Motorradlärm verursacht weiterhin Konflikte. In Erholungsgebieten, wo Menschen Ruhe suchen, verursachen Motorräder dröhnenden Lärm . Um Daten dazu zu erhalten, hat das Land Baden-Württemberg Leitpfostenmessgeräte aufstellen lassen, welche die Lautstärke von vorbeifahrenden PKW und Motorrädern erfassen. Auch die vom Land geförderten Motorradlärm-Displays der Kommunen erfassen Lärm und Verkehrsdaten. Die Daten hat das Verkehrsministerium in Stuttgart analysiert. Das Ergebnis: Die meisten Motorräder sind lauter als PKW. Der Lärmschutzbeauftragte der Landesregierung, Thomas Marwein: „Die meisten Motorräder sind so laut wie eine Motorsäge oder ein Presslufthammer – leider nicht nur einige wenige.“ Mit Leitpfostenmessgeräten wird neben den Verkehrszahlen auch der Fahrzeuglärm erfasst, wie dieser auf der Straße zu hören ist. Die Auswertungen zeigen, dass bei den besonders lauten Fahrzeugen Motorräder besonders aus dem Gesamtverkehr hervorstechen.
So war an der Bundesstraße 39 bei Löwenstein (Landkreis Heilbronn) im betrachteten Zeitraum etwa jedes zweite Motorrad mit 87 dB(A) oder lauter unterwegs, jedes Dritte sogar lauter als 90 dB(A). Bei den Pkw kam nur eins von acht bzw. eins von 30 Fahrzeugen auf diese Lautstärke. An anderen Straßenabschnitten mit sehr unterschiedlichen Verkehrsverhältnissen ergibt sich ein vergleichbares Bild (vgl. Grafiken im Anhang). Der Lärmschutzbeauftragte und Landtagsabgeordnete, Thomas Marwein, appelliert: „Es ist eine Zumutung für Anwohnerinnen, Anwohner und auch für Erholungssuchende, wenn Motorräder mit ohrenbetäubenden 90 dB(A) und mehr vorbeifahren. Eine solche Lärmbelastung erreichen üblicherweise Motorsägen oder auch Presslufthammer. Aus Rücksicht auf die Mitmenschen sollten leise Motorräder gefahren werden, am besten elektrische.“ Marwein erinnert an die vom Bundesrat am 15. Mai 2020 verabschiedeten Forderungen an EU, Bund und Hersteller, gegen unzumutbaren Motorradlärm vorzugehen. „Motorräder müssen leiser werden, ganz gleich, in welcher Art sie gefahren werden“, fordert der Lärmschutzbeauftragte. In diesem Punkt sei die EU gefragt, die Zulassungsvorschriften für Motorräder zu ändern – und natürlich die Hersteller, leisere Motorräder anzubieten. Motorradlärm sticht bei Messungen deutlich herausBeispielhaft wurden die Daten an der B 39 bei Löwenstein (Landkreis Heilbronn) vom Samstag, 11. Juli 2020, ausgewertet. Es zeigt sich, dass an der Messstelle die Motorräder lauter unterwegs waren als PKW. Ein Drittel der PKW und ein Sechstel der Motorräder waren in den Pegelbereichen bis 83 dB(A) unterwegs. Das Fahrgeräusch der Motorräder spielte vor allem in den Pegelbereichen 84 bis 86 dB(A), allerdings wurden im Schnitt etwa 30 Prozent der Motorräder mit 90 dB(A) oder lauter erfasst. Ein Unterschied von 10 dB(A) hat zur Folge, dass das menschliche Ohr diese Lautstärken als doppelt so laut wahrnimmt. Es ist daher nicht verwunderlich, dass Motorräder als besonders lautstark empfunden werden. Insgesamt wurden an diesem Tag 1597 PKW und 368 Motorräder erfasst. Davon waren 117 Motorräder mit 90 dB(A) oder lauter unterwegs. Auch eine aktuelle Studie des Umweltbundesamtes vom September 2020 zeigt, dass verschiedene fabrikneue Motorräder um 20 dB und lauter waren, als beim Betriebszustand, der für die Typprüfung maßgeblich ist. Marwein fordert daher: „Solch ein Lärm ist absolut vermeidbar. Der Respekt vor den Anwohnerinnen und Anwohnern gebietet, dass solche Fahrzeuge gar nicht erst auf die Straße kommen. Ich setze große Hoffnungen auf Elektro-Motorräder, habe aber auch die klare Erwartung an die Hersteller, mit leisen Motorrädern ein weiteres Kaufargument für umweltbewusste Biker zu schaffen.