt.
@Thomas
Zitat: „Aber komisch, mich kann keiner hören. Wie auch?“
Vielleicht weil sie nichts substanzielles zu sagen haben ?
Hier gehts auch schon kräftig los, die Normalos sind noch nicht dabei. Ich habe als ehemaliger Motorradfahrer – wegen Fremdschämens aufgegeben – auch immer die Verstandbegabten in Schutz genommen, aber die sind wirklich kaum noch vorhanden. „Gruppenwanderungen“ an Hotspots würden wahrscheinlich wirken, aber so wie die Chaoten drauf sind, würde es eher eskalieren, die Polizei wird ja auch schon nicht mehr mangels Möglichkeiten respektiert. Es wird wieder mal laut und stressig. Wenn man die neuesten Ideen des Bayerndepps liest, schwindet die Hoffnung auf Besserung total.
Es ist ein Trauerspiel, dass wir uns als Anwohner einer Landstraße mit reichlich vorsätzlich erzeugtem Lärm aus Klappenauspuffanlagen bei PKW und Motorrädern herumschlagen müssen.
Was tut der Staat, um seine Bürger vor unnötigen Gesundheitsrisiken, vermeidbaren Wertverlusten der Immobilien und einer sinnfreien Einschränkung der Lebensqualität für Millionen Bürger zu schützen?
Eine Antwort auf diese Anfrage an das Kraftfahrtbundesamt würde mich auch interessieren!
https://fragdenstaat.de/anfrage/larm-durch-klappenauspuffanlagen
Die alte Leier: Alles für die Wirtschaft, noch mehr für den Schwachsinnsanteil. Wenn der Bürger sein Kreuzchen gemacht hat, ist er uninteressant geworden, das Abzapfen der Abgaben erfolgt mehr oder weniger automatisch. Leider kommen bei immer mehr Kreuzchen noch ein paar Häkchen dazu – eine weitere Erscheinungsform von Dummheit. Wir wollen versuchen, durch Spaziergänge an einer lauten Strecke das Tempo ein wenig zu drosseln (hier wird auf einer 70er-Strecke regelmäßig das 2- bis 2 1/2-fache geheizt). Es ist, falls es funktioniert, nur eine Frage der Zeit, bis die Spaziergänger als ungenehmigte Demonstration oder als gefährlicher Eingriff in den Straßenverkehr eingesammelt werden. Im Bezug auf Verlärmung, Vermüllung und Verpestung ist die Kreativität der Blödsinnshersteller, -unterstützer und -konsumenten grenzenlos und ausbaufähig.
Harald Bramstedt ist bestimmt beliebt beim Kraftfahrtbundesamt 🙂
Das sind mir die Liebsten :
„Ich verweise auf § 7 Abs. 5 IFG/§ 3 Abs. 3 Satz 2 Nr. 1 UIG/§ 4 Abs. 2 VIG und bitte Sie, mir die erbetenen Informationen so schnell wie möglich, spätestens nach Ablauf eines Monats zugänglich zu machen. Kann diese Frist nicht eingehalten werden, müssen Sie mich darüber innerhalb der Frist informieren.“
Wat geil!
Und was bringt es? Gottseidank nichts!
Hab gerade erstmal den BMW-Boxer rausgeholt.
Der Zweizylinder brummt so schön nach dem Winterschlaf.
Ein kurzer Blick in den Fahrzeugschein verdeutlich mir mal wieder, daß früher in dern 70ern doch Einiges besser war:
Eingetrages Standgeräusch 81N .
Somit nach dem alten Messverfahren homologiert.
N = plus oder minus 25 dB Toleranz.
106 dB legal. Schön!
Und ich werde sie gleich auf der Landstrasse geniessen.
Somit , weiterhin frohes Rumnölen!
