Am 27. April fand zum 19. Mal der „Tag gegen Lärm“ statt. Dazu erreichte uns ein Beitrag einer Betroffenen:
Es könnte ein jährliches Ereignis werden, der Leserbrief zum Thema Lärmbelästigung durch Motorräder. Doch Vorsicht: psychologisch ist jemand, der sich beklagt, schon per se „ein Opfer“, wie es heute so heißt. Frustration ist ja immer die Schuld des Frustrierten, oder?
Kaum scheinen die ersten Sonnenstrahlen, lesen wir in der Zeitung von Motorrad-Unfällen. Die Saison ist also eröffnet. Wer kennt das nicht: Ich fahre auf einer Schnellstraße und aus dem Nichts kommt eine Rakete angeschossen, die mich schneidet. Schreck mit Herzschlag: es war ein Motorrad! Ein Zitat aus einem Kommentar (im Internet vom 5. April eines Landhotels in Bayern), der übertitelt ist: Hotellerie in vielen Regionen ächzt unter Motorradlärm! „Da insgesamt die Akzeptanz in der Gesellschaft für diesen Wahnsinn nur ein Abbild des derzeitigen Zustandes der Gesellschaft ist, sind wir über substantielle Fortschritte in diesem Thema eher pessimistisch, da auch von Landratsamt, Polizei und Gutachtern immer auf höhere Stellen – EU, Halterhaftung usw. verwiesen wird. Sie sehen, irgendwie ist die Luft bei uns eher abgelassen worden und wir hoffen – zynischerweise – auf ausreichend Unfälle. Dies ist, laut derzeitig allgemeiner Auskunft, der einzige Weg eine wesentliche Änderung bei Geschwindig-keitsbegrenzungen und bei Streckensperrungen – wenigstens am Wochenende zu erreichen. “
Wer sich für dieses Thema interessiert, findet hundertfach Möglichkeiten, sich im Netz zu informieren. Leider ist der Tenor einhellig: Es gibt nichts, was der Einzelne tun kann, um diesen Terror zu unterbinden. Es wird immer auf höhere Stellen z. B. EU, verwiesen, wo der Sand tief ist.
Zum o. g. Tag gegen Lärm gibt es eine interessante Homepage.
Wenn ich also auf meiner Terrasse sitzen möchte, muss ich mir Ohrenschützer aufsetzen, denn an Wochenenden und Feiertagen kann ich von morgens bis abends das ganze Knatter- und Röhrspektrum erleben, das Motorräder so bieten können. Ganze Ketten von Motorrädern multiplizieren ihr Geräusch in eine Riesenbrumm-Schallwelle. Warum soll ich drinnen sitzen, weil einige wenige in dieser Republik der Meinung sind, ihr Freizeitspaß kann allen anderen Nicht-Motorradfans ruhig auf die Nerven gehen? Es ist mir schleierhaft, warum Autos leise sein müssen, Motorräder aber nicht. Es scheint erst dann richtig Spaß zu machen, wenn‘ s ordentlich Getöse erzeugt. Und das sagen mir Motorradfahrer auch ins Gesicht, dass nämlich der laute Auspuff der eigentlich gute ist.
Nun sind wir in Neuhaus im Solling in einer besonderen Lage: fünf Kreis-, Landes- und Bundesstraßen aus allen Himmelsrichtungen münden hier, ein wahrer Knotenpunkt der Vergnügungssüchtigen auf zwei Rädern. Von wegen in Neuhaus ist an Wochenenden nichts los! Interessantes Beispiel für bekloppte Verkehrsplanung: 250 Meter lang ab Ortsausgang Richtung Uslar gilt 100km/h, dann vor dem Wildpark-Parkplatz 70 km/h für ?? Meter, dann wieder 100 km/h. Können Sie sich vorstellen, was das bedeutet? Ein wahrer Brems- und Beschleunigungsrausch für Motorradfahrer, wenn sie sich denn überhaupt an die 70 km/h halten. Übrigens wird bereits innerorts „hochgezogen“, damit es sich auch richtig lohnt.
