Wer Ohren hat zu hören, der stieß in den vergangenen Tagen nicht nur auf Corona-Partys, sondern auch auf Motorradraser, die die Gunst der Stunde nutzen, ihrem lautstarken und gefährlichen Hobby zu fröhnen. Die Tegernseestimme berichtet repräsentativ, was sich auf leeren Straßen so treiben lässt, wenn man Hedonist ist und davon ausgeht, dass einem in jeder Lebenslage ein Bett auf einer Intensivstation freigehalten wird. Auch in Zeiten, in denen andere daheimbleiben und die Polizei besseres zu tun hat.
Zitat Tegernseestimme: „Ganz besonders eilig hatte es ein 33-jähriger Münchner mit seiner Aprillia auf der B 307 zwischen Glashütte und Wildbad Kreuth. Gegen 14:30 Uhr überholt er mit hoher Geschwindigkeit ein Videomotorrad der Polizei-Kontrollgruppe Motorrad. Bei der anschließenden Verfolgung wurden Spitzengeschwindigkeiten von 210 km/h gemessen. Die Beschränkung auf 70 km/h an der Abfahrt zur Klamm wurde mit zirka 130 km/h passiert. Im Anschluss beschleunigte der Münchner seine 175 PS starke Maschine auf 150 km/h, bevor die rasante Reise von der Polizei beendet werden konnte.“
Gesperrte Straße wird zur Rennstrecke
Ähnliche Szene konnte man am Sylvenstein beobachten: Laut Angaben mehrerer Ausflügler fuhren zwei Supermotofahrer ohne Kennzeichen mit atemberaubenden Lärm auf der gesperrten Straße zwischen Achenwald und der Sylvenstein Staumauer hin und her und machten Filmaufnahmen. Kurz bevor die Videostreife auftauchte, verluden die beiden ihre Motorräder in einen weißen Kleinbus und verdrückten sich.
Ähnliches machte auch ein zweiter Motorradfahrer, der seine Rennmaschine aus einem Kombi lud und mit dieser die Straße mit sehr hoher Geschwindigkeit und Höllenlärm befuhr, bevor er sich wieder unerkannt aus dem Staub machte. Von dem Kennzeichen des Klein-Lkw ist lediglich die Ortskennung „KG“ bekannt.
30 Biker auf einem Haufen
Auch am Kesselberg ging es zu, als wäre es der letzte Tag zum Motorradfahrer in diesem Jahr. Zirka 30 Motorradfahrer trafen sich an der Aussichtskurve und standen dicht gedrängt zusammen und beobachteten die High-Risk Szene die sich den Berg in voller Schräglage hochjagten. Bei der Motorradgruppe handelte es sich offensichtlich um polizeierfahrene Motorradfahrer, denn als sie die Videomaschine entdeckten, wurde sofort die Geschwindigkeit verringert und die Herrschaften entfernte sich vom Berg, heißt es von Seiten der Holzkirchner Polizei.
9 Responses
Nichts Neues – allgemein bekannt, bei den Zuständigen fleißig ignoriert. Die Polizei kann nicht überall sein. Wenn sie eine Übertretung feststellt und den Täter ermittelt, wird der sich von den „Maßnahmen“ kaum beeindrucken lassen. Derartige Hotspots könnten durch Spaziergänger entschärft werden, also informieren und motivieren.
Schönes Wetter, Wochenende. Auch im Ruhrgebiet sind sie völlig unbeeindruckt von den Corona-Maßnahmen der Politik weiterhin unterwegs. Kilometerweit hallt der vorsätzlich erzeugte auf- und abschwellende Dauerlärm durch die Straßen. Ätzend.
Aber nicht nur Motorradfahrer outen sich reihenweise als besonders rücksichtslos. Überall finden aktuell auch illegale Autorennen statt. Beispielsweise im Ennepe-Ruhr-Kreis.
Besonders schlimm: Polizeibeamte, die eigentlich als strategische Reserve in der Krise vorgesehen waren, müssen sich jetzt in Köln um dieses Klientel der geistigen Tiefflieger kümmern. Das macht einfach nur wütend.
https://www.ksta.de/koeln/raser-nutzen-leere-strassen-koelner-polizei-meldet-fuenf-illegale-rennen-in-einer-woche-36440806
Im Zeitalter der Digitalisierung sollten sich die Ministerien und Behörden mit Vorschriften, die nicht mit dem March of Sience vereinbar sind gegenseitig behindern und Überstunden
der Polizei abrüsten. ABE usw. sollten auf Ihren Zweck gebunden sein. Beispiel Reifen und Felgen müssen passend zum Fahrzeug sein. Halterhaftung bei Parkknollen auf den gesammten Verkehrsbereich, wie in Holland ausweiten!! Der Halter muss eine Knolle aus Holland bezahlen, wenn er geblitzt wurde.
Damit werden Polizei, Rechtsanwälte, Justiz mit Überstunden und Aktenbergen mit Kopien und Papier entlastet.
Da wird der VDA niemals sein OK geben.
Gebet eines Strecken-Anwohners:
„Bitte lieber Gott, mach‘, dass es ein paar von diesen lästigen elenden Arschkrabben auf den Sack haut. Sie müssen sich um Gottes Willen nicht weh tun dabei, nur ihre Scheisskisten sollten sie so verbiegen, dass endlich Ruhe ist in dieser vermaledeiten Zeit.“
Ja. Ausserdem könnte der Conoravirus evtl einige von diesen Lärmern flach legen..
So viele kranke Hasskommentare.Aber so sind eben diese Dietrich Heßlings der Neuzeit.
Heinrich Manns Protagonist Diederich Heßling war ein obrigkeitshöriger und opportunistischer „Untertan“ – daher der Name des Buchs, das Sie nicht verstanden haben, falls Sie es gelesen haben sollten.
Schon schlimm. Und einfach so ohne Grund, an den Haaren herbeigezogen.
Früher wurden die Helden und edlen Ritter von einem Fanfarenzug angekündigt, heute geht das einfacher mit einem Blechdummy da, wo eigentlich ein Schalldämpfer hingehört.