Ich kann diesen Mist nicht mehr hören:
„Somit weiterhin frohes Rumnölen!“
Ich habe im letzten Jahr rund 20.000 Euro für neuerdings zusätzlich erforderlichen Schallschutz ausgeben müssen. Damit man sonntags auch mal frühstücken kann, ohne permanent in die Tischkante beißen zu müssen, oder auch einfach mal bloß durchschlafen kann – ohne dass man von rücksichtslosen Posern aus dem Bett geworfen wird!
Kosten, die eigentlich die Fahrer der neuerdings so trendigen überlauten Fahrzeuge tragen müssten. Kosten, auf denen wir als Anwohner einer Landstraße einfach sitzenbleiben. Kosten, die sich zusätzlich noch zum Wertverlust unserer Immobilien addieren. Von der fortschreitenden Minderung der Lebensqualität mal ganz zu schweigen.
Denn als wir vor nunmehr 17 Jahren hier eingezogen sind, war der Klappenauspuff ein Fremdwort, ebenso unbekannt waren künstliche Fehlzündungen laut wie Kanonenschläge in der Silvesternacht. 10 Jahre lang haben wir hier in Frieden gewohnt – bis dieser verfluchte Krach von rücksichtslosen Soziopathen immer mehr in Mode kam!
„Ich kann diesen Mist nicht mehr hören:“
Sehen Sie, da geht es mir wie Ihnen.
Im Gegensatz zu Ihnen zwingen wir aber Niemanden zum Zuhören oder Mitlesen. Wir belästigen auch Niemanden (unausweichlich an seinem Wohn- oder Erholungsort) und schaden auch Niemanden gesundheitlich oder wirtschaftlich (wie Ihresgleichen). Wir wehren uns nur; das ist der (nichteinmal feine, sondern grundlegende) Unterschied, Herr Wahid.
„Die Freiheit des Einzelnen endet dort, wo die Freiheit des Anderen beginnt.“ Immanuel Kant (1724-1804).
In Ihrem Fall Wahid muss man feststellen:
Lärm zu machen ist für Kleinkinder die einzige Möglichkeit, Aufmerksamkeit zu gewinnen. Bei manchen bleibt es dabei.
Sowat wie Sie ignoriere ich nicht mal.
Eine Freundin (einschlägig qualifiziert) hat mich unlängst darauf aufmerksam gemacht, dass ein Selbstwertdefizit (sie hat Pimmel gesagt, aber mehr den Charakter gemeint) überproportional oft mit Brummbrumm korreliert. Und zwar nach aktuellem Messverfahren und nicht nach dem alten. Und unter Beachtung grosszügiger Toleranzen. Ihnen Wahid eine gute Fahrt! Nicht weil ich asoziale Provokateure besonders schätzen würde, sondern weil wir derzeit jedes Intensivbett brauchen.
Asoziales Gesülze wie das von Wahid sammle ich und leite es an Interessierte weiter, Kleinvieh macht auch Mist und baut langsam bei den richtigen Leuten die richtige Stimmung auf.
Da sind sie mit Verlaub lieber Herr Rau auch nicht besser, was da teilweise als geistige Ergüsse von Ihnen hier zu lesen ist. Erstmal vor der eigenen Türe kehren, bevor man Fingerpointing betreibt.
Fingerpointing…
@steve – im Namen von Rainer Rau:
Meine Ergüsse, hervorgerufen von jahrelangem Stress durch unsere Sorgenkinder, muss niemand lesen. Dem asozialen Lärm können die Betroffenen nicht ausweichen, und deutlichen verbalen Gegenwind müssen sie dann schon aushalten. Vergleiche mit z. B. Wahid, Knieschleifer, Intruder, bei denen die Böswilligkeit deutlich spürbar ist, sind schon ein starkes Stück. Ich kenne Sie nicht persönlich, aber gewisse Rückschlüsse drängen sich auf. Solange sich die Wut und der Frust über Gesundheitsschäden und mutwillig erzeugten Stress auf verbaleM issfallensäußerungen beschränkt, sollten die Verursacher glücklich sein, dass es dabei bleibt. Von meiner Seite aus ist keine illegale oder andere physische Gegenwehr zu erwarten, und meine Äußerungen richten bestimmt nicht solche umfangreichen Schäden an wie die Raser und Lärmer. Wer Kommentare schlimmer findet als die Ursache dazu, muss einfach nur hier fernbleiben und die Fenster öffnen oder sich vor die Tür setzen, so ist jeder zufrieden.