“ Verkehrsminister Winfried Hermann MdL kündigt an, das Thema im Bundesrat erneut zur Sprache zu bringen: „Das Problem Motorradlärm ist absolut ungelöst. Der Bund muss endlich handeln. Eine künftige Bundesregierung muss sich dafür einsetzen, dass das real messbare Geräusch von Motorrädern zu einem entscheidenden Kriterium der Zulassung wird und die europäischen Zulassungsregeln entsprechend geändert werden. Wir werden mit dieser Forderung nicht nachlassen.“ Gerade das Corona-Ausnahmejahr 2020 zeigt, wie wichtig es ist, frühzeitig auf gesundheitsschädliche Belästigungen zu reagieren. Hohe und dauerhafte Lärmbelastungen wirken sich ohne Zweifel auf die Gesundheit der Menschen aus. Der Sachverständigenrat für Umweltfragen (SRU) hat dies in ihrem aktuellen Gutachten bestätigt. Lärm wirkt auf den gesamten Organismus und kann körperliche Stressreaktionen bis hin zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen verursachen. Um eine Verbesserung für die lärmgeplagten Anwohnerinnen und Anwohner zu erreichen, ist eine schnelle Umsetzung von geeigneten Maßnahmen notwendig. EU, Bund, Länder, Hersteller und die Motorradfahrer selbst sind daher zum Handeln aufgefordert.
45 Responses
Das sind doch endlich mal belastbare Werte! Wir haben bei uns an der Strecke schon lange gehört, wer die lauten sind. Jetzt ist es auch belegt. Allen Whataboutisten ins Stammbuch: „Ihr seit auffällig trotzdem die Lautesten!!!“
Laute Autos gibt es ja kaum; dank moderner Motoren.
Stinkende leider ja (Dieselautos)
Dreht den Krachmachern endlich den Hahn ab! Vor allen den Sportfahreren und den US-Coppern. Diese Art der Selbstverwirklichung gehört verboten.
Die Ignoranz des Verkehrsministers (Scheuerandi, Anmerkung der Redaktion) gegenüber wissenschaftlichen Untersuchungen ist unerhört! Und dieser Mensch gehört spätestens im Herbst abgewählt! Er vertritt wie seine gesamte Partei nur die Interessen der Industrie. Wahrscheinlich sitzt der nach Feierabend selbst auf so einem Bollerteil ohne Schalldämpfer! Natürlich mit Ohrenstöpsel.
Was wir Anwohner seit Jahren schon immer gesagt haben bestätigt sich durch Messergebnisse eindrucksvoll.
Lasst uns endlich anfangen, die Straßen zurück zu erobern mit bewusst langsamen und energiesparendem Fahren (man wird ja auch mal kurz anhalten dürfen…) , mit vermehrten Radfahren, mit ständigem behutsamen Queren der Straßen zu Fuß!
https://www.motorradonline.de/ratgeber/alles-zum-thema-motorradlaerm-motorraeder-werden-lauter-wahrgenommen-als-autos/
sagt, anscheinend aufgrund der gleiche Studie das Gegenteil.
Das Problem: sowohl https://motorradlaerm.de, als auch https://www.motorradonline.de/ verlinken nicht auf die Originalstudie.
Warum nicht?
Wir haben eine Pressemitteilung des Verkehrsministeriums nahezu im Original wiedergegeben. Was Motorrad so publiziert – ich weiß es nicht.
Halleluja.. die Einsicht und mal wieder ein paar Messwerte sind da.. Die Zuständigkeiten werden es richten dass die arg gebeutelten Hersteller nur mit den aktuellen Zulassungsregeln genug Bikes und Pseudo-Sportwagen verkaufen können um zu Überleben. Arme Fahrzeughersteller..