Doch wir sind ja nur EIN Ort unter vielen, der terrorisiert wird. Es macht mich wütend und aggressiv, und ich frage mich, warum diesem Treiben nicht Einhalt geboten wird. Denn wir sprechen hier über Manipulationen, die den zusätzlichen Lärm erzeugen. Endschalldämpfer werden ganz herausgeschraubt oder durch einen Zubehörauspuff mit EU-ABE (allgemeine Betriebserlaubnis) ersetzt. Der Trick ist, dass diese Nicht-Originalteile in irgendeinem europäischen Land eine Zulassung erhalten haben, jedenfalls nicht in Deutschland. Dafür aber schön Krach machen. Jeder zweite Harley-Davidson-Käufer nimmt übrigens laut Händlerauskunft einen lauten Aufpuff dazu.
Nun bin ich wirklich kein Kontrollfreak, aber ich weiß mir nicht anders zu helfen, als nach einer übergeordneten Regelung zu rufen. Wenn man denn einen Sünder erwischt, warum kann man das Fahrzeug nicht stilllegen? Auf Einsicht ist wohl kaum zu hoffen. Mein Eindruck ist eher, dass es den Motorradfahrern piepegal ist, was ihr Tun für eine Wirkung auf andere hat. Sie finden sich cool.
Und Biker haben Ansprüche, die sie freimütig anmelden: Biker wünschen sich gezielte Streckensicherung. Wie kann die Allgemeinheit dafür verantwortlich sein, wenn ich zu schnell oder nicht angemessen, wie es immer in Unfallberichten heißt, fahre? Das ist wohl die Denke, die die Alleebäume seinerzeit das Leben gekostet hat und auf Kinderspielplätzen überall weiche Matten unter die Klettergerüste legt. Wir sichern, sichern und sichern alles ab, wiegen uns im trügerischen Denken, dass ja nichts passieren kann.
Meine Erfahrung beim Fahren im Ausland ist, dass jeder deutlich vorsichtiger und umsichtiger fährt, wenn eben NICHT alles abgesichert ist. Die Verantwortung liegt viel mehr bei jedem Fahrzeugführer selbst, beim Auto- wie auch Motorradfahrer. JEDER muss so fahren, dass er andere nicht beeinträchtigt oder gar gefährdet.
Nicht vergessen: wir reden beim Motorradverkehr überwiegend über Freizeitverkehr. Motorisierte Zweiräder sind der Spitzenreiter und damit teuerstes Verkehrsmittel für die Gesellschaft. Sogenannte externe Kosten für Lärm, Treibstoff, Verschmutzung, vor allem aber Unfälle: Schäden, Rettung, Krankenhausaufenthalte etc. bezahlen wir alle mehr oder weniger freiwillig mit.
Für mich ist der öffentliche Verkehrsraum jedenfalls ist kein Vergnügungspark. Jeder verletzte oder tote Motorradfahrer ist einer zuviel. Ich hege keine Hass, ich bin nur verzweifelt. Jedem, der vernünftig fährt, sei der Spaß gegönnt. Doch diese Situation möchte ich einfach nicht mehr hinnehmen.
Vielleicht denken alle noch mal ein weiteres Jahr darüber nach. Bis zum 20. Tag gegen Lärm.
Angelika Reuter, Neuhaus im Solling
16 Responses
Sehr geehrte Frau Reuter,
Mit Interesse habe ich Ihren obigen Beitrag gelesen. Ich selbst bin leidenschaftlicher Motorradfahrer und verfolge daher nun schon seit einiger Zeit (mit viel Sorge) die Entwicklungen rund um das Thema Motorradlärm und somit auch die Beiträge auf dieser Homepage. Leider sind viele dieser Beiträge meiner Meinung nach sehr polemisch verfasst, was eher meiner Unterhaltung dient als dass ich solche Äußerungen für bare Münze nehmen könnte.