Da hat er leider uneingeschränkt Recht. Sie verwechseln Belästigte und Gegenwehr.
Da hat RR leider uneingeschränkt Recht. Sie verwechseln Belästigte und Gegenwehr.
Wahid,
muss das sein?
Glaubst du mit deinem Beitrag verbessert sich das Image der Motorradfahrer oder verbessert die Diskussion ziwschen Fahrern und Anwohnern?
Mein Opa meinte immer „erst denken, dann machen“…..
Muss man sich wirklich über eine lautstarke Maschine profilieren?
@Wahid
Immerhin, mich können Sie damit nicht beeindrucken. Ich wohne in einer ruhigen Sackgasse weitab von einer Motorradtauglichen Strecke..
Leider sind diese Glücksfälle dünn gesät, die weniger Glücklichen müssen dringend vor der Lärmpest geschützt werden.
In alten Erzählungen liest man öfters, dass Seuchen und Krankheiten durch den beginnenden Frühling mit den ersten Sonnentagen beendet wurden. Am Wochenende hat sich dieser Eindruck ins Gegenteil verkehrt, jetzt kommen sie aus ihrer Winterstarre. Wie jeder Erreger, der etwas auf sich hält, hat auch der Lärmvirus eine Mutation durchlaufen – die weniger Wirksamen verschwinden von der Bildfläche. Man kann nur hoffen, dass trotz anderer Probleme, hauptsächlich Pöstchenschieberei und Daseinserhaltung, der Politik doch eines Tages noch einfällt, wozu sie eigentlich da ist, denn so kann es mit den egozentrischen Krankheitserregern nicht weitergehen.
Die übriggebliebenen Vernunftbegabten und Sozialverträglichen sollten sich nicht angesprochen fühlen, ich kann schon differenzieren.
Alle sprechen von leisen Strom betriebenen Autos. Aber die Motorräder sind da ausgeschlossen?
Lobby lässt grüßen.
Ich wäre für eine Sammelklage gegen den Bund und Regierung.
Viele hoffen auf mehr Ruhe durch E-Autos oder auch E-Motorräder, aber bis da sich was tut und diese den Markt durchdringen, wird noch viel Zeit vergehen. Weit über 10 Jahre, schätze ich. Denn der Trend geht aktuell eher in Richtung E-Auto als Zweitwagen und es ersetzt eben nicht den Benziner. Diese werden noch jahrzehntelang herumfahren. Also, was das als Lösung für das Lärmer-Problem angeht, kann man wohl vorerst umsonst hoffen. Oder man hat einen extrem langen Atem. Aber wer betroffen ist, hat den eben nicht. Verständlicherweise. Denn es wird immer schlimmer.
Dann wird der Krach anders erzeugt. Hier begegnen uns auf Wald- und Wirtschaftwegen Gruppen auf Fahrrädern, öfters mit Kind und Hund, im Rucksack oder am Lenker dröhnen Sido oder Kollegah, bis der Akku streikt. Ein Elektroauto mit kühlschrankgroßen Boxen statt Rücksitzen und Laderaum braucht keinen Verbrenner ohne Schalldämpfung, da hört man den eh nicht mehr. Dieser Teil der Menschheit ist einfach nur krank, die Gesundbeter in Berlin leben vom Nichtstun diesbezüglich anscheinend besser als von Tätigkeit zum Wohl des Volkes. Ohne deutliche Proteste wie die der Bauern oder FfF wird sich nichts bewegen, aber noch sitzt dem Michel die Schlafmütze zu tief über den Ohren – oder er hat (meine Meinung) einfach nur Angst. Beim Auftreten der Krawallmafia kein Wunder.