Es sind ja nicht nur die Dezibel. Die Frequenz, Tonhöhe etc. spielt ja auch eine Rolle. Einen lauten Pkw hört man nicht kilometerweit und er hat auch nicht so einen gemeinen hohen schmerzhaften Heulton.
Dann hoffe ich mal das er auch genauso dafür kämpft das bald nur noch E-Autos fahren dürfen damit auch die stinkenden und lauten Autos von unseren Straßen verschwinden.
Ich kann einfach die Ignoranz vieler Motorradfahrer nicht nachvollziehen Wie würden die reagieren, wenn bei IHnen die permanent solche Lärmkulissen, aus purer Lust aufbauen würde. Am besten hat der Lärmverurscaher noch Ohrstöpel benutzt, dass er den Krach nicht hört. Der von den Motorrädern bringt keinen Wert, keinen Vorteil ist nur Ausdruck von was auch immer? Mangel an Selbstwert, man will sich darstellen oder warum auch immer. Ich kann den Grund eider nicht nachvollziehen, zumals viel Ihren eigenen Krach gar nicht hören wollen und deshalb Ohrstöpsel tragen. Durch welches GRundrecht soll das gedeckt sein?
Nur ein kleiner Sonnenstrahl, und es geht schon wieder kräftig los. Und es sind am Wochenende garantiert nicht die, welche mit den Krachaggregaten nur zur Arbeit und wieder zurück fahren.
Durch viele Ereignisse im Zusammenhang mit Corona hat sich die Einstellung vieler unserer Mitbürger zu sozialem Verhalten deutlich gezeigt, viele Gesellschaftsunverträgliche zeigen es halt auf zwei Rädern in altbekannter Art und Weise – damit meine ich nicht Fahrradfahrer und Motorisierte mit Verstand.
Und wenn ich schon nur das Wort höre: Mein Mopped..
Lärmterror durch Motorradioten,
Und die Politik quer durch alle Parteien, sieht gerne tatenlos zu.
Ausser leeren hohlen Worthülsen und dem üblichen Blah-Blah kommt von denen NICHTS. Klar, die leben schön abgeschottet und ruhig in ihren Villen. Das Volk kann dann mal einfach terrorisiert werden.
Straftatbestand: Beihilfe durch Nichtstun zur Körperverletzung mit Billigung von Todesfolgen in tausenden Fällen.
Es sollten massenweise Strafanzeigen gegen diese Politiker hageln. Vielleicht werden die dann ENDLICH wach, und aktiv und schützen die Bevölkerung vor diesen perversen Motoradioten.
Anton
Na ja – sterben wird man nicht durch den Lärm, Anton.
Aber lästig ist das natürlich schon.
Seit zwei Tagen haben wir wieder den Terror auf der B415. Einige Fahrer fahren 10-20x den Berg auf und ab um zeitrennen zu machen,viele mal steht einer an der Straße und Film dabei noch, wenn man sie dann darauf Anspricht wird man noch Betroht.
Am Wochenende kann man nicht raussitzen da der Lärm unerträglich ist.
Wir wohnen an einer 70km/h-Ortsdurchfahrt mit einer Fugängerüberquerungshilfe plus Verkehrsinsel. Unter 100 fährt hier von denen KEINER. Ein Motorradprofi (fährt Rennen) sagte in mehreren Fällen, dass er für 200 seine Hand ins Feuer legt. Die Behörden sehen standhaft weg.
Aber jetzt kann man ja durch Corana nix machen. Woran es früher lag – Arbeitsverweigerung ist Schnee von gestern.
Herzlichen Dank für die Messungen und die Grafik. Die zeigen die Realität und nicht wie die tatsächliche Lärmbelastung bzw. Lärmbelästigung oft verharmlosend dargestellt wird.
Das war jetzt also Ende Februar bei schönem Wetter der Beginn der Saison. Rücksichtslose Menschen (meist „Männer“) rasen laut, lärmend, rücksichts- und gedankenlos in völliger Missachtung Ihrer Mitmenschen durch die Gegend, gerne auch im Pulk.