Von wenigen Formulierungen wie „Terror“ – die sicher schlicht ihre Sichtweise verdeutlichen sollen – einmal abgesehen, hat es mich sehr gefreut einen solch sachlichen Kommentar zu lesen. Insbesondere Ihre Meinung, dass jeder verunglückte Motorradfahrer einer zu viel ist, ist leider nicht selbstverständlich und somit besonders lobenswert. Da habe ich an anderen Stellen schon ganz andere Äußerungen vernommen.
Verstehen Sie mich bitte nicht falsch, ich kann Ihre Meinung und die der übrigen „Lärmgegner“ in einem gewissen Rahmen durchaus nachvollziehen. Warum? Nun, zum einen komme ich selber aus einer kleinen Ortschaft, in der am Wochenende reger Verkehr in Richtung Nürburgring/Eifel herrscht. Auch hier sind viele Motorräder, aber auch Autos, unnötig laut unterwegs oder beschleunigen am Ortsende mehr als erforderlich. Stört mich das? Natürlich! Schließlich möchte auch ich gemütlich im Garten sitzen und die Ruhe genießen können. Aber ich bin inzwischen daran gewöhnt und kenne zudem halt auch die Gegenseite.
Zum anderen habe ich schlicht und einfach Verständnis. Damit bin ich aber nicht alleine, sondern der Großteil der Motorradfahrer, ist ebenso der Meinung, dass manche es übertreiben. Sowohl was den Fahrstil als auch die Lautstärke betrifft. Viele schütteln da nur verständnislos den Kopf.
Wie aber schaffen wir es eine Lösung dieses Problems zu finden, mit dem beide Seiten zufrieden sind? Zu 100% wird dies wohl leider nie möglich sein, da es auf beiden Seiten zu viele Sturköpfe, Ignoranten und Egoisten gibt, die stets nur auf IHR Recht bestehen. Wichtig wäre, dass man versucht gemeinschaftlich und nicht gegeneinander zu agieren, denn dadurch – so fürchte ich – werden sich die Fronten nur weiter verhärten.
Genau wie Sie sehe ich eine der Ursachen in den rechtlichen Grundlagen. Warum rüsten denn viele Biker auf EU-ABE geprüfte Auspuffanlagen um? Einfach weil es erlaubt ist. Warum sind diese Auspuffanlagen so laut? Weil das maßgebende Messverfahren vollkommen ungeeignet bzw. realitätsfremd ist. Dies gilt aber nicht nur für Motorräder, sondern auch für Autos, wenn Sie mir den Verweis auf die von Ihnen genannten „leisen“ Autos erlauben. Auch die Autoindustrie – besonders natürlich die Sportwagenhersteller – macht inzwischen regen Gebrauch dieser Regelungen, setzt Auspuffklappen ein und wirbt mit dem tollen Klang ihrer Modelle.
Dass diese Auslegung in der Motorradszene noch übertroffen wird, steht außer Frage.
Die Polizei kann da bei Kontrollen nichts machen, es sei denn der sog. db-Eater (oder auch -Killer) wurde widerrechtlich entfernt. Dass dies überhaupt möglich ist, ist ebenfalls eine gern genutzte Gesetzeslücke die viele Fahrer zur Manipulation verleitet. Ich will aber nicht alle Schuld auf die Rechtsgebung schieben. Es ist vollkommen klar, dass man mehr Rücksicht üben sollte und dies nur mit gesundem Menschenverstand geht!