Hier waren es heute zwischen 15.30 und 16.30 nur vierzehn, KEINER sozialverträglich, KEINER in der 70er-Zone unter 100 – 150 km/h. Polizei hab ich in diesem Jahr außer im Dönerladen um die Ecke noch keine gesehen, aber die können es sowieso nicht ändern
Tief im Wald, da hat man noch Ruhe! Vielleicht!
Dieses asoziales Klientel, was Sie da erwähnen, gibt es überall. Bei uns vermüllen sie gerne den Fluss, der an unserem Ort vorbeiführt. Plastik und jegliche Art von Müll wird da hineingeschmissen. Einsicht? Nö! Insofern ja, stimme ich zu. Diese Leute werden immer irgendwie eine Möglichkeit finden, um Krach zu produzieren. Empathielose Hedonisten halt. Eventuell haben wir in 20 Jahren die Chance, dass es durch marktdurchdringende E-Autos ruhiger wird, dann könnte ihr Anteil hoch genug sein. Aber ich habe meine Zweifel irgendwie.
Ich bin da pessimistisch, man braucht keine Verbrenner, jede Art von Lautsprecher tuts auch, sie tuns ja jetzt schon.
Ich selbst wohne auch an einer vielbefahrenen Straße. Ich höre immer nur, dass gegen Biker geschossen wird.
Des Nachts höre ich eigentlich recht häufig Autos die beim Schalten ziemlich laut knallen.
Auch fahren die Biker recht vernünftig in unserer Tempo 30 Zone, aber die Autos meistens im 1. Gang und das dann mit Schmackes. Von Autos werden häufig Biker mitten in der Ortschaft, teilweise ziemlich gefährlich, überholt.
Die Blechkutscher halten das für nicht Nötig da 30 zu fahren.
Also nicht nur auf die Biker losgehen, sondern im gleichen Maße auch gegen Autofahrer.
Da regt sich keiner auf.
Ich fordere daher auch Plakate auf denen ein Esel im Auto zu sehen ist.
Was denkt Ihr Verein da was zu unternehmen?
Gibt oder soll es auch für Autos Durchfahrtsverbote und andere Beschränkungen geben?
Hallo Ralf Kaiser,
richtig bemerkt: Das ist eine andere Ausprägung desselben Problems. Die Fahrzeugindustrie beliefert die Poser auf zwei und vier Rädern konsequent mit Lärminstrumenten, die vorher mutwillig an der Norm der Zulassung vorbegetrickst wurden. An den Motorrädern haben sie es ausprobiert, die Proleten in den Blechbüchsen folgen.
Da muss man nichts mehr tricksen, das wird bewusst toleriert.
Sie haben absolut recht, doch die Ausuferung des Auspufflärms, also die schiere Anzahl und die extreme Lautstärke, hat meiner Meinung nach mit Motorrädern angefangen. Mittlerweile ist die Normalität so gut wie verschwunden, die paar Normalos sind die Minderheit. Namen wie Streetfighter, Ninja usw… sowie die Aufmachung von Geräten und Fahrern sprechen eine deutliche Sprache, Selbstbetrachtung wie von Knieschleifer und Genossen halten mit ihrer Einstellung auch nicht hinter dem Berg. Aber nochmal: Ob 2- oder 4rädrig: gesellschaftsunverträglich (bei Wikipedia die Definition von asozial) sind sie alle, ebenso Entwickler, Hersteller, Händler und offizielle Wegseher.
Noch eins: Durchfahrverbote für abnorme Fahrzeuge bringen nichts, Verschrotten und Fahrverbote für die Nutzer wären angesagt.