Das Durchstreichen von „Whataboutism“ (Kommentar von Anika zum Lärmschutz in Tirol) ist absolut richtig ! Diese „Vergleiche“ sind einfach nur super langweilig und zeugen nicht gerade von Intelligenz.
WIE LANGE NOCH DÜRFEN SOLCHE VOLLPFOSTEN UNS ANWOHENR TERRORISIEREN? Bisher Komplettversagen der Bundespolitik, z.Zt. Maut-Scheuer,CSU.
Ich finde es echt schade das es keinerlei links zu der Studie gibt. Besonders weil ich die Darstellung von Prozenten ist sehr unglücklich gewählt
Sorry – wir haben keinen und es wurde auch keiner veröffentlicht.
Das die Frequenz eines Motorrads als störend Empfunden wird als die eines Autos ist hinreichend bekannt.
Ich bin selbst Motorradfahrer und mich würden die absoluten Zahlen mehr interessieren als eine prozentuale Verteilung die für mich einfach gar nichts sagt.
Als Beispiel B39 – 50,8 % der Motorräder über 86 DB, das könnten 508 Fahrzeuge sein. Bei den Autos 11,8 % was 118, 1180, 11800, 118000 Fahrzeuge entsprechen könnte.
Diese Diagramm ist für mich bewusst so aufgebaut um Ihre Interessen zu propagieren. Seriös wirkt das auf mich nicht.
Es ist bemerkenswert, wie Sie sich erst angesichts einer Studie als wissenschaftlich qualifiziert gerieren um dann im nächsten Satz die Messungen als manipuliert zu bezeichnen, ohne dass Sie einen Funken Indiz dafür haben. Nur weil Ihnen diese Mess-Ergebnisse nicht passen, muss so eine Landesregierung noch nicht aus Lügnern und Betrügern bestehen.
Wenn sie sich so bezeichnen wollen, von mir aus. Ich hab dies nicht.
Ich habe lediglich bemerkt wie ein solches Diagramm auf mich wirkt und das ist eine freie Meinungsäußerung.
Ich selbst arbeite im Controlling und weiß wie man Diagramme möglich aussagekräftig darstellt.
Legen sie doch die absoluten Zahlen auf den Tisch oder ist das weniger förderlich für die Lobby?
Ich selbst distanziere mich von hobbyrennfahrern auf ihren Hausstrecken. Die den ganzen Tag nichts besseres wissen als mit offenem Auspuff dieselbe Strecke zu fahren.
Aber gestehen sie sich selbst das politische Versagen im Bereich der vorgegebenen Emissionen eines KRADS ein. Wenn strenger Vorgaben für Neufahrzeuge gemacht werden, finde ich das gut, aber wenn sie bestehende, nach der EU Norm homologierten Fahrzeug auf Strecken aussperren kommt das einer Enteignung gleich um das eigene politische Versagen zu verschleiern.
Eines meiner 2016 zugelassenen Fahrzeuge hat vom Hersteller eingetragene 102 dB, wo war die Politik als dieses Fahrzeug homologiert wurde?
Nochmal: Ich habe Verständnis für genervte Anwohner und versuche durch eine defensive Fahrweise im Bereich von Ortschaften die Belästigung für die Anwohner so gering wie möglich zu halten. Wenn dies alle tun würden, wäre allen geholfen.
Sie sollten daher die schwarzen Schafe entfernen und nicht das gro der Motorräder.
Sie sind schwer von KP. Wir haben eine Pressemitteilung veröffentlicht von der Politik die verantwortlich ist, dass Sie eine laute Dreckskiste fahren mit 102 dB Standgeräusch. Sie haben weder Verstädnnis für genervte Anwohner noch eine Ahnunng davon, dass Sie eines der 30 % schwarzen Schafe sind.
Sie zeigen wahre retorische Fähigkeiten mein Werter. Anstelle sachlich zu argumentieren packen sie die Keule raus und zeigen der ganzen Welt ihre erbitterten Frust über Ihr Hassobjekt Motorräder. Dabei scheren sie alle über einen Kamm, obwohl sie weder mich noch meine Fahrweise kennen.