Das Thema Rücksicht gilt aber eben auch für beide Seiten. Und da fehlt mir leider jedes Verständnis, wenn manche Lärmgegner doch sehr allgemein über Motorradfahrer reden/schreiben und die gesamte Gemeinschaft als Verbrecher, Terroristen (nichts gegen Sie, Frau Reuter) usw. darstellen. Wie bereits erwähnt ist die Mehrheit unter den Motorradfahrern verständnis- und rücksichtsvoll. Dass Streckensperrungen nur aufgrund von Unfallschwerpunkten und nicht bloß aus Lärmgründen vorgenommen werden, ist – aus meiner Sicht natürlich – richtig. Zum Glück bemerken Sie selbst, dass Sie „zynischerweise“ daher auf mehr Unfälle hoffen. Dass dies nicht ganz ernst gemeint ist, ergibt sich ja im Text. Bedrohlich finde ich jedoch, dass andere Menschen eben deshalb inzwischen selber versuchen diese Unfälle herbeizuführen indem Öllachen kurz vor oder in Kurven ausgelegt werden. Das Gesetz spricht hier von gefährlichem Eingriff in den Straßenverkehr, aber wenn Sie mich fragen, steckt hier eine Tötungs- zumindest aber eine Verletzungsabsicht dahinter, was ganz anders zu ahnden wäre.
Lange Rede, kurzer Sinn…Es würde mich freuen weitere derart sachliche Beiträge wie den Ihren auf dieser Homepage zu lesen und dass sich beide Seiten mehr für ein Miteinander engagieren statt dauernd gegen „die Anderen“ zu hetzen und weiter Hass zu schüren.
Vielen Dank und ein hoffentlich nicht ganz so lautes Wochenende
Mit freundlichen Grüßen
Daniel K.
Sehr geehrter Herr K.
Ich bitte Sie Ihren Satz: „Zu 100% wird dies wohl leider nie möglich sein, da es auf beiden Seiten zu viele Sturköpfe, Ignoranten und Egoisten gibt, die stets nur auf IHR Recht bestehen.“ nochmals hinsichtlich seiner Sachlichkeit zu überdenken. Mich würde auch interessieren, wie ich als Lärmbetroffener von etwas mehr als 600 Motorrädern am Sonntag, 17. April, meinen Belästigern mit Nächstenliebe, Toleranz und natürlich uneigennützig entgegenkommen kann. Im Sinne von auch die andere Backe hinhalten meine ich natürlich.
FG Rainer Brehm
So ist das halt , wenn man an einer Strasse wohnt. Da gib es dann auch Verkehr. Was sollen die Leute sagen, die an einer Autobahn wohnen? Da sind es am Tag tausende Fahrzeuge, die dann auch alle Belästiger sind? Irgendwie werden doch langsam Maßstäbe verschoben.
Nein, so ist es nicht, wenn man an einer Straße wohnt. An vielen Hotspots sind es speziell und ausschließlich die Motorräder, die Radau machen. Und zwar bewusst und unnötig in Naturparks, Naturschutzgebieten und Naherholungsgebieten. Im Übrigen lässt sich mit solchen Totschlagsargumenten allerhand rechtfertigen: Im Vergleich zum Leiden der Menschen in Aleppo beispielsweise können wir all unsere Sorgen an den Nagel hängen. Und die Aufkleber der Motorradaktivisten, dass Autofahrer keine Kippen aus dem Fahrzeug werfen, gleich mit. Ihr habt Probleme!
Hallo Daniel,
vielen Dank für Ihren langen und differenzierten Beitrag!
Viele der von Ihnen genannten Punkte würde ich bedenkenlos unterschreiben. Obwohl ich die „Gegenseite“ vertrete – die betroffenen Anwohner. Wir sind wirklich vom Standpunkt her dicht beieinander. Daher zähle ich Sie zu den 59% Motorradfahrern, die ebenfalls vom Krach genervt sind und die Meinung vertreten, dass ein bestimmter, kleiner Prozentsatz der Fahrer das Hobby kaputtmacht. Mit dieser Zahl zitiere ich die Umfrage von Motorrad.net, die vor einiger Zeit auf dieser Website behandelt wurde. In den folgenden Ausführungen möchte ich diese 59% explizit ausnehmen. Ich weiß, das wird bei vielen Kommentaren hier nicht extra erwähnt. Aber ich unterstelle trotzdem, dass die meisten, die Sie als polemisch bezeichnen, in Wirklichkeit nicht Sie mit ihrer Kritik adressieren, sondern die schwarzen Schafe, die Gruppe der Poser, Lärmer, Raser. Für alle vernünftigen Fahrer muss das klingen wie eine Verallgemeinerung. Für mich selbst kann ich sagen: Es ist nicht so gemeint.