Rainer Rau:
Genau so sehe ich das auch!
Es ist übrigens quatsch, dass hier nur gegen Motorräder „geschossen“ wird. Ich lese hier schon länger mit und kann das nicht bestätigen.
Doch da laut Thomas Marwein, einziger Lärmschutzbeauftragter einer Landesregierung in Deutschland, Motorradfahrer mit nur 1,5% des Verkehrsaufkommens für 75% der Beschwerden sorgen, müssen Motorradfahrer wohl mit dem Makel leben, dass sie auffälliger sind als andere! Und so immer mehr Bürger verärgern!
Ja, ich weiß, nicht alle Biker ballern mit lautem Getöse und Raserei durch die Gegend. Es ist angeblich nur „eine kleine Minderheit“. Doch was tun die Vernünftigen dagegen? Nichts bis gar nichts!
Solange die Vernünftigen gegen die angeblich „wenigen schwarzen Schafe“ nicht vernehmbar ihre Stimme erheben und die Nestbeschmutzer wirksam ausgrenzen, so lange werden Motorradfahrer unter Generalverdacht stehen. Sie haben es selbst in der Hand!
Ich glaube nicht, dass die Vernunftbegabten versuchen werden, die Chaoten zu bekehren. Die wissen schon, was sie dann erwartet. Der Skandal liegt im Tolerieren der Pest durch die Zuständigen – warum, kann man nur vermuten. Die Betroffenen müssen sich selbst helfen. Die Frage ist: Wie? Die Behörden würden, falls wir etwas unternähmen, die rechtliche Lage mit Sicherheit stärker kritisch betrachten als bei den Lärmern und Rasern. Ich wüsste auch nicht, wie wir uns eine entsprechende Lobby in dem dachlosen Gebäude (sieht aus wie ein Kopf ohne Schädeldecke und funktioniert teilweise auch so) aufbauen könnten. Die Situation erfordert noch mehr Druck, bis die VDA-Komplizen einfach nicht mehr anders können als im Sinn der Volksgesundheit zu handeln.
Der asoziale Teil der Krawallos steht übrigens nicht unter Verdacht, die Beweise sind täglich, hauptsächlich an Wochenenden, sichtbar und hörbar.
Zur Erklärung: Ein berühmter chinesischer Feng-Shui-Meister, Sinn oder Unsinn mal außen vor, sagte, als er das Reichstagsgebäude sah, sinngemäß: Eine Regierung in einem derart unnatürlichen Gebäude wird schwerlich vernünftige Entscheidungen treffen (oder so ähnlich, die Quelle finde ich nicht mehr).
Das ist die Faktenlage aufs Trefflichste wiedergegeben.
Leider keine direkte Antwortfunktion zu Steve.
Meine Ergüsse, hervorgerufen von jahrelangem Stress durch unsere Sorgenkinder, muss niemand lesen. Dem asozialen Lärm können die Betroffenen nicht ausweichen, und deutlichen verbalen Gegenwind müssen sie dann schon aushalten. Vergleiche mit z. B. Wahid, Knieschleifer, Intruder, bei denen die Böswilligkeit deutlich spürbar ist, sind schon ein starkes Stück. Ich kenne Sie nicht persönlich, aber gewisse Rückschlüsse drängen sich auf. Solange sich die Wut und der Frust über Gesundheitsschäden und mutwillig erzeugten Stress auf verbaleM issfallensäußerungen beschränkt, sollten die Verursacher glücklich sein, dass es dabei bleibt. Von meiner Seite aus ist keine illegale oder andere physische Gegenwehr zu erwarten, und meine Äußerungen richten bestimmt nicht solche umfangreichen Schäden an wie die Raser und Lärmer. Wer Kommentare schlimmer findet als die Ursache dazu, muss einfach nur hier fernbleiben und die Fenster öffnen oder sich vor die Tür setzen, so ist jeder zufrieden.