Wie war das gleich mit den Unterstellungen?
Ich stelle fest: Sie haben 102 dB(A) im Fahrzeugbrief eingetragen. Damit gehören Sie ja zu den wohlwollenden und sozialverträglichen Easy Ridern in diesme Land, oder?
Und dann passt Ihnen eine Messung der BW-Landesregierung nicht und Sie werden hier vorstellig. Wir sagen seit 20 Jahren dass 30 Prozent unbotmässig zu laut sind. Das ist jetzt mal wieder bestätigt. Sie gehören mit Sicherheit dazu.
Die rhetorischen Fähigkeiten werden 102 dB und derartigen Verbreitern nicht gerecht.
Die Rhetorik der bösartigen Krachmacher haben Sie wohl noch nicht wahrgenommen oder halten sie für angebracht – Wünsche von Krankheit bis zur letzten Konsequenz, Drohungen, Diffamierungen von Menschen, die lediglich nicht unter asozialem Verhalten leiden wollen.
Was ich an Retos derzeitiger Rhetorik bemängele. sind die 30 % – es sind WESENTLICH mehr, derzeit bei uns fast alle.
Vielleicht sollten Sie nicht nur das Diagramm Ihrem wissenschaftlichen sachverstand unterzieghen, sondern auch den Text lesen. Da stehen nämlich absolute zahlen drin.
Danke für die Hinweis, genau so wird Politik gemacht.
Dann geben Sie mir recht das bei 1597 Autos (11,8 %) 188 Fahrzeuge an dem Tag mehr als 86 DB hatten) und bei den 368 Motorrädern (50,8 %) 187 Fahrzeuge? -Also dieselbe Anzahl.
Hier wird sich über Standgeräusche echauffiert obwohl diese mit dem Fahrbetrieb rein gar nichts zu tun hat. Dieses Geräusch hat nur mein Nachbar beim Anlassen zu ertragen.
Das Fahrgeräusch ermittelt sich als Mittelwert bei 50 km/h aus vier Fahrmessungen im zweiten und Dritten bei Vollgas auf 20 m Strecke mit 2 Microfonen im Abstand von 7,5 m.
Alles was außerhalb dieses Rahmens ist, ist nicht geregelt. (Euro3)
Hier kommen wir kommen wir sehr schnell zum Thema der s.g. Auspuffklappen, die sich die Gesetzgebung aufgrund bescheuerter Vorgaben selbst auf die Fahne geschrieben hat. Und m.E. total versagt hat.
Wie sie nun dieses o.g. Messverfahren bei Ihrer Messung nachgestellt haben ist mir völlig unklar, da Sie ja jeden Fahrer dazu ermutigen hätten müssen genau nach Messvorgabe seiner Homologierung (Euro3 Euro4) an der Messstelle vorbei zu fahren um im Anschluss über einen „Auspuffmissbrauch“ bzw. Manipulation zu urteilen.
Seit 2016 werden bei Auto in der Mittelklasse 72 Db Fahrtgeräusch vorgeschrieben, bei den Motorrädern 79 Db. Das ist nahezu doppelt so laut.
Wenn ich dies nun auf Ihr Diagramm übertrage stelle ich fest das bei Autos plötzlich 66,7 % mehr als 10 % lauter sind als vom Gesetzgeber gefordert. Messfehler? Ebenfalls hohe Abweichung bei der Homologierung?
Da Vergleichen Sie in der Abstufung Ihres Diagramms Apfel mit Birnen.
Was ich damit sagen will: Suchen Sie die Fehler in der Politik, ich als Fahrer kann nur mit meiner rechten Hand und meinem Kopf Einfluss auf das Geräusch nehmen.
Es ist nicht unser Diagramm, sondern das Diagramm des Verkehrsministeriums.
Danke für die Einführung in Ihre Akustik. Vor allem die mit Ihrem Nachbarn lässt tief blicken.
Vielleicht sollten Sie von Controlling umsatteln auf Statistik oder Physik.