Sie sprechen von Rücksicht und Toleranz auf beiden Seiten. Das wäre vermutlich erreichbar, wenn die Machtverhältnisse auf beide Seiten gleich verteilt wären. Das sind sie aber leider nicht:
Einerseits darf jeder Prolet, der Lärm für ein hohes Kulturgut hält, in den nächsten Laden gehen und sich so ein Zubehör-Rohr mit EU-ABE kaufen. Auf der Strasse trifft man ihn dann unbehelligt von Reglementierung im Wettstreit mit gleichgesinnten um die goldene Lärmkrone. Kein Wunder – bleibt der dB-Eater an seinem Platz, ist das Ganze vom Gesetz gedeckt.
Andererseits gibt es die Anwohner, die täglich bei bestem Wetter zur schönsten Gartenzeit keine andere Wahl haben, als pro Stunde (in unserem Fall) zwischen 40 und 80 von diesen Leuten zu ertragen. Das Gesetz gibt ihnen keinerlei Handhabe. Lärmsanierungen werden von den Strassenträgern als freiwillige Leistungen regelmäßig verweigert. Obwohl die Anzahl der starken und lauten Motorräder und getunten PKW stetig weiter zunimmt, werden wir mit den Kosten für neuerdings zusätzlich erforderliche Lärmschutzmaßnahmen vollkommen allein gelassen. Bei uns sprechen wir von ca. 30.000 Euro. Die wenigen Streckensperrungen, die erreicht wurden, belegen, wie wenig Macht der einzelne Anwohner hat. Dass hier oft vollkommen verbitterte Kommentare angesichts dieser Hilflosigkeit geschrieben werden, wundert mich nicht! Ich selbst habe nie auf eine Streckensperrung hingewirkt. Mir würde an unserer „Rennstrecke“ ein Überholverbot und eine Geschwindigkeitsbegrenzung reichen, sofern Kontrollen dafür sorgen, dass diese Regeln eingehalten werden. Aber selbst diese Kleinigkeiten sind nicht zu erreichen. Der zuständige Landrat wägt ab, ob seine Wähler eher an der Strasse wohnen, oder auf ihr unterwegs sind. MIt anderen Worten: Er scheut die Entscheidung oder auch den Arbeitsaufwand.
Bleibt uns nur, uns zu organisieren und uns Gehör zu verschaffen. Politiker anschreiben, Behörden mit Anfragen bombardieren, Medien auf das Thema stoßen. Dass dabei emotionale Fetzen fliegen, bleibt nicht aus. Jedoch…bei allem Unmut…gemeint sind immer die oben beschriebenen schwarzen Schafe!
Und obwohl ich dieses immer wieder hier geschrieben und betont habe, wird mir von etlichen der hier postenden Motorradfahrer das Wort im Munde umgedreht. Der eine konfrontiert mich mit einem angeblichen Zitat, dass ich nie von mir gegeben habe. Der andere sagt, ich würde allen Motorradfahrern den Tod wünschen. Wieder andere greifen gleich ganz unten in die Beleidigungsschublade.
Ja, etwas mehr Verständnis würde auch ich mir von diesen Leuten wünschen. Aber die vertauschen lieber die Täter- mit der Opferrolle und stellen sich selbst als unfair behandelt und ungerechtfertigt angegriffen dar. Dabei darf man doch sicher mal fragen, ob alles, was legal ist, auch als legitim durchgeht!?
Hallo Frank,
wir sind da ganz einer Meinung! Dass der Großteil der hiesigen Kommentare sich nur auf die schwarzen Schafe bezieht, ist mir durchaus bewusst. Ich wollte nur darauf aufmerksam machen, dass manche Formulierungen den weißen Schafen sauer aufstoßen könnten. Aber egal, ich glaube wir sprechen da eine Sprache. Lediglich möchte ich noch darauf aufmerksam machen, dass der tatsächliche Anteil der Motorradfahrer, der Verständnis zeigt, meiner Erfahrung nach noch höher ist, als die von Ihnen genannten 59% aus der Umfrage bei Motorrad.net . Wie in dem Beitrag auf dieser Homepage ja bereits korrekt erwähnt wird, handelt es sich nicht um eine repräsentative Umfrage. Aber lassen Sie uns nicht über Prozente rauf oder runter diskutieren. 🙂 Hoffen wir einfach, dass immer mehr Motorradfahrer bekehrt werden können und beide Seiten weiterhin einen guten Dialog führen, wie wir es hier tun.
Mal sehen ob das etwas bewegt, wenn wir hier zusammen einen guten Dialog führen und lieb zueinander sind.
Naja…ein höflicher und respektvoller Umgang miteinander bringt, meiner Meinung nach, jedenfalls mehr als sich gegenseitig die Schuld in die Schuhe zu schieben.
Soweit ich weiß, wollte der BVDM einmal auf die IG Motoradlärm zugehen (oder vielleicht auch andersherum?) um ins Gespräch zu kommen. Leider ist mir nicht bekannt, was daraus geworden ist, aber hier säßen sicher zwei Vereinigungen zusammen, die in gemeinsamen Aktionen mehr erreichen könnten.
Da bin ich mal gespannt, welche Schuld Sie den Anwohnern in die Schuhe schieben wollen.
Leider sind – im Gegensatz zu Frau Reuter oder Frank – manche Anwohner sehr unsachlich bei dem Thema und genau so rücksichtslos, egoistisch und ignorant im Umgang mit der Gegenseite, wie manche Motorradfahrer. Das meinte ich mit Schuld. Wenn wir es ganz genau nehmen im Wortsinne nehmen, könnte ich jetzt sagen, dass der Großteil der Krawallmacher auch keine Schuld tragen, da sie ja lediglich die durch das Gesetz gegebenen Möglichkeiten ausnutzen. Dass ich den Punkt anders sehe, habe ich inzwischen sicherlich mehr als deutlich gemacht.
Nochmal: Sie werfen hier Menschen Rücksichtslosigkeit, Ignoranz und Egoismus vor, die von einer Truppe von Motorradfahrern belästigt werden. Und zwar wenn es hart auf hart kommt bei jedem schönen Wetter und zu Erholungszeiten rund um die Uhr. Wie sollen die bitte rücksichtsvoll und sachlich mit den Rasern/Lärmern an diesen Rennstrecken umgehen, die unter anderem ganz klar gegen § 1 SVO und § 49 STVZO verstoßen. Sie verwechseln hier Ursache und Wirkung. Und übrigens: Wo es Opfer gibt, da sind Täter nicht weit.
Bei der Zykluserkennung geht es hier nicht um gesetzliche Möglichkeiten, sondern um technische Manipulationen (siehe Dieselgate), die das Wesen der Norm unterlaufen. Schuld entsteht auch dadurch, dass man andere entgegen höher stehender Rechtsnormen belästigt … und das tun die Krawallmacher eindeutig.
Viel mehr als „Loud Pipes save Lives“ kommt aus den Motorradfunktionären leider nicht heraus. Der kleinste gemeinsame Nenner ist in der Regel, dass DB-Eater rausschrauben verwerflich ist. Und dann lasst uns bitte in Ruhe weiter unseren Krach machen!
@Der Redakteur
Der Einwand ist berechtigt.