Gute Leute werden ja immer gebraucht 😉
Zitat Steffen:
„Nochmal: Ich habe Verständnis für genervte Anwohner und versuche durch eine defensive Fahrweise im Bereich von Ortschaften die Belästigung für die Anwohner so gering wie möglich zu halten. Wenn dies alle tun würden, wäre allen geholfen.“
Steffen, du zeigst typisches Symptome von Realitätsverweigerung! Mit 102 dB Standgeräusch bildest Du dir ein, immer im Blick zu haben, wen du wo nervst. Dein Auftritt hier ist typisch für die Zielgruppe der Rechthaber auf zwei Rädern. Du hast dafür bezahlt und du darfst uns natürlich auch mit deinem Gesäge belästigen. Alles ja legal. Und natürlich gehörst du nicht zu den Bösen – nur zu den Ahnungslosen. Sorry – anders kann man das nicht sagen. Im übrigen genau wie Reto schreibt: Nur weil dir die Studie nicht passt suchst du ein Haar in der Supp. Schick doch deinen Rechtsanwalt nach Stuttgart.
Es ist sinnlos – wenn charakterliche Defizite und politisches Fehlverhalten sowie generelles Versagen zusammentreffen, haben normale Menschen keine Chance.
Objektive Zahlen, oder deren richtige Auswertung, wie sie Steffen oben veranschaulicht , beliebt den ewigen Nörglern hier überhaupt nicht.
Man bleibt lieber bei den althergebrachten Vorurteilen und Verallgemeinerungen.
Es geht um Messwerte, Grenzwerte und Kontrolle dieser. Alles andere ist Wunschdenken und Polemik.
Aber bei den ganzen Stümpern in der Politik heutzutage, die in Ihrem Resort keine Berufserfahrung oder Lebenserfahrung im Allgemeinen haben, verfängt diese platte Forderung : „ Ich fühle mich belästigt, macht etwas dagegen“ natürlich immer mehr. Da kein Sachverstand da ist, glaubt man natürlich geschönten Zahlen wie oben unbesehen, ohne diese beurteilen und in Relation setzen zu können.
Dass die Verallgemeinerungen und Vorurteile „althergebracht“ sind, liegt allein daran, dass sich nichts zum Besseren verändert. Ihre Lobby hat so perfekt gearbeitet, dass die Einträge im Fahrzeugbrief noch nicht einmal den Begriff „Grenzwert“ verdient. Das werfen wir der Politik vor, ohne ihr pauschal das Attribut „Stümper“ umzuhängen. Im Übrigen scheinen Sie der Meinung zu sein, dass der Besitz eines Motorradführerscheins für Sachverstand sorgt – dann können Sie sich ja hier bei den motorisierten Akustikern und Statistikern einreihen. Gibts fast so häufig wie Virologen in diesem Land…
„dass sich nichts zum Besseren verändert“
Der Grund dafür , daß sich Ihrer Meinung nach nichts zum Besseren verändert , mag der Tatsache geschuldet sein, daß die meisten Menschen und somit auch der Großteil der Politiker Ihre Wohlstandbefindlichkeiten als nichts Interessantes oder Schlimmes (als Gegensatz zu dem Besseren) wahrnehmen und daher auf die Nörgelei nicht reagieren.
In Baden-Württemberg sind beispielsweise mittlerweile 158 Kommunen der Initiative Motorradlärm beigetreten. Der Spiegel hat eine Umfrage beaftragt, der Ihre Provokation Lügen straft. Vielleicht konsultieren Sie mal Ihren Hörgeräteakustiker, ob Sie noch alles mitkriegen? Und nehmen Sie den Scheuer-Andi doch gleich mit!
Haben Sie meine Stellungsnahme (siehe unten) auf ihren Beitrag gelesen ?
Was ist Ihre Antwort ?
@Steffen
„Das die Frequenz eines Motorrads als störend Empfunden wird als die eines Autos ist hinreichend bekannt“
Richtig, und zwar um 30dB mehr wie PKW’s (siehe Studie Außenfern). Dies bedeutet dass Motorräder im Schnitt 30dB leiser wie der Familien-PKW sein müssten, um als gleich (wenig) störend wahrgenommen zu werden.
Warum ist das so? Weil Motorräder auf aggressiven Sound gezüchtet sind und in den Ohren der Zuhörer genau diese Aggressivität ankommt. Dazu gäbe es eine einfache Lösung: Sounddesign verbieten und anstatt der dB(A) die dB(C) Wertung einführen und notfalls, ja, Streckensperrungen. Wenn Sie mehr Informationen wollen, nur zu, ich werde versuchen Ihnen bestmöglich zu antworten.
————————————————————————————————————–
„Ich bin selbst Motorradfahrer und mich würden die absoluten Zahlen mehr interessieren als eine prozentuale Verteilung die für mich einfach gar nichts sagt.“
Haben Sie den Text gelesen ?
Dort steht: „Insgesamt wurden an diesem Tag 1597 PKW und 368 Motorräder erfasst. Davon waren 117 Motorräder mit 90 dB(A) oder lauter unterwegs. Auch eine aktuelle Studie des Umweltbundesamtes vom September 2020 zeigt, dass verschiedene fabrikneue Motorräder um 20 dB und lauter waren, als beim Betriebszustand, der für die Typprüfung maßgeblich ist“.
Es gibt noch mehr dazu: Dass sich die Zahl der zugelassenen Motorräder in den letzten Jahren vervielfacht hat, die
„schärferen“ Euro-Normen rein gar nichts zur Lärmminderung beigetragen haben und angeblich 70-90% der Harleys einen
(modifizierten Auspuff hat. Wiederum, fragen wenn Sie mehr benötigen.
————————————————————————————————————-
@Oskaer: „Objektive Zahlen, oder deren richtige Auswertung, wie sie Steffen oben veranschaulicht , beliebt den ewigen Nörglern hier überhaupt nicht.“
Ich würde ihnen nahe legen selbst mal zu googlen, fangen Sie am Besten mit dem Bericht des Tiroler Außenferns an:
https://www.tirol.gv.at/fileadmin/themen/sicherheit/emissionen-sicherheitstechnik-anlagen/downloads/Kurzfassung_Motorradlaermstudie_Ausserfern.pdf
und lesen Sie dann noch was Professor Görne (Akustik) zum Thema zu sagen hat:
https://www.spiegel.de/auto/motorrad-laerm-warum-fahrer-auf-den-sound-nicht-verzichten-moegen-a-59016315-736a-424b-8d25-421cb9ebe823
Falls Ihnen (ernsthaft) an mehr Informationen gelegen ist bin ich natürlich bereit zu helfen – unter der Bedingung dass Sie sich vorher selbst eine wenig schlau gemacht haben anstatt sich in die Liste der ewigen Nörgler (Ihr Ausdruck) einzureihen.
Für diese Typen ergibt zwei plus zwei drei und nicht vier.
Fakten interessieren die in Ihrer selbst erschaffen Blase nicht.
Da helfen nur Fahrverbote.
Wir wohnen an einer 70km/h-Ortsdurchfahrt mit einer Fugängerüberquerungshilfe plus Verkehrsinsel. Unter 100 fährt hier von denen KEINER. Ein Motorradprofi (fährt Rennen) sagte in mehreren Fällen, dass er für 200 seine Hand ins Feuer legt. Die Behörden sehen standhaft weg.
Aber jetzt kann man ja durch Corona nix machen. Woran es früher lag – Arbeitsverweigerung ist Schnee von gestern.
Ich finde es falsch nur auf Motorradfahrer zu zeigen.
PKW S sind teilweise genauso laut.
Anstatt darauf zupochen ihr dürft hier nicht fahren könnte man sich ja auch mit den Motorradherrstellern sowie Zubehörherstellern
in Verbindung setzen und da nach einer Lösung suchen.
Presslaufthammer sind auch laut. Aber sie fahren nicht ständig vor meiner Haustüre auf und ab.
Die Hersteller haben wie beim Dieselskandal nicht nach Lösungen gesucht, sondern nach Schlupflöchern.
Natürlich haben Sie bezüglich der ebenso gesellschaftsunverträglichen PKW-Chaoten Recht. Allerdings kommen an einem sonnigen Wochenende auf ca. 1000 zweirädrige Lärmer und Raser, die uns sogar hinter geschlossenen Fenstern schädigen, maximal 5 bis 10 vierrädrige Assis – die sind natürlich nicht weniger kriminell.
Mit den Herstellern eine Lösung suchen – ist das etwa ernst gemeint? Verkaufen die Junkfooddealer vielleicht gesunde Nahrungsmittel, nur weil sie jemand darum bittet?
Goggeln Sie mal „Wahataboutism“.
@Nico
Lesen Sie sich mal dieses Interview im Spiegel mit einem Professor (Görne) in Akustik:
https://www.spiegel.de/auto/motorrad-laerm-warum-fahrer-auf-den-sound-nicht-verzichten-moegen-a-59016315-736a-424b-8d25-421cb9ebe823
Dort steht klipp und klar:
SPIEGEL: Der Klang moderner Motorräder ist kein Zufallsprodukt, sondern wird gezielt entwickelt und durch Klappenauspuffe und Sounddesign beeinflusst. Würde es helfen, wenn die Hersteller anstatt auf sportliche oder mächtige Klänge bewusst auf einen neutralen Sound hinarbeiten?
Görne: Ja, aber das werden sie nicht tun. Fette, blubbernde Zweizylinder und kreischende Heißbrenner bleiben im Gedächtnis. Bei den Anwohnern negativ, bei den Fahrern positiv. Diese Klänge sind entscheidend für das Image, das die Maschinen transportieren sollen. Ohne den Sound springen die Käufer ab….
Wo sehen Sie da noch Verhandlungsspielraum ?
2 wichtige Punkte, die im Artikel und in den Antworten falsch dargestellt werden:
1. Das STANDgeräusch gibt praktisch keine Auskunft darüber, ob ein Motorrad laut ist. Das macht nur das FAHRgeräusch. Die 95 dB Grenze schließt daher KEINE lauten Motorräder vom Verkehr aus und ist deshalb vollkommen ungeeignet, die Lärmbelästigung der Anrainer zu reduzieren. (Das Standgeräusch gibt es nur aus einem einzigen Grund: damit kann die Exekutive (allerdings nur durch Messung und nicht durch Ablesen des Wertes aus dem Fahrzeugschein!) ermitteln, ob der Originalauspuff montiert ist, oder ob der Auspuff manipuliert wurde!
2. Die Tiroler Studie feiert es als großen Erfolg, dass sie durch die 95 dB Regelung, den Motorradverkehr um 36,2 % verringern konnten. Sie verschweigt aber geflissentlich, dass der Gesamtverkehr im gleichen Zeitraum um 35,6 % zurückgegangen ist!!! Dh die Maßnahmen hat genau gar NICHTS gebracht! Traue keiner Statistik, die du nicht selber gefälscht hast!
Dh, ja es muss etwas geschehen, die Motorradcommunity muss ihre Fahrweise anpassen. Aber Verbote sind definitiv nicht der richtige Weg; davon haben wir in unserer Gesellschaft schon viel zu viele! Es muß endlich Schluss sein mit der unseligen Verbotskultur, die von Jahr zu Jahr mehr wird! Die Community hat mit Bewusstseinskamapgnen begonnen und die Exekutive wird genauer überwachen müssen!
Die gleichen Leute, die uns jahrelang erzählt haben, ihre „legale“ Harley hätte 104 dB(A) eingetragen (Standgeräusch) behaupten heute, das hätte überhaupt keinen praktischen Aussagewert. Ohne das Damokles-Schwert Fahrverbote wäre das Thema nicht auf der Agenda – auch bei den Piloten. Deshalb ist das Fahrverbot richtig und zwingend.
Wir haben jetzt eine neue Regierung. Geändert hat sich immer noch nichts. Wie soll das nur weitergehen? Ich könnt kotzen. Auf unserer schönen Panoramastrecke jedes Wochenende das gleiche Elend!