Einerseits ist das auch mal wirklich schön, einen Motorradfahrer zu „treffen“, der zugibt, dass Probleme existieren und diese ähnlich bewertet wie viele der betroffenen Anwohner. Darüber hinaus ist es wohltuend, dass man mal nicht gleich als „Spießer“ oder „Querulant“ beschimpft wird.
Andererseits wird diese Harmonie keinen der 40 bis 80 stündlich bei uns vorbeilärmenden „Piloten“ von ihrem Tun abbringen. Ebenso wenig werden die Verkaufszahlen der Hersteller der extremen Brülltüten dadurch irgendeine Delle bekommen. Es wird weiter gelärmt, was das Zeug hält!
Dabei wäre es für das Miteinander so hilfreich, wenn diejenigen Fahrer, die in der Umfrage von Motorrad.net gevotet haben: „Diese lauten Angeber gehen auch mir auf den Senkel – die machen unser Hobby kaputt“ – immerhin 59% – ihr Schweigen beenden würden. Und sich stattdessen bei allen Berührungen mit den „schwarzen Schafen“ der Szene gegen Lärm und Rücksichtslosigkeit aussprechen würden. Ich fände es absolut nachvollziehbar, wenn die vernünftige Mehrheit diese Poser, Lärmer, Raser regelrecht ausgrenzen würde. Im eigenen Interesse: Denn nur diese „kleine“ Gruppe, die spezielles „Sound“-Tuning betreibt und dann ggf. auch noch den dB-Killer manipuliert oder entnimmt, ist für das schlechte Image und Streckensperrungen und sonstiges Ungemach allein verantwortlich. Leiden müssen darunter alle Motorradfahrer. Auch das ist ungerecht.
Zur Illustration habe ich hier mal ein paar Beispiele gesammelt. Wie gesagt: 40 bis 80 davon pro Stunde. Samstags und Sonntags nachmittags bei bestem Wetter. Wer erwartet, dass wir dabei ruhig und gelassen bleiben?
https://www.youtube.com/watch?v=PV5MYDfxGaM
https://www.youtube.com/watch?v=Wa0b9O5PHmM
https://www.youtube.com/watch?v=HxjKftnF5SM
https://www.youtube.com/watch?v=yYhrieSWQto
https://www.youtube.com/watch?v=ESC92M6Vi88
https://www.youtube.com/watch?v=Dx1izhpF5eM
wie gesagt, wenn von „Tätern“ im Zusammenhang von Lärmüberschreitungen gesprochen wird, werden mit Sicherheit noch viel weniger als die angesprochenen 56% überhaupt zu einer Art von Dialog bereits sein. Weil auf dieser Basis macht eine Diskussion keinen Sinn. Täter sind Steuerhinterzieher, Vergewaltiger, Mörder und um im Verkehrsbereich zu bleiben zugedrönte Fahrer, die sich ans Steuer oder an den Lenker setzen und Ähnliches . Aber bei Lärm in diesem Bezug ist „Täter“ ,wie so oft in dieser Diskussion, einfach überzogen, aber es lässt sich so damit halt leichter Stimmung machen.
Wo es Opfer gibt, finden sich auch Täter. Hier melden sich Menschen zu Wort, die belästigt werden, die sich terrorisiert fühlen und die Gesundheits-, Lebensqualitäts-, und Vermögensschäden erleiden. Und zwar durch eine anonyme Masse. Die 56 % der Gutmeinenden und Unmanipulierten beschäftigen uns allenfalls im Dialog. Aber sie ändern nichts. Und bei den meisten, die sich hier melden (und Sie lesen nur, was sich zur Veröffentlichung eignet) habe ich persönlich auch das Gefühl, dass sie heimliche 44-%er sind oder sich jedenfalls mit den anderen im Corpsgeist üben. Das Sätzchen „ich bin passionierter Motorradfahrer und mein Mopped ist auch nicht zu laut“ schreibt sich hier ganz locker und ohne Widerspruch runter. Selbst eine moderne BMW GS belästigt mit ihren Auspuffklappen und ist auffällig